36. Durcheinander

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Doch hätte ich gewusst was danach passiert wäre, hätte ich ihm nie die Tasse an den Mund gehalten.

Er nahm die Tasse in die Hand und trank daraus. Plötzlich glitt das Wasser aus seinem Mund und in mein Gesicht. Ich kreischte sofort auf und wollte mich gerade umdrehen, als Enes mich an der Hand packte. Ich riss meine Hand von ihm weg und und ging zum Fenster. Verträumt sah ich raus und meine Augen wurde plötzlich glasig. Warum wurden sie glasig? In dem Moment lief mir schon eine Träne die Wange entlang. Zwei starke Arme legten sich um meinen Bauch und dadurch zuckte ich zusammen. Ich bekam Gänsehaut und nahm seinen Geruch wahr.

Enes: ,,Wollen wir reden?"

Ich: ,,Nach der ganzen Ver*sche tust du noch so, als gäbe es was zu reden?"

Enes: ,,Ich wollte es versuchen. Ich will mich änd..-"

Ich versuchte kalt zu bleiben: ,,Nein, du wirst dich nicht ändern. Wieso auch? Wer bin ich denn..-"

Im nächsten Moment spürte ich einen harten Aufprall an meinem Rücken. Enes hatte mich gegen die Wand gedrückt.

Ich: ,,Lass mich los."

Enes: ,,Nein."

Und im nächsten Moment lagen seine Lippen auf meinen. Er küsste mich mit so vielen Gefühlen, dass es mir schon wie eine Sucht vorkam. Ich hatte es vermisst, sehr sogar, vielleicht sogar zu sehr.
Plötzlich löste er sich von mir.

Er hauchte: ,,Spring."

Und so schlang ich meine Beine um seine Hüfte. Doch so schnell, wie ich meine Beine um seine Hüfte geschlungen hatte, so schnell machte es auch Klick. Und da löste ich mich schlagartig und entfernte mich von ihm. Ich schaute ihn mit geweiteten Augen an. Enes' Lippen waren angeschwollen und ziemlich rot. Und umso röter wurde auch ich. Mit dem Rücken zu ihm gedreht vergrub ich meine Hände in meinem Gesicht und wusste nicht mehr, wo oben und unten waren. Ich drehte mich kurz um und sah, dass Enes sich durch die Haare fuhr und auf den Boden sah.

Enes: ,,Ari, du kannst mir eine klatschen und alles. Ich habe es verdient und das war gerade..-"

Ich: ,,W..-was war das eben?"

Enes: ,,Ich habe dich vermisst."

Ich: ,,Mich oder meinen Körper? Ich glaube eher meinen Körper!"

Enes: ,,Eigentlich..-"

Ich: ,,Warum machst du das nicht bei Jani..-"

Enes schrie plötzlich: ,,Maaan halt die Klappe jetzt!"

Ich zuckte sofort zusammen. Ich bekam Angst. In meinen Augen bildeten sich Tränen.

Von unten kam eine Stimme: ,,Alles klar da oben?"

Ich: ,,Ja, alles gut Sheila!"

Enes: ,,Janine, Janine, Janine! Ich sage dir jetzt mal, was mit Janine war! Ich wollte es dir schon früher sagen, aber du hast mir nicht mal mehr zugehört. In der Nacht als wir den Streit hatten, bin ich auf der Terrasse eingeschlafen und habe mich erkältet. Dann, früh am Morgen bin ich aufgewacht und habe mich ins Bett gelegt. Als ich dann aufgewacht bin, lag Janine neben mir. Mehr war da nicht! Und jetzt sag mir nicht, dass es dir leid tut!"

Ich wollte meinen Mund aufmachen um etwas zu sagen, aber Enes unterbrach mich sofort: ,,Sei einfach ruhig. Bitte."

Mit diesen Worten drehte er sich um, nahm seinen Autoschlüssel, verließ das Zimmer und knallte die Tür zu. In mir zog sich stark, sehr stark alles zusammen und ich fing an zu schluchzen. Schnell rannte ich zur Treppe und sah, wie er die Treppe runterging. Ich zog ihn am Ärmel und er drehte sich um.

My Albanian Hero / Enes, der albanische PlayerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt