27. Süße Pralinen und Meetings

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Jedoch hielt ich es gerade nicht aus. Mein Kopf pochte, mein Herz bombte mir gegen die Brust, meine  Fäuste ballten sich. Wie aus dem Nichts griff ich nach meinem Telefon und suchte mir ihren Namen raus. In meiner Kontaktliste waren noch zwei weitere Damen mit dem gleichen Namen, die ich dann entfernte, weil sie mich einfach aufregten aufgrund des gleichen Namens. Aber sie waren nicht gleich. Niemals. Ja ja, du und deine Prinzessin Ari. Du hast doch nicht einmal die Tennisbälle um Klarheit zu schaffen.

Ich wollte sie anzurufen. Ich musste. Und ich hatte auch irgendwie gerade das starke Bedürfnis, auf etwas eindreschen zu müssen, wenn ich an sie dachte und sie nicht anrufen durfte. Ich hatte einfach zu viel Adrenalin im Körper.

,,Enes?"

Sie sprach mit mir. Ich hatte sie angerufen, ohne wirklich beim vollen Verstand zu sein. Und ihre Stimme nach einigen Wochen wieder zu hören, kam mir so anders und komisch zugleich vor. Ich spürte, dass mein ganzer Körper sich bei ihrer zarten Stimme anspannte und der Drang auf etwas einschlagen zu müssen, größer wurde. Deswegen legte ich einfach auf, ohne ein einziges Wort von mir zu geben. Dieses Mädchen brachte mich einfach durcheinander. Sie war schon immer so..weich. Und ich? Ich war hart. Hart überall. Im Leben, im Trinken, im.. einfach in alles. Und das passte nicht. Ich wurde sofort aggressiv und wild am Telefon und es war schon gut, dass ich nicht gesprochen hatte. Ich hätte sie sonst noch mehr verschreckt.

Ardianas Sicht:
2 Stunden später
Wir trafen uns am Park wegen Lina und Emir, da sie niemand sehen sollte und ich rannte erst einmal auf meine besten Freunde zu, um sie fest zu drücken. Als wir uns lösten, rannte Lina auf Emir zu und er erdrückte sie fast. Luisa war erst schüchtern, so kannte ich sie garnicht, doch dann zog Amir sie am Arm zu sich und umarmte sie fest. Zwischen denen lief etwas. Eindeutig.

Nachdem wir uns von den Jungs verabschiedet hatten, stiegen wir schnell in das Auto von Luisa und fuhren erst zu Lina, um etwas vorbeizubringen. Als wir dann nach einigen Minuten vor dem gelben Haus standen, kribbelte mein Bauch schon. Wie viel wir in diesem Haus erlebt hatten.

Linas Mutter begrüßte mich direkt mit einer dicken Umarmung: ,,Hosgeldiniz kizim (willkommen meineTochter). Schön, dass du wieder hier bist. Dieses Mädchen hält es nicht ohne dich aus."

Sie zeigte selbstverständlich auf meine beste Freundin.

Um 17 Uhr
Wir beschlossen in die Stadt zu gehen und uns mit Amir und Emir zu treffen. Ich fand heraus, dass Lina es ihrer Mutter mit Emir erzählt hatte. Nur ihr. Die Mutter sagte nicht viel dazu, denn irgendwie hatte sie es schon erahnt. Aber natürlich sollte immer aufgepasst werden. Ich wurde aus den Gedanken gerrissen, als es plötzlich klingelte.

,,Da ist jemand an der Tür."

,,Wer denn?"

Linas Mama ging zur Tür und öffnete diese, während sie Lina fragend beäugte. Als sie jedoch den jungen Mann mit Pralinen vor sich stehen sah, knallte sie die Tür mit weit geöffnetem Mund sofort wieder zu und wir alle brachen in schallendes Gelächter aus. Nur Lina nicht. Diese war blass wie Porzellan.

Emir rief durch die Türe: ,,Merhaba (Hallo)!"

,,Anne (Mama), bitte öffne die Tür. Ich dachte..-du findest das nicht schlimm."

Lina knetete nervös ihre Finger, aber ihre Mutter versuchte gerade erst darauf klarzukommen, dass der Freund ihrer Tochter vor der Tür stand. Mit Pralinen in der Hand. Ihre Mama war mehr als geschockt.

,,Bu ne ya (was ist das hier)? Ich bin trotzdem noch deine Mutter! Ich muss mir ein Bild machen von ihm, aber gerade störst du mich dabei! Ich muss mich konzentrieren."

My Albanian Hero / Enes, der albanische PlayerWhere stories live. Discover now