26. Abschied

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,,Eh ich..-ich denke..-nein.", gab ich nur stotternd von mir.

Sie lächelte mich kurz an: ,,Naja, wenn da nichts läuft, dann empfindest du etwas für ihn. Für Enes."

Sie sah mich abwartend an und wartete nun auf eine richtige Antwort. Meine Kehle war jedoch wie zugeschnürt.

,,Mam, ich glaube schon."

Sie strich mir sanft über den Rücken.

,,Nicht schlimm. Ich wusste es doch schon. Aber wieso hast du denn nichts gesagt?"

Ich wurde ganz rot und fing wieder an zu stottern: ,,D..-das is nicht so einfach. Und ich kann mir das nicht immer so ganz eingestehen."

Darauf folgte eine lange Umarmung, die mir Einiges von den Schultern nahm.

,,Die kleine Prinzessin ist groß geworden. Ich freue mich für dich. Aber lass dich nicht von Loan erwischen."

Thug life Mom auf jeden Fall.

Ich fing an zu lachen und nickte.
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Mittlerweile saßen wir wieder drin und ich schlief schon fast ein, jedoch sah ich einen weißen Kittel auf mich zukommen und stand deswegen ruckartig auf.

Der Arzt fragte in die Runde: ,,Wer gehört zu Enes Xhaka? Es gibt einige Nachrichten, die ich gerne den Angehörigen überbringen würde."

Alle standen auf, nur Adelina erwies sich als die Schwester natürlich.

Ich biss mir krankhaft auf die Lippe und fragte den Arzt: ,,Ist es sehr schlimm?"

Der Arzt lächelte mich freundlich an: ,,Also, der junge Herr wurde am Ort mit viel Gewalt genötigt, sodass ihm die Lippe aufgeplatzt war und er ein blaues Auge erlitt. Noch dazu wurde sein Hinterkopf beim Aufprall auf den Boden sehr stark belastet und ein Messer hat seine Haut ebenfalls angeschnitten. Es ist nicht tief, deswegen kein Grund zur Sorge. Jedoch würde ich gerne einmal anmerken, dass wir so viel Zeit benötigt haben aufgrund der Komplikationen, die am Gehirn durch den Aufprall entstanden sind. Der Rest heilt sonst sehr schnell. Falls Sie Dinge wie Gedächtnisverlust oder anderes Unbekannte beim Patienten Xhaka bemerken sollten, dann wenden Sie sich bitte direkt an uns."

Ich bemerkte schon, dass meine Wangen langsam feucht wurden, Adelinas ebenfalls. Aber ich war immer so extrem emotional.

Adelina schaute mich sauer an und drehte sich wieder zum Arzt. Ich bekam Schuldgefühle.

,,Ach, kein Geweine. Es geht ihm gut. Nun ja, er müsste aber trotzdem über Nacht hier bleiben, nur zur Sicherheit. Er kann jetzt besucht werden."

Ardian meinte, dass als erstes Adelina gehen sollte, da sie ja die Schwester ist. Also warte ich nun vor der Tür und ließ mich förmlich in seine Arme reiten, da ich so viel Mitleid hatte.

Als Adelina dann rauskam, sagte sie, dass ich rein gehen solle, was ich dann auch sofort tat. Bevor ich das Zimmer betrat, flüsterte sie mir noch etwas zu.

,,Er möchte, dass du zu ihm gehst. Er will mit dir reden."

Ich bekam wieder die bekannten Schuldgefühle und ging mit einem mulmigen Gefühl ins Zimmer. Als ich die Tür öffnete, sah ich wie er auf einem Bett saß und auf den Boden guckte.

Ich murmelte ganze leise: ,,Enes?"

Er schaute weiterhin auf den Boden und ich ging zu ihm hinüber. Ich hob sein Gesicht hoch und betrachtete es. Er hatte eine aufgeplatzte Lippe, Schrammen überall und ein blaues Auge. Überall waren Pflaster. Mir lief eine Träne die Wange runter und ich strich mit meiner Hand über sein Gesicht. Er schaute zur Seite.

My Albanian Hero / Enes, der albanische PlayerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt