97. Mann und Mann

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Lev

Unsicher trat ich aus der Luke und sah über die Baustellen. Überall lagen noch die Werkzeuge und der Baustoff. So wie wir es hinterlassen hatten. Grade hatte ich mir den Ruß und den Sand von der Haut gewaschen doch alleine durch das hier stehen fühlte ich wie erneut Dreck an meiner Haut haftete. Aber es war mir egal. Ich hatte solange nicht draußen sein dürfen. Doch jetzt waren alle Regel gelockert. Es gab sogar die Überlegung auch für die Menschen oder die Halbmenschlichen hier oben Hütten zu bauen.

Lächelnd ließ ich meinen Blick über das Geschaffte gleiten und sah dann zu der Gruppe an Werwölfen, die um ein Lagerfeuer saßen. Soweit ich wusste waren es alles Mitglieder von Vanjas Rudel.

„Komm. Steh da nicht so rum", rief Vanja und wank mich zu ihm. Unsicher näherte ich mich dem Feuer und ließ mich neben ihm sinken. Sein Rudel trank und aß, während sie sich fröhlich unterhielten. Mich bemerkten sie kaum oder es war ihnen einfach egal.

„Was tut ihr hier?", fragte ich schmunzelnd und nahm den Becher entgegen, den er mir reichte. „Vollmond.", erwiderte Vanja grinsend und ich hörte deutlich, dass er mehr als nur einen dieser Becher gehabt hatte. „Und dann betrinkt ihr euch?", fragte ich belustigt. Vanja sah auf seinen Becher und sagte: „Naja betrinken nicht wirklich. Es wird nur gefeiert um locker zu werden." Ich nickte verstehend und beobachtete weiter das Miteinander. Genoss es neben ihm sitzen zu können und in Gesellschaft von Personen zu sein, die nicht so kühl und ernst wie die Vampire waren. Ich hatte nicht das Gefühl, dass bei Werwölfen je ein Drama ausbrechen konnte. So oft wie ich hier Drohgebärden sah, die mit einem Lachen abgetan wurden und in wenigen Sekunden wieder vergessen waren.

„Wie geht es Valea?", hörte ich Vanja neben mir fragen. Schluckend sah ich auf und erwiderte: „Es ist nicht leicht für ihn. Er weint viel. Wir können ihm nicht so viel Schmerzmittel geben. Shota versucht es schon mit natürlichen Mittel zu lindern. Aber er wird einiges ertragen müssen." Vanja nickte ernst und sah in die Runde seiner Untertan.

„Was ist Valea für dich?", fragte ich leise. Vanja sah erneut auf mich hinab und hob dann den Blick in den Himmel. „Er ist der Sohn, des Freundes meines Vaters. Unsere Rudel sind verwandt. Als er jünger war habe ich oft auf ihn acht gegeben. Ich wusste, dass sein Rudel fort gezogen war. Allerdings hatte ich nicht erwartet, dass es Valea nicht möglich sei sich in einem neuen Rudel zu finden. Ich dachte, er sei sicher wo er hingeht", erklärte er und lehnte sich zurück. Sofort schlug mein Herz etwas schneller, auch wenn ich wusste, dass er sich nur stützte und nicht mit Absicht seine Hand hinter mir ablegte. Doch sofort entwickelte ich den Wunsch mich an seine Schulter zu lehnen. Was zum Teufel war bloß los? Hatte ich zu viel getrunken? Verwundert sah ich in meinen Becher. Aber er war noch fast voll.

Noch eine ganze Weile saßen wir da und starrten auf das Feuer. Ich lauschte den Gesprächen und wagte ab und an einen Blick zu Vanja. Er sah jetzt schon viel mehr aus wie ein Rudelführer. Durch seine Haltung und Position war seine Brust gespannt und man erkannte unter seinem Shirt die Abzeichnungen seiner Muskeln. Dazu dieser mächtige Blick.

Eigentlich wäre er nie in mein Beuteschema gefallen. Alle Typen, die ich hatte waren schmächtig und schlank, groß aber vom Wesen recht klein. Doch er?

Klar ich fand Muskeln attraktiv, dass wusste ich aber mein Herz hatte nie danach verlangt einen solchen Mann zu verführen. Doch auch das war bei ihm nicht so. Viel mehr wollte ich, dass er mich wollte. Ich wollte von ihm eingenommen werden. Was zum Teufel?

Verwundert sah ich auf als eines der Rudelmitglieder sich erhob. Ohne ein Wort trat er aus dem Schein der Flammen und ich konnte nur erahnen wie sein Körper auf alle viere sank bevor er verschwand. Kurz darauf folgten einige andere. Mir wären fast die Augen ausgefallen, als einer von ihnen schon im Schein des Feuers seine Gestalt änderte.

Vamp Zone 《4》Where stories live. Discover now