42. Umgedreht

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Kenneth

„Du wirkst bedrückt in letzter Zeit.", hörte ich Favio sagen. „Bedrückt?", fragte ich und legte die letzten Portionen weg. „Bedrückt.", wiederholte er und trat näher. „Kann ich dir was zeigen?", fragte er und nahm sanft meine Hand. „Du hast was entdeckt, was ich in den sieben Jahren hier noch nicht gesehen habe?", erwiderte ich überrascht. Favio schmunzelte und schüttelte leicht den Kopf während er mich aus dem Vorratsraum zog und nach oben brachte. Wir ließen die Bunkertür hinter uns und durch querten den dunklen Tunnel. Favio hob die Platte über dem Versteck an und zog mich an die frische Luft. Dunkelheit umgab uns sobald er die Platte wieder fallen ließ. „Auch die Stadt habe ich schon gesehen.", sagte ich leise aber ließ mich von ihm weiterziehen. Seine Schritte führten uns zu einer der Ruinen, ein flaches Haus, vielleicht hatte es mal eine zweite Etage. Die Fenster waren vernagelt worden und es war die einzige Ruine, die noch Holz aufwies. Sie war mir schon früher aufgefallen. Ich hatte sie auch schon als Schutzposten vorgeschlagen aber es wurde abgelehnt. Es wäre für die Person nicht möglich schnell in Sicherheit zukommen ohne unser Versteck zu verraten.

Favio schob die schmale Tür auf und zog mich in den Raum. Da eine kleine Treppe nach unten führte war der Raum nicht sie niedrig wie er von außen erschien. „Was willst du mir zeigen?", fragte ich in die Dunkelheit. Doch statt einer Antwort flammte ein Streichholz auf und wenig später loderte eine Öllampe auf. „Vio.", kam es erstaunt über meine Lippen. „Der Bunker bedrängt dich. Du fühlst dich eingesperrt.", sagte er und lächelte sanft. „Vielleicht tut dir eine Nacht hier draußen ganz gut.", sagte er verlegen. Er hatte den Boden gereinigt und eine Plane ausgebreitet. Darauf lagen zwei zusammen geschobene Matratzen mit zwei Decken und Kissen. Ungläubig sah ich zurück zu ihm und fragte: „Das hast du gemacht?" Favio nickte und strich sich durchs Haar. „Ich kann gehen, wenn du mich nicht hier haben willst. Wir können es auch raustragen, wenn dir der freie Himmel besser gefällt.", erwiderte er. „Nein, es ist gut so.", widersprach ich und trat näher zu ihm. „Gefällt es dir?", fragte er unsicher und legte seine Hände nervös auf meiner Brust ab als ich nach seiner Taille griff. „Sehr.", sagte ich leise und ließ meinen Blick über sein Gesicht gleiten. Die verschiedenfarbigen Augen, die kleine Nase, die mittlerweile wieder glatten Lippen. „Nicht.", hörte ich ihn sagen und merkt erst da wie ich ihm immer nähergekommen war. Fühlte wie sehr ich mich wirklich nach diesem geborgenen Gefühl gesehnt hatte. „Warum nicht?", kam es über meine Lippen und es erschreckte mich wie viel Lust in meiner Stimme mitschwang. „Ken.", sagte er leise aber wich nicht weiter zurück. „Es musst nichts ernstes werden.", hauchte ich gegen seine Lippen und jagte so einen Elektroschlag durch meinen Körper. Schon alleine das Streifen unserer Lippen ließ meine kribbeln und mehr wollen. „Nur heute.", hörte ich ihn sagen bevor ich die Kontrolle verlor und verlangend meine Lippen auf seine presste. Energisch zog ich seinen Körper näher an meinen ließ sein Becken gegen meines stoßen. Alleine, dass mich sein Körper so anzog erklärte so viel. Warum kein Mädchen es geschafft hatte dauerhaft meine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Ich liebe ihn nicht. Dafür kannte ich ihn zu wenig. Aber jedes Detail an ihm ließ mich verrückt werden. Wie nach einer langen Suche nach etwas Unbestimmten. Seine Haut machte süchtig, genau wie sein Geruch.

Grob zog ich sein Shirt nach oben und löste mich kurz von ihm um es ihm über den Kopf zu ziehen. Legte danach sofort wieder die Lippen auf seine und drängte ihn auf den Schlafplatz. Keuchend ließ er sich fallen und beobachtete dann mit wachen Augen, wie ich mein Hemd loswurde und den Gürtel aus meiner Hose zog. „Kenneth.", hauchte er leise und zog mich verlangend zu sich auf die Matratzen. „Ist das Lust in deinen Augen.", neckte ich ihn und fing an seinen Hals zu küssen. „Ich habe dich nicht aufgehalten, weil ich keine Lust empfinde.", stöhnte er und ich fühlte wie er seine Finger in meinem Fleisch vergrub. „Sondern?", schnurrte ich gegen seine Haut und küsste hinunter zu seiner Brust. „Weil ich nicht weiß, was das zwischen uns ist.", keuchte er und griff mit der anderen Hand in mein Haar. Sanft biss ich in seinen Brustmuskel und sah zu ihm auf als er einen erschrockenen Laut von sich gab. Grinsend ließ ich seine Haut zwischen meinen Zähnen wieder hervor gleiten und hob den Kopf. „Du wurdest nicht verwandelt?", fragte er unsicher, konnte die Lust jedoch immer noch nicht verbergen. „Ich bin kein Vampir.", erwiderte ich und legte meine Lippen wieder auf seine. Favio wimmerte erregt und griff wieder fester in meine Haut um mich näher an sich zu ziehen, um meine Brust gegen seine zu pressen. „Hattest du...", hauchte er unsicher gegen meine Lippen als ich ihm einen kurzen Moment gab. „Mit einem Mann?", beendete ich seine Frage. Favio nickte und strich diesmal sanft über meine Brust. Mein Rücken musste schon jetzt rote Striemen aufweisen. „Nein.", erwiderte ich und ließ mich neben ihn sinken. „Okay.", hauchte er und legte eine Hand auf meine Schulter um mich auf die Rücken zu drücken. „Vio.", entkam es mir überrascht. „Willst du nicht?", fragte er schüchtern und ließ seine Hand über meinen Bauch gleiten. Seine Fingerspitzen ließen meine Bauchmuskeln zucken und es dauerte nicht lange bis diese Bewegung sich auch in meine Lenden ausbreitete. Ich dachte nicht, dass er es so weit kommen lassen würde. Also sah ich überfordert zu ihm auf. Durch die Lust stachen die unterschiedlichen Farben noch extremer hervor. Etwas woran ich mich sicher nie satt sehen werden könnte. Ein sanftes Lächeln schlich sich auf seine Lippen bevor er sagte: „Du entdeckst deine schwule Seite erst. Du warst wohl ein ziemlicher Player. Hast die Frauen dominiert und jetzt fühlt es sich seltsam an die Kontrolle abzugeben. Habe ich recht?" War ich so leicht zu durchschauen? Alleine das ich auf dem Rücken lag und er so von der Seite auf mich herabsah. „Vertrau mir.", sagte er schmunzelnd und löste den Hosenknopf mit einer flinken Bewegung. „Vio.", kam es kaum hörbar über meine Lippen. Dennoch erwiderte er: „Ich liebe diesen Spitznamen." Stöhnend warf ich den Kopf in den Nacken als ich seine schlanken Finger über den Stoff meiner Boxershorts gleiten fühlte. „Entspann dich.", hauchte er an meinem Ohr und küsste sanft meinen Kieferknochen. Ich hatte überhaupt nicht bemerkt wie ich meine Oberschenkel angespannt hatte.

Vamp Zone 《4》Where stories live. Discover now