32. Vatergefühle

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Sorin

Von der lauten Stimme meiner Frau wurde ich geweckt. Ich konnte mir Schöneres vorstellen. Dabei hatte es doch vor zwei Wochen so schön funktioniert. Seufzend schwang ich die Beine aus dem Bett und trat in Unterwäsche auf die Galerie. Vor der Haustür standen zwei bedröbelte Gestalten, wobei die eine davon meine Tochter war.

„Vanessa, was wird das?", fragte ich und kam die Treppe hinunter. Weshalb Valea sofort auf die Knie ging und beide Hände ausgestreckt vor sich auf den Boden legte. „Deine Tochter hat schon wieder die Schule geschwänzt und nicht das es genug wäre, dass du sie darin unterstützt. Nein, dieser Nichtsnutz auf den du soviel setzt hilft ihr auch noch dabei.", rief sie und deutete anklagend auf Valea. „Aber Papa ich darf doch...", setzte Talvi an und ohne sie anzusehen sah ich ihren flehenden Blick. „Wir haben gesagt Vollmondnächte.", unterbrach ich sie. „Es tut mir leid, Dragan.", hörte ich Valea winseln. Auch wenn er das nicht musste. Ich wusste wie überzeugend meine Tochter sein konnte. Jedoch hatte ich grade keine Zeit dafür ihm das zu sagen. Kurz blieb es still und ich konnte einen Moment durchatmen. Dann sah ich zu meiner Tochter und verlangte: „Nenn mir einen guten Grund." Talvi sah nervös zu Valea hinab bevor sie sagte: „Ich halte es nachts nicht mehr aus eingeschlossen zu sein. Ich wollte zur Schule. Aber ich habe verschlafen. Es tut mir doch leid. Nur bitte sperr mich nicht ein." „Bring sie auf ihr Zimmer.", befahl ich Valea und sah dann zu Vanessa, versuchte Talvis Flehen zu ignorieren als Valea sie an den Armen packte und die Treppe hinauftrug. Sobald die Zimmertür zuschlug schloss ich die Augen und atmete erneut tief durch. „Wir müssen eine Lösung finden.", sagte ich ruhig und öffnete meine Augen dann wieder. Ich überbrückte den Abstand zu Vanessa und zog sie in meine Arme. „Du standst auf meiner Seite.", kam es leise über ihre Lippen und ihre Arme legten sich in meinen Nacken. „Sie kann nicht die Schule schwänzen, wenn ihr danach ist. Vanessa, ich habe dir in diesem Punkt nie widersprochen es sind nur die Vollmonde, die ich für wichtig erachte.", erwiderte ich und küsste sanft ihre Wange. Dabei stieg mir dieser Geruch in die Nase. Meine Nasenflügel hoben sich leicht, dann zog ich den Kopf zurück und sah sie an. „Was ist?", fragte sie verwirrt. „Du...", setzte ich an und ließ meine Hand von ihrem Rücken über ihre Taille zu ihrem Bauch wandern. „Bin ich...", hauchte sie und griff nach meinem Handgelenk. Auf meine Lippen stahl sich ein kleines Lächeln und ich nickte. Sofort fiel sie mir um den Hals und schlang ihre Beine ebenfalls um meine Hüfte. „Vani.", lachte ich und hielt sie fest damit sie nicht fiel. „Wir haben ein Kind, um das wir uns als Erstes Gedanken machen sollten.", sagte ich belustigt und küsste sanft ihr Mahl. Sofort löste sie sich wieder von mir und sah mich gezwungen ernst an. „Ich war wieder zu hart.", sagte sie und biss sich auf die Unterlippe. „Vielleicht etwas.", erwiderte ich und strich ihr eine der roten Locken aus dem Gesicht. „Aber das ist okay.", fügte ich hinzu. „Danke.", erwiderte sie und sah hoch zur Galerie. „Was werden wir tun?", fragte sie dann. Ich zuckte mit den Schultern und murmelte: „Wir werden sie nicht dazu bringen können das Nachtleben aufzugeben." Vanessa nickte enttäuscht und sah dann zu mir. „Wir können es nur sicherer machen.", fügte ich hinzu. „Weshalb Valea kein Nichtsnutz ist.", ergänzte ich noch. „Tut mir leid. Ich weiß wieviel er dir bedeutet.", erwiderte sie und seufzte leise. „Ich verstehe deine Zweifel. Auch bezüglich Valea. Aber wir werden ihn brauchen. Talvi vertraut ihm und sie wird auf ihn hören.", versprach ich ihr. „Er ist ihr untergeben, wie ein Hund.", murrte Vanessa und riss sofort die Augen auf als sie begriff was sie gesagt hatte. „Das hab ich nicht gemeint.", rief sie sofort panisch und hob entschuldigend die Hände. „Ich weiß.", erwiderte ich und küsste beruhigend ihre Wange.

Valea

„Bitte, lass mich gehen.", flehte sie und sank auf die Knie. „Es tut mir leid.", erwiderte ich und verschränkte die Arme hinter dem Rücken. „Ich werde deinen Vater nicht wieder enttäuschen.", fügte ich hinzu. „Valea, bitte.", schluchzte sie und klammerte sich an mein Hosenbein. „Ich will nicht.", winselte sie. Doch ich versuchte ihr Betteln zu überhören. Es war schwierig nicht auf die Person zu hören, die einem doch irgendwie am nächsten stand.

Vamp Zone 《4》Where stories live. Discover now