75. Erwischt

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Sanji

Bestimmt aber sanft zog ich Ran hinter mir her. Yamas Worte hatten mir zu denken gegeben. Auch wenn ich nicht glaubte, dass Ranga deswegen Lev geküsst hatte. Aber vielleicht reagierte ich deswegen so darauf. Vielleicht machte mich die Vorstellung fertig, dass jemand anderes ihm etwas gab was ich nicht konnte und ihn mir damit weg nehmen könnte.

„Sanji...", setzte er an als ich ihn in das nächste Zimmer schob. Da Nael in unserem war mussten wir hier mit vorlieb nehmen. „Halt die Klappe.", hauchte ich und presste ihn gegen die Wand neben der Tür. „Nein, Sanji...", versuchte er es wieder. Doch sein eigenes Keuchen unterbrach ihn als meine kühlen Finger anfingen unter sein Hemd zu fahren. „Genieß es.", hörte ich mich selber schnurren und küsste sanft die empfindliche Haut unter seinem Kiefer. Geschickte öffnete ich sein Hemd und fuhr jetzt mit der ganzen Hand über seinen Oberkörper. „Nicht. Ich...", setzte er wieder an aber ich ließ ihn mit meinen Lippen verstummen. Grade hatte ich die Kraft dazu und wenn es half, dann wollte ich es versuchen. Doch wenn er mich weiter davon abhielt...

Sanft liebkoste ich weiter seinen Oberkörper während ich den Kuss immer weiter vertiefte. Erst als ich mir sicher war, dass er sich nicht mehr wehren würde, ließ ich von seinen Lippen ab und küsste mich hinunter zu seiner Brust. Dort hinterließ ich ein paar lilafarbene Flecken und musste leicht lächeln als ich merkte welch schönen Töne ich ihm damit entlocken konnte.

Langsam ließ ich mich auf die Knie sinken und strich ein letztes Mal über seinen Bauch, bevor ich meine Hände an seinen Hosenbund legte. Doch weiter kam ich nicht.

Blitzschnell griff er nach meinen Handgelenken und hielt sie eisern fest. Mein Blick wanderte an seinem Körper empor bis unsere Blicke sich trafen. Ich sah die Lust in seinen Augen und dennoch hielt er mich zurück. „Ich sagte: Nein. Sanji, ich liebe dich und ich will nicht, dass du dir das hier antust.", sagte er mit ernster fester Stimme. „Aber ich will es.", erwiderte ich mit fast schon weinlicher Stimme. „Nein, du machst dir zu viele Gedanken. Mehr nicht. Vergiss was Yama sagt. Ich brauche das hier nicht, wenn ich dafür dich haben kann.", sagte er und ließ sich langsam zu mir auf den Boden sinken. „Ich will es versuchen.", hauchte ich und sah ihn schon fast flehend an. Sanft legte er seine Hände an meine Wangen und erwiderte: „Das ist okay. Aber nicht so. Nicht mit diesem Ansporn. Ich will, dass du mir vertrauen kannst. Das kannst du aber zur Zeit offensichtlich nicht." Sanft strichen seine Daumen über meine helle Haut und ich könnte weinen bei diesem unglaublich liebevollen Blick mit dem er mich musterte. Wie konnte ich nur jemals glauben, dass er mit dem Gedanken spielen könnte mich zu betrügen?

„Ranga.", hauchte ich leise und legte meine Hand sanft auf seine Brust. „Ich liebe dich.", wisperte ich und ein zitterndes Lächeln trat auf meine Lippen, welches sich stärkte sobald ich sein Herz einen Schlag aussetzen fühlte. „Ich liebe dich auch, Ji.", erwiderte er und beugte sich leicht vor um diesmal sanft und ohne Verlangen seine Lippen auf meine zu legen. Nur Zuneigung, reine Zuneigung.

Sorin

„Talvi? Wann bist du nach Hause gekommen?", hörte ich Vanessa rufen. Verwirrt hob ich den Kopf und sah zu meine Tür. Sollte sie nicht hier gewesen sein? Oder war sie bei Valea?

Ich erhob mich von meinem Stuhl und verließ den Besprechungsraum in welchem ich immer zur Ruhe fand.

Kurz sah ich über die Galerie zu Vanessa ins Wohnzimmer aber auf ihrem Gesicht lag nur ein großes Fragezeichen. Also begab ich mich zu Talvis Zimmer. Leise klopfte ich an. Sofort rief meine Tochter: „Nein." Verwirrt hob ich eine Augenbraue. „Talvi, ich bin es. Was ist denn los?", fragte ich besorgt und legte meine Hand auf die Türklinke, drückte sie jedoch noch nicht herunter. „Nichts ist los.", keifte sie zurück. „Junges Fräulein.", entglitt es mir knurrend. „Nicht in diesem Ton.", setzte ich etwas sanfter hinzu. Dann drückte ich die Klinke hinunter. „Ich sagte: Nein!", schrie sie und wenig später fühlte ich den Gegendruck. Doch es war mir ein leichtes sie dennoch aufzuschieben. „Talvi, was ist denn bloß in dich...", setzte ich an. Doch da fiel mein Blick auf ihr Bett. „Valea.", keuchte ich und stürzte zu dem Jungen. Er saß oberkörperfrei auf dem Bett meiner Tochter und Talvi hatte offensichtlich versucht seine Wunden zu versorgen. Neben den schon angeheilten Wunden zierten jetzt noch weitere seine Brust und sein Gesicht. Blaue Flecken waren verstreut über seine Arme und Schultern. „Wer war das? Dein Rudel?", fragte ich besorgt und hob seinen Kopf. Sein linkes Auge war teilweise mit Blut gefüllt und wurde von einem blauen Fleck gerahmt. Sanft zog ich ihn auf die Beine und brachte ihn langsam aus Talvis Zimmer. Hier würde er nicht bleiben. „Es ist meine Schuld.", presste er hervor und schien so flach wie möglich atmen zu wollen. Sanft setzte ich ihn unten auf dem Sofa ab. „Hast du dir was gebrochen?", fragte ich besorgt und musterte seinen Brustkorb. Aber da zog er schon unsicher den Stoff seines Hemdes darüber. „Valea...", setzte ich ermahnend an. Allerdings wurde ich von dem Knallen der Haustür und Vanessas Aufschrei unterbrochen.

„Sorin!", keifte eine mir sehr bekannte Frauenstimme. Ich fühlte wie Talvi sich an meinen Arm klammerte und ihren kleinen Körper hinter mir versteckte. „Wie kannst du es wagen.", donnerte Galina. Genervt drehte ich mich herum. Die große, schlanke Frau stand dort, hinter ihr Elijah. Ebenso zugerichtet. Entgeistert sah ich zurück zu Valea, doch er war schon vom Sofa gerutscht und fiel vor mir auf die Knie. Aber selbst das würde ihn kaum vor Galinas Wut schützen.

„Dieser... er ist nicht mal aus deiner Familie?", donnerte Galina und deutete anklagend auf das Häufchen Elend auf dem Boden. „Er ist mein Ziehsohn.", erwiderte ich und entzog meiner Tochter meinen Arm. Galina hob eine Augenbraue und legte den Kopf leicht schief. „Glaubst du, dass schützt ihn?", fragte sie gefährlich leise. Sofort schüttelte ich den Kopf und sah wieder auf Valea hinab. Sein Brustkorb hob und senkte sich stockend und ich konnte geradezu seine Panik riechen. 

Vamp Zone 《4》Where stories live. Discover now