94. Nachricht

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Lev

Unruhig kaute ich auf meiner Unterlippe herum. Es waren schon fünf Tage vergangen seitdem ich hier angekommen war. Valea war auf dem Weg der Besserung. Jedoch wurde er dennoch überwacht. Aufstehen war für ihn noch gefährlich. Auch wenn Cirah ihn gerne hier oben gehabt hätte um Vanjas Leute anzuleiten. Dafür saß ich jetzt hier. Was verstand ich schon von Hütten?

„Na läuft alles?", hörte ich die in Leder gekleidete Frau hinter mir sagen. Ich nickte abwesend und stand auf. „Wir sollten sie nicht zu viel arbeiten lassen. Sie sind immer noch angeschlagen.", murmelte ich und klopfte mir den Sand von der Kleidung. „Wir alle sind angeschlagen.", murrte Cirah und lehnte sich neben uns an eine der Wände. Schon fünf der Ruinen waren soweit ausgebessert worden, dass man darin wohnen konnte. Fünf weitere boten zumindest etwas Schutz in der Nacht.

„Wie viele werden kommen?", fragte Cirah. Ich sah auf den Waldrand und erwiderte: „Viele. Sorins Rudel ist alleine schon riesig. Er meinte es seien andere Rudel zu ihm gestoßen. Vanja wird erst mit den Alten und Kindern kommen um die Größe zu vermindern. Aber die Hütten auf deren Lichtung... Unsere Lichtung ist nichts dagegen.", erklärte ich und seufzte leise. Vanja hatte sich in Große Gefahr begeben. Die Alten oder die Kranken würden sie aufhalten und ich wusste nicht wie viel Proviant sie mit hatten. Eigentlich hätten sie gestern ankommen müssen.

„Um so besser. Die Lichtung wird sich eh erweitern, wenn sie ihre Hütten bauen. Kenneths Felder werden wir nach der letzten Ernte erweitern. Sie müssen nicht mehr unauffällig sein.", sagte sie und verschränkte die Arme stolz vor der Brust. „Sie haben Valea getestet.", sagte ich und musterte die dunkelhäutige von der Seite. „Und? Sie werden nicht positiv getestet.", erwiderte sie. Ich nickte langsam und fügte dann hinzu. „Aber eventuell auch nicht negativ. Sie hatten keinen Control Streifen. Sorins Frau wurde ebenfalls getestet. Ihr Test hatte ein Control Streifen. Was wenn dieser Streifen bei Wölfen nicht erscheint?", fragte ich und legte den Kopf schief. „Ich werde Victor bitten das zu testen.", erwiderte sie sicher und verschwand wieder.

Seufzend ließ ich mich wieder auf den Boden sinken und beobachtete den Waldrand. Ließ meinen Blick über die Stämme und Büsche gleiten. Unwohl verschränkte ich die Arme und legte wie aus einem Schutzmechanismus heraus meine Hand auf meinen Rippenbogen. Ranga hatte mich bei Eric verpetzt und so hatte er die Rippe wieder gerichtet. Es war schmerzhaft gewesen. Sie war zwar nur angebrochen aber Eric meinte es wäre besser wenn mein Brustkorb stabil wieder zusammen wägst und greift in dem Moment von außen in meinen Brustkorb und zieht die unteren Rippen nach oben. Ich war so erschrocken gewesen, dass ich nicht mal schreien konnte. Jetzt hatte ich nur noch das riesige Hämatom und atmen tat manchmal einwenig weh.

„Vanja!"

Erschrocken sah ich auf und brachte mich auf die Füße sobald ich seine Statur am Waldrand entdeckte. Hinter ihm eine ganze Scharr an Kindern, Jugendlichen, Alten und offensichtlich ein paar Kranke.

Seine Schritte wurden schneller je näher er den Ruinen kam. Sein Rudel ließ er links liegen und stürmte zu mir. „Wow.", rief ich erschrocken und wich etwas zurück. „Wo ist er?", fragte er sofort. „Ich kann hier nicht weg.", setzte ich an doch Vanja deutete einem Mitglied seines Rudels nur, dass sie weiter machen sollten bevor er mich zur Luke brachte. Zügig führte ich ihn durch den Bunker zu Valeas Zimmer. „Hier, es geht ihm gut", beruhigte ich ihn und beobachtete wie Vanja zu dem jüngeren stürzte. Sanft strich er über die Arme des Jungen und dann über sein Gesicht. „Lea", hauchte er und strich ihm eine der rotbraunen Strähnen hinters Ohr.

„Er schläft viel. Seine Wunden sind recht tief, aber jetzt nicht mehr lebensbedrohlich. Er hat viel Blut verloren und muss das erst wieder ausgleichen. Aber ist auf einem guten Weg", erklärte ich leise. Vanja erhob sich wieder und kam zu mir. „Danke", hörte ich ihn sagen bevor er mich in seine starken Arme schloss. Leise keuchte ich auf und schluckte den Schmerz herunter. „Geht es dir auch gut?", fragte Vanja in diesem Moment und löste sich wieder von mir. „Total.", sagte ich gezwungen und schaffte es nicht den Schmerz aus meiner Stimme zu verbannen. „Hab ich dir weh getan?", fragte er besorgt und beobachtete wie ich mir die Seite hielt. „Nein, alles gut.", presste ich hervor und atme tief durch. Doch da knöpfte Vanja schon mein Hemd auf. Erstarrt hielt ich die Luft an und sah nur starr auf sein Gesicht. Jetzt fehlte nur noch, dass ich rot wurde.

Vamp Zone 《4》Kde žijí příběhy. Začni objevovat