-One-Hundred-And-Sixty-Nine-

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Erschöpft von diesem Tag kam ich schließlich nach Hause und schloss die Tür zum Dorm der Jungs auf. Müde gähnte ich einmal, noch immer waren die Kopfhörer in meinen Ohren und während ich langsam das Haus betrat, lauschte ich der Musik.

Gerade lief Never Ever in meiner Playlist und seufzend lehnte ich mich gegen die Wand. Ich wollte aus meinen Schuhen schlüpfen und ins Wohnzimmer gehen, jedoch war mir gerade einfach alles zu viel. Die Situation mit Miu ging mir einfach nicht aus dem Kopf und so sehr ich auch stark sein wollte, auch mich belastete aktuell das ganze Training. Wir steckten so viel Mühe hinein, täglich war ich lange weg, weshalb ich Got7 viel weniger sah, und ja, es stieg mir über den Kopf, weil wir scheinbar trotzdem nicht das Niveau erreichten, das wir für unser Debüt brauchten.

Und deswegen passierte etwas, was wohl passieren musste.

Meine Beine fühlten sich schwach an, so als würden sie jeden Moment nachgeben, und wie von selbst schloss ich meine Augen. Ich versuchte mich auf die Musik zu konzentrieren und stark zu sein, doch von meiner Stärke schien nichts mehr übrig geblieben zu sein, als ich auf einmal spürte, wie eine Träne über meine Wangen lief. Damit war wohl der Damm gebrochen, da immer mehr Tränen den Schutz meiner Augen verließen und obwohl ich wirklich nicht weinen wollte, ich nun völlig zusammenbrach.

Dieser ganze Stress belastete mich mehr, als er sollte.

Ich bemerkte, wie ich an der Wand immer tiefer rutschte, weil meine Beine ihre Kräfte verloren hatten und inzwischen hatte ich auch meine Augen geschlossen, versuchte mich so besser auf die Musik konzentrieren zu können. Doch das gelang mir nicht. Stattdessen wurden die Tränen immer mehr und ich schluchzte leise auf, kam dem Boden immer näher. Seit wann war ich denn so zerbrechlich geworden? So kannte ich mich selbst nicht...

Aber dann spürte ich, wie zwei starke Arme unter die meinen griff und mich kurzerhand hochhoben. Im nächsten Moment lag ich in den Armen dieser Person und da mein Kopf an ihrer Brust lehnte, konnte ich dem mir nur zu bekannten Herzschlag lauschen, der mir ein schwaches Lächeln auf die Lippen zauberte. Sogar ohne meine Augen zu öffnen, wusste ich ganz genau, dass Youngjae derjenige war, der mich bemerkt hatte und nun ins Wohnzimmer trug. Er blieb immer - egal, ob sie am nächsten Morgen früh aufstehen mussten oder nicht - solange wach, bis ich heim kehrte. Laut ihm konnte er erst dann einschlafen und gerade war ich wirklich froh darüber. Und dann auf einmal vernahm ich Jinyoungs "Baby, you belong to me~" durch meine Kopfhörer, was mich nun gänzlich zum Lächeln brachte, allein durch den Fakt, dass ich noch immer in Youngjaes Armen lag und somit das Gefühl hatte, er hätte das zu mir gesagt.

Gott, wie sehr ich diesen Jungen doch liebte.

Er setzte uns beide auf dem Sofa ab und schlang fest seine Arme um mich. Trotz der Tränen blieb das kleine Lächeln auf meinen Lippen bestehen und langsam öffnete ich nun meine Augen, um meinen Freund ansehen zu können. Dieser schien etwas sagen zu wollen, weshalb ich endlich die Kopfhörer entfernte und zur Seite legte, ehe ich mich mehr an meinen Freund schmiegte und seine zarten Streicheleinheiten genoss.

"Ich liebe dich, Miso... ich liebe dich unglaublich sehr", hauchte er in mein Ohr, unter das er kleine Küsse platzierte, die mich zum Kichern brachten. Leicht schluchzte ich noch einmal und wischte mir mit Youngjaes Ärmel über die Augen, bevor ich wieder seine weichen Lippen an meiner Haut spürte, die sanft die restlichen Tränen auf meinen Wangen wegküssten.

"Ich liebe dich auch...", erwiderte ich leise und schloss wieder meine Augen. Mein Lächeln erstarb langsam, denn mir war klar, dass ich Youngjae sagen musste, wieso ich angefangen hatte zu weinen. Das war nur gerecht. "Miu wurde heute von unserer Managerin runter gemacht. Sie gibt sich so viel Mühe und wir versuchen sie mit uns zu ziehen und trotzdem scheint es nicht genug zu sein... Das ständige Training reicht wohl nicht aus, die Ergebnisse sind zu mager... Ich weiß langsam nicht mehr weiter..."

"Verständlich", murmelte Youngjae und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Leise seufzend kuschelte ich mich mehr an ihn und lauschte weiterhin seinem Herzschlag, der mir so eine Ruhe schenkte, wie sonst nichts anderes. Darum blieb ich einfach so neben ihm liegen. Es tat gut, seine Nähe zu spüren.

"Die Zeit vor eurem Debüt wird die anstrengendste sein, Miso. Ihr werdet oft zweifeln und vor scheinbar unüberwindbaren Hindernissen stehen... aber egal, wie hart es wird, ihr werdet das schaffen. Besonders du. Du wirst immer mich und ganze Got7 hinter dir haben. Wir werden dich unterstützen, dir zeigen, wie sehr wir dich lieben und dich niemals allein lassen. Da kannst du dir sicher sein", lächelte Youngjae sanft. Liebevoll platzierte er einen Kuss auf meiner Stirn und zustimmend nickte ich. Ja, dass Got7 mich immer unterstützte, wusste ich. Und ich war ihnen verdammt dankbar dafür.

"Sollen wir noch zusammen einen Film anschauen? Frozen zum Beispiel?", schlug mein Freund auf einmal vor und sah mit leuchtenden Augen zu mir herunter. Leicht musste ich darum wieder lächelnd und nickte erneut, da mich ein Film sicher auf andere Gedanken bringen würde.

"Und danach beschere ich dir eine wunderschöne, unvergessliche Nacht, ja?", raunte er leise in mein Ohr, kaum hatte ich ihm zugestimmt. Offensichtlich reichte ihm ein Film allein nicht aus. Allerdings war ich damit ohnehin einverstanden. Er wusste immerhin ganz, wie er dafür sorgen konnte, dass es mir gut ging.

Und deswegen liebte ich diesen Jungen.

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Here you got a soft Youngso-Chapter. :3
~Cookie

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