I Got 7

-Sixty-Six-

"Was? Wie jetzt?", fragte ich überfordert und musste die mir gegebene Information erst einmal verarbeiten. Jinyoung und Jaebum waren schwul... und zusammen? Irgendwie klang das gerade zu surreal.

"Wir sind es schon länger, aber wir haben es geheim gehalten, weil wir uns nicht sicher waren, ob wir dir vertrauen können", erklärte mir Jaebum und nun hob ich eingeschnappt eine Augenbraue.

"Ihr traut mir wirklich nicht zu, ein Geheimnis für mich behalten zu können?", gab ich beleidigt von mir und verschränkte meine Arme. Schnell schüttelte Jaebum seinen Kopf, während sein Freund nur mit den Schultern zuckte.

"So, wie du dich verhältst, kann man ja nie wissen", verteidigte er sich. Dadurch seufzte ich leise, denn das war durchaus ein annehmbares Argument. Ich hätte mir sicherlich auch nicht vertraut.

"Touché. Na ja, das erklärt jetzt wenigstens, warum ihr euch so oft zurückgezogen habt, um an eurem JJ Project zu arbeiten, ohne ein neues Lied rauszubringen", meinte ich schulterzuckend und grinste innerlich über ihre überraschten Gesichter.

"Du verfolgst das?", fragte Jaebum verwundert und ich bemerkte, wie sich ein roter Schimmer auf seinen Wangen bildete. Nun konnte ich das Grinsen doch nicht verbergen und nickte nur, weshalb sich Jinyoung und er einmal kurz ansahen.

"Aber unsere anderen Lieder nicht?", fragte Youngjae enttäuscht klingend und ich drehte meinen Kopf zu ihm. Einen Moment lang wollte ich sagen, dass ich mit ihren Liedern schlechte Erinnerungen verband, aber dann entschied ich mich dagegen und überlegte, was ich stattdessen sagen könnte.

"Jacksons Lieder kenne ich auch. Ich höre ihre Lieder sowieso selten, also sei nicht beleidigt. Und Got7 ist eben einfach nicht meine Musik", erwiderte ich kühl und richtete mich leicht auf. Dabei sah ich aus dem Augenwinkel, dass Mark mich musterte, da er sich wohl an das Konzert erinnerte und schlagartig beschleunigte sich mein Herzschlag. Würde er mich verraten?

Doch zum Glück schwieg er und darum griff ich rasch das vorherige Thema wieder auf. "Was verschweigt ihr mir noch? Gibt es hier noch mehr Paare, so wie ihr die ganze Zeit andeutet? Lass mich raten, Mark und Jackson?", fragte ich in die Runde hinein und warf nun Mark unauffällig einen warnenden Blick zu. Das schien dieser überhaupt nicht zu bemerken, da er sich schnell aufsetzte und seinen Kopf schüttelte.

"Wir sind enge Freunde, aber nicht zusammen!", erwiderte er sofort und deswegen hob ich entschuldigend meine Hände. "Mein Fehler. Also Jackson und Bambam?"

Grinsend sah ich zu den beiden und beobachtete, wie Jackson nur genervt seufzend seinen Kopf schüttelte, während Bambam mich unsicher ansah. "Was? Du glaubst wirklich, wir wären zusammen?", fragte er beinahe fassungslos und nun fing ich an zu kichern.

"Oh, ich meine natürlich du und Youngjae. Schließlich brauchst du einen Daddy, der auf dich aufpasst", erwiderte ich mit einem breiten Grinsen auf den Lippen und zwinkerte ihm zu, weshalb Bambam beleidigt schnaubte und sein Gesicht von mir wegdrehte. Youngjae hingegen sah mich perplex an, er schien nicht zu wissen, was er darauf antworten sollte.

"Nur wir beide sind zusammen, Miso. Bitte lass die anderen in Ruhe", sagte Jinyoung und warf mir einen strengen Blick zu. Ich verdrehte leicht meine Augen, nickte dann aber und ging auf die Küche zu. Die Jungs wirkten nun irgendwie niedergeschlagen und darum sprachen sie auch nicht miteinander. Fanden sie es wirklich so schlimm, von mir als schwul betitelt zu werden?

Das war ja wirklich interessant.

"Es war nur ein Scherz. Jungs, kommt runter, ich hab euch doch-... ich will euch doch nur ärgern", verbesserte ich mich schnell und öffnete den Kühlschrank. Sie hoben ihre Köpfe und sahen unsicher zu mir, weshalb ich ihnen ein kleines Lächeln schenkte.

"Dafür koche ich euch jetzt auch euer Lieblingsgericht."