-Fourty-Two-

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Und damit beginnt der Lesetag ^-^
~Cookie

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"Was macht er hier?", fragte meine Mutter mich harsch weiter. Ich seufzte einmal und stellte mich vor sie, damit sie aufhörte, Yun so böse anzustarren.

"Zuerst will ich wissen, warum du mir nie von ihm erzählt hast", meinte ich kühl und verschränkte meine Arme. Meine Mutter sah mich traurig an und senkte den Blick, doch ich ließ nicht locker. "Eomma."

"Es tat mir einfach weh. Verstehst du? Wenn du dein Kind verlierst, weil es lieber bei der Person ist, die dir das Herz gebrochen hast, verletzt dich alles, was dich an ihn erinnert", erklärte sie schließlich und verwundert legte ich meinen Kopf schief. Ich warf Yun einen kurzen Blick zu und wieder erkannte ich das Funkeln in seinen Augen. Erst in diesem Moment bemerkte ich, dass wir uns ähnelten. Nicht so sehr, dass man direkt sagen könnte, wir waren Geschwister, aber wenn man es wusste, erkannte man die Gemeinsamkeiten, die wir hatten.

"Und ich habe dich nie an ihn erinnert?", fragte ich nun und sah meine Mutter wieder an. Ich wusste nicht, was ich gerade fühlen sollte, vor allem, weil ich die Antwort meiner Eomma nicht kannte. Doch als sie den Blick senkte und leise seufzte, verstand ich.

"Natürlich hast du das... die ersten Jahre warst du nicht viel anders als er... aber du wolltest immer mich. Du wolltest immer bei mir bleiben. Darum hätte ich dich niemals hassen können oder gar verstoßen."

"Aber Yun hasst du? Obwohl er dein Sohn ist?"

Meine Mutter sagte nichts mehr. Stattdessen seufzte sie und mein Vater legte stärkend seine Arme um ihre Schulter, während er Yun böse anfunkelte. Dieser stand direkt hinter mir und griff nun zögerlich nach meinem Arm, was ich einfach zu ließ. Er brauchte gerade jemand, der auf seiner Seite stand. Das spürte ich.

"Eomma. Hör dir bitte zumindest an, was Yun zu sagen hat", bat ich sie und nun hob sie wieder ihren Blick, um meinen Halbbruder vorsichtig anzusehen. Yun versuchte zu lächeln und ich nickte ihm ermutigend zu, weswegen er sich ein Herz fasste und zu sprechen begann.

"Eomma... ich weiß, du warst damals enttäuscht von mir. Aber wenn ich dich hier mit Miso und deinem neuen Mann sehe, hab ich das Gefühl, es war richtig, mit Appa mitzugehen. Miso ist selbstbewusst, stark und verantwortungsbewusst geworden. Und ich bezweifle, dass sie das auch wäre, wenn ich damals geblieben wäre. Also bitte vergiss, wie es vor knapp zwanzig Jahren aussah. Die Zeit geht weiter." Überrascht von seinen Worten warf ich ihm einen kurzen Seitenblick zu, doch meine Mutter lächelte ihn warm, wenn auch schwach, an und nickte leicht.

"Du hast recht, Yun... auch wenn es mir schwer fällt, sollte ich nicht so reagieren", meinte sie schließlich und lehnte sich mehr an meinen Vater. Das war typisch für meine Mutter. Sie wich Streitereien und Problemen immer so gut wie möglich aus, aber ich spürte, dass es ihr weh tat, Yun zuzuhören. Vor allem, wenn er vor ihr stand.

"Ich habe dich die ganze Zeit nicht erreichen können, darum habe ich Miso gebeten, wieder Kontakt mit dir aufnehmen zu können", sprach Yun weiter. Alarmiert sah meine Mutter zwischen uns hin und her und ich wusste genau, wie unangenehm es gerade für sie war.

"Appa geht es nicht gut und sein letzter Wunsch ist, sich mit dir wieder zu vertragen."

I Got 7Where stories live. Discover now