-Ninety-One-

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~Cookie

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Nach einigen Stunden Dreharbeit machten wir endlich eine Pause und erschöpft stand ich auf, um mir etwas zu trinken zu holen. Es gab einen kleinen Automaten, an dem man sich Wasser einschenken konnte und auch wenn ich kaum gesprochen hatte, kratzte mein Hals ziemlich.

Es verlief alles nach Plan, doch trotzdem musste man jede Aufnahme gefühlt zweitausend Mal machen, bevor der Regisseur und der Manager zufrieden waren. Zwischendurch wurde immer wieder mein Make-Up aufgebessert und unsere Umgebung hingerichtet, falls etwas umgefallen war.

Als ich zum ersten Mal meine Hand gehoben hatte, um den anderen Trainee zu erschießen, war ich beispielsweise am Tisch hängen geblieben und ein Glas war umgefallen. Die Menschen hier waren Fehler gewohnt, darum war es nicht allzu schlimm gewesen. Im Gegenteil: Auch wenn die Dreharbeiten anstrengend waren, waren sie ebenfalls lustig.

"And here's our wonderful Miso. She's helping us with our MV", hörte ich Jae plötzlich sagen. Kaum hatte ich mich versehen, stand er neben mir und lächelte mich an. Sein Blick lag auf dem Handy, mit welchem er sich selbst filmte. Ich wusste, dass er gelegentlich so etwas wie ein 'Hinter den Kulissen'-Video aufnahm, aber trotzdem fühlte ich mich irgendwie unwohl.

Es lag nicht daran, dass er englisch sprach. Zwar war ich nicht sonderlich gut darin und verstand darum nicht so viel von dem, was er gerade sagte, aber die Sprache machte mir nichts aus. Viel eher fand ich es unangenehm, dass er seinen Arm um meine Schultern legte und mich näher zu ihm heranzog, während er die Kamera etwas umherschwenkte.

Unsicher sah ich zur Seite und hielt das Glas vor meine Lippen, welches ich mit beiden Händen umklammert hatte. Ich erkannte mich selbst kaum wieder, denn normalerweise wehrte ich mich einfach aus so einem Griff. Aber Jae kannte ich nicht gut, fast gar nicht, und auch deswegen verunsicherte mich seine Tat. Vorhin während dem Dreh hatte er immer wieder zu mir gesehen und mich genau beobachtet. Langsam wurde das gruselig.

Nach gefühlten Minuten riss ich mich endlich zusammen und befreite mich ruckartig von seinem Arm, ehe ich ihn kurz warnend anfunkelte. Ich konnte es nicht ausstehen, wenn man mir zu nahe kam und wenn er so weitermachte, übertrat er eine unsichtbare Grenze.

"She's just perfect for our MV." Das hatte ich verstanden. "I guess, she's also perfect as a good friend. Pretty, lovely, but cold to someone who doesn't deserve her." Hiervon hatte ich nur Teile verstanden. Aber er hatte mich definitiv hübsch genannt. Und... noch irgendetwas mit Freunde gesagt. Wollte er andeuten, dass wir Freunde waren?

"I really like her", sagte Jae mit einem Lächeln in die Kamera und zwinkerte mir kurz zu. Irritiert musterte ich ihn, doch er wuschelte mir nur kurz durch meine Haare, bevor er weiterging. In solchen Momenten wünschte ich mir, mehr von seinen Worten verstanden zu haben, aber ich hatte nie gedacht, englisch wirklich zu brauchen.

Stirnrunzelnd folgte ich ihm mit meinem Blick, als Sungjin und Wonpil neben mich traten. Sogleich sah ich die beiden an, die wohl wieder etwas schüchtern schienen. Zumindest Wonpil, der Leader strahlte mich regelrecht an.

"Wir wollen dir noch einmal dafür danken, dass du uns hilfst", erklärte er mir lächelnd. "Darum haben wir ein Geschenk für dich."

Nun fiel mein Blick auf Wonpil, der die ganze Zeit etwas hinter seinem Rücken versteckt gehalten hatte. Er holte es hervor und streckte es mir entgegen. Lächelnd nahm ich es an und betrachtete den schwarzen Stoff, ehe ich ihn ausbreitete und ein Pulli von Day6 erkannte, auf dessen Rücken die Namen der fünf Jungs standen. Das war ein wirklich süßes Geschenk.

"Nein, ich muss danken. Ich freue mich wirklich, euch helfen zu können."

I Got 7Where stories live. Discover now