-One-Hundred-And-Thirty-Nine-

1.9K 154 152
                                    

Ich wachte am nächsten Morgen vor meinem Wecker auf. Langsam richtete ich mich auf und befreite mich vorsichtig von Bambams Arme, die er fest um mich geschlungen hatte. Er kuschelte in der Nacht ziemlich extrem und auch wenn ich es nicht sonderlich mochte, erlaubte ich es ihm.

Ich schaltete den Wecker aus und schwang meine Beine aus dem Bett, ehe ich mir einen meiner Pullover schnappte und damit das Top ersetzte, das ich nachts trug. Meine kurze Hose ließ ich an und lediglich Socken streifte ich noch über meine Füße. Danach verließ ich das Zimmer, um mir einen Kaffee zu machen und erst einmal meine Gedanken zu sortieren.

Was auch immer ich heute Nacht geträumt hatte, es verwirrte mich. Ich konnte mich nicht mehr wirklich daran erinnern, nur verschwommene Einzelheiten waren in meinem Kopf vorhanden. Doch egal, wie sehr ich versuchte, diesen Traum mir zu erklären, es funktionierte einfach nicht.

Leicht genervt davon stützte ich mich auf der Theke vor der Kaffeemaschine ab und starrte nur auf meine Tasse, die sich langsam mit der dunklen Flüssigkeit füllte. Mich störte es gewaltig, dass ich meinen Traum nicht deuten konnte, denn somit blieb dieses unangenehme Gefühl, für das ich einfach keinen Grund hatte.

Da ich so sehr im Gedanken versunken war, bemerkte ich überhaupt nicht, dass Bambam in die Küche kam. Erst, als er seine Arme von hinten um meinen Bauch schlang, schreckte ich auf und drehte meinen Kopf etwas, um zu ihm zu sehen.

"Guten Morgen, Baby", murmelte er in mein Ohr. Seine Morgenstimme hatte noch einen leicht rauen Unterton und normalerweise würde das einen leichten Schauer über meinen Rücken schicken, da ich diese Stimme verdammt heiß fand. Doch heute blieb das aus. Und ich wusste auch den Grund dafür.

"Kunpimook, ich muss dir etwas sagen", fing ich leise an und seufzte kurz. Ich spürte, wie sich sein Griff lockerte und er mich schließlich losließ, sodass ich mich mit der Kaffeetasse in der Hand zu ihm umdrehen konnte.

"Ich... ich habe lange nachgedacht... und ich habe gemerkt, dass ich dich nicht liebe...", gestand ich ihm leise. Mein Blick glitt wie von selbst Richtung Boden und ich zwang mich dazu, nicht auf meine Unterlippe zu beißen, wie ich es immer tat, wenn ich mich unwohl fühlte. "Ich kann mir vorstellen, wie du dich nun fühlst... und es tut mir ehrlich leid. Ich habe wirklich gedacht, dass ich dich liebe. Es war nicht vorgespielt. Aber... so ist es nicht."

Nun hob ich zaghaft wieder meinen Blick und schaute Bambam an. Er hatte seine Lippen fest aufeinander gepresst und seine Hände zu Fäusten geballt. Ich konnte es ihm nicht verübeln - an seiner Stelle wäre ich ebenfalls verletzt und wütend. Allerdings war es nicht meine Absicht gewesen und ich musste ihm erklären, warum ich meine Gefühle nun verstanden hatte.

"Weißt du... vor drei Jahren ist etwas passiert, was mich dazu gebracht hat, meine Gefühle in mir zu verschließen und nicht mehr herauszulassen. Ich bin jedem gegenüber kühler geworden, wollte niemanden mehr an mich heranlassen und habe alle von mir gestoßen. Selbst meine Freunde haben es nicht geschafft, wirklich an mich heranzukommen. Ihr jedoch habt es geschafft, Stück für Stück die vielen Schlösser, die um mein Herz waren, zu knacken. Und an meinem Geburtstag habt ihr das letzte Schloss gesprengt. Meine Gefühle sind wieder herausgebrochen, haben mich regelrecht überfallen. Ich konnte damit nicht umgehen und habe sie darum falsch gedeutet... ich habe Liebe in Freundschaft gesehen... und es tut mir wirklich leid, Kunpi. Ich wollte dich nicht verletzten. Ich wollte nicht, dass du darunter leiden musst..."

"Deswegen bist du in letzter Zeit so distanziert gewesen...", murmelte Bambam. Seine Lippen waren noch immer aufeinandergepresst, allerdings lösten sich nun seine Fäuste und stattdessen sah ich seine Augen verdächtig glänzen.

"Wir sollten uns trennen... ich will dich nicht noch mehr verletzen, indem ich dir etwas vorspiele, was nicht existiert...", sagte ich leise. Mein Griff um die Kaffeetasse wurde stärker und ich atmete einmal tief durch. Bambam so aufgelöst zu sehen, wie er mich einfach musterte und nicht wusste, was er sagen sollte, tat mir weh. Mehr, als es sollte.

"Es tut mir leid, Kunpimook..."

~~~

Ups.

Fröhliche Weihnachten, Kindas♡
~Cookie

I Got 7Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin