-Fourty-Eight-

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"Nächste Woche gibt es ein Inselfest am Strand. Wirst du dorthin gehen?", fragte meine Mutter mich am Frühstückstisch. Ich legte mein Handy zur Seite und sah zu ihr, ehe ich mir ein Stück Spiegelei zwischen die Lippen schob und nickte.

"Die anderen werden auch da sein und ich liebe so etwas. Das weißt du doch", sagte ich und lächelte kurz, wodurch meine Mutter zufrieden nickte.

"Miso?"

"Ja?" Fragend wendete ich mich an meine beiden Brüder, die mich neugierig angrinsten und schon jetzt wusste ich, dass mir ihre Frage nicht gefallen würde.

"Mit wem schreibst du denn die ganze Zeit, dass du immer wieder am Handy bist? Hast du etwa einen Freund?", fragte Sunghee und zwinkerte mir einmal zu. Sogleich verdrehte ich meine Augen, seufzte leise und nahm dann noch einen Bissen, bevor ich ihm antwortete.

"Got7 schreibt mir viel, weil sie wegen ihren Konzerten total aus dem Häuschen sind und mich dann die ganze Zeit mit Bildern und allem zuspamen. Aber die meisten Nachrichten sind von meinen Freunden hier, weil alle wegen meinem Besuch immer noch in hellster Aufregung sind", erklärte ich ihnen nur und nahm dann mein Glas zur Hand, um einen Schluck des warmen Kakaos zu trinken. Dabei beobachtete ich, wie die beiden enttäuscht ihre Miene verzogen.

"Du bist doch schon fast eine Woche hier", schmollte Seojun, doch zuckte lediglich mit den Schultern. So kannte ich meine Freunde, anders waren sie nie gewesen. Aufbrausend und hyperaktiv, die meisten kannte ich, seit ich im Kindergarten war.

"Miso wird eben vermisst. Und in ein paar Wochen ist sie wieder in Seoul", meldete sich mein Vater nun zu Wort und musterte meine beiden Brüder. Die beiden schmollten noch immer und verdrehten ihre Augen, ließen dann aber nach und gaben auf.

"Du musst uns noch ganz viele Bilder von Got7 zeigen. Übrigens, warum hast du keine Fotos von ihnen gemacht und geschickt? Das hattest du uns versprochen", beklagte sich nun Sunghee wieder und sein Bruder nickte zustimmend. Erneut verdrehte ich die Augen und entließ Luft aus meinen Lungen, um meine Nerven zu behalten.

"Sie ist doch nicht euer persönlicher Fotograf, Jungs", mischte meine Mutter sich halb entsetzt ein. Daraufhin zuckten beide mit den Schultern und begannen zu grinsen. "Trotzdem lebt sie bei ihnen und sieht sicher auch noch ganz andere Dinge."

"Okay, Themawechsel", warf ich dazwischen, denn auch wenn ich die Jungs bis jetzt nur oberkörperfrei gesehen hatte, wollte ich mir nicht einmal mehr vorstellen. Das durften schön meine Brüder tun, wenn sie schon beide bisexuell waren und einen Fetisch auf die Abs von Idols pflegten.

"Warum? Ist es dir unangenehm?" Wieder sah ich Sunghee zwinkern und musste erneut die Augen verdrehen, damit ich ihn nicht versehentlich anmotzte. Es war immerhin mein Bruder, den ich kaum noch sah und deswegen sollte ich negative Stimmung so gut es ginge umgehen.

"Ich kann sie immer noch nicht leiden", erwiderte ich überraschend ruhig und leerte nun endlich meinen Teller. Beide Jungs starrten mich an, als hätte ich offenbart, dass Mark und Jackson zusammen waren, bevor sie sich langsam wieder fingen.

"Du lebst schon seit Monaten bei ihnen und es tut sich immer noch nichts? Wie geht das?"

"Indem ich ich bin."

I Got 7Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora