I Got 7

-One-Hundred-And-Fourty-Six-

Könnt ihr es genauso wenig wie ich glauben, dass I Got 7 in die Endrunde geht? Nach den nächsten Kapiteln startet das letzte, große Thema. Danach ist es vorbei. ;-;
~Cookie

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"Lass uns eine Pause machen", empfahl Yugyeom und steuerte geradewegs seine Trinkflasche an, die am Rand stand. Um die Zeit vor Jeju noch sinnvoll zu nutzen, trainierten wir beide ein wenig weiter. Yugyeom war ein verdammt guter Tänzer und selbst ich konnte mir eine Scheibe davon abschneiden, obwohl er stets behauptete, dass ich sehr wohl an sein Talent herankam. Aber meine Selbstkritik hatte auch etwas Gutes: Ich hatte einen Anreiz zum besser werden.

"Klingt gut", nickte ich zustimmend und setzte mich auf den Boden. Stumm beobachtete ich Yugyeom beim Trinken und überlegte, heimlich mein Handy zu nehmen, ihn zu filmen und das in meine Story auf Instagram zu packen. Die Fans würden ausrasten. Wie sie es immer taten, wenn einer der Jungs das machte.

Doch gerade als ich aufstehen wollte, um mein Handy zu holen, wurde die Tür geöffnet. Überrascht sahen Yugyeom und ich dorthin und erkannten Youngjae, der leicht lächelnd hereintrat. In seiner Hand hielt er eingepacktes Essen und eine frische Trinkflasche. Offensichtlich hatten sie gerade zu Mittag gegessen und erst jetzt bemerkte ich, dass ich Hunger hatte. Er kam wirklich zum perfekten Zeitpunkt.

"Ich hab Essen für euch", sagte er dann wie erwartet und seine melodische Stimme löste eine angenehme Wärme um mein Herz herum aus. Vermutlich hatte ich es nie gesagt, aber ich liebte kleine Aufmerksamkeiten einfach; wenn man etwas tat, ohne dazu aufgefordert zu werden. Das war ziemlich niedlich. Und Youngjae tat das erstaunlich oft.

"Danke Youngjae", lächelte ich ihn an und nahm ihm etwas ab, damit ich es essen konnte. Auch Yugyeom bedankte sich und setzte sich zu mir auf den Boden. Ich lächelte leicht und fing an zu essen, während ich Youngjae beobachtete, der sich zu uns setzte und sein Handy heraus zog. Direkt empfand ich das Bedürfnis, ein Gesprächsthema zu finden, um mit ihm zu reden und wollte mich direkt innerlich selbst schlagen.

Komm runter, Miso. Nur, weil er dir Essen gebracht hat, bedeutet das nichts.

"Die Jungs wollen heute Abend noch länger im Entertainment bleiben, aber ich will heim. Wie sieht es mit euch aus?", fragte Youngjae dann plötzlich und sogleich unterdrückte ich ein erleichtertes Durchatmen.

"Da wir sowieso bald nach Jeju gehen, möchte ich auch nicht unnötig länger hier im Entertainment bleiben", meinte ich schulterzuckend und sah zu Youngjae. Zufrieden nickte er und sah dann Yugyeom fragend an. Dieser schien kurz zu überlegen und im Stillen betete ich dafür, dass auch er hier blieb.

"Ich werde nachher Bambam fragen und nochmal darüber nachdenken, aber ich glaube, ich bleibe auch noch länger", antwortete er dann zum Glück und rasch versuchte ich mein breites Grinsen zu verstecken. Sehr schön. Das bedeutete, mehr Zeit allein.

"Sollen wir dann Frozen anschauen?", fragte mich Youngjae mit einem warmen Lächeln auf seinen Lippen. Seine Augen schienen ebenso zu lächeln und wieder einmal verstand ich, wieso so viele ihn Sonnenschein nannten. Wenn er lächelte, glich er tatsächlich der Sonne. Und das war wirklich süß. Zudem war Frozen sein absoluter Lieblingsfilm, darum strahlte er bei der Erwähnung dieses Films immer besonders sehr.

Zustimmend nickte ich und wollte etwas dazu sagen, als sich die Tür zum Trainingsraum wieder öffnete. Verwirrt schaute ich dorthin und weitete direkt meine Augen, als ich JYP erkannte. Zwar hatte ich bereits einmal mit ihm gesprochen, aber normalerweise hatte er wichtigeres zu tun, als persönlich mit Idols oder Trainees zu reden. Oder mit Haushälterinnen wie mir.

"Ah, Miso, gut, dass ich dich finde", lächelte er und kam auf mich zu. Verwundert blinzelte ich und sah ihn überrascht an. Warum wollte er denn mit mir reden?

"Uhm... was gibt es?", wollte ich vorsichtig wissen und stand eilig auf. Mein Essen ließ ich auf dem Boden liegen und warf einen leicht sehnsüchtigen Blick darauf. Eigentlich lebte ich für mein Essen und wollte ungern darauf verzichten, nur weil JYP nun hier war. Aber ich musste wohl oder übel, allein aus Höflichkeit und Respekt.

"Ich wollte euch beiden zusehen, wie es mit eurem Tanztraining aussieht", erklärte er und setzte sich an die Seite. Yugyeom und ich wechselten etwas unsichere Blicke aus, ehe wir artig nickten und aufstanden. Keiner von uns brauchte ein Wort sagen, da stand Youngjae bereits auf und setzte sich zu JYP an die Seite, machte währenddessen die Musik an. Ich wartete einen Augenblick und begann dann gemeinsam mit Yugyeom zu tanzen. Schon den ganzen Tag hatten wir an diesem Tanz gearbeitet und an ihm gefeilt, darum gab ich mir Mühe, ihn möglichst gut zu tanzen. Auch mein Partner strengte sich an und ein kleines Grinsen schlich sich auf meine Lippen, als ich sah, dass Youngjae uns hierbei filmte.

Das war perfekt für meine Instagram-Story.

Schließlich endete die Musik wieder und mit etwas schnellem Atem kamen wir beide langsam wieder zur Ruhe. Der Tanz war recht schwer, da er sehr kraftvoll war und einige ausgefallenen Schritte beinhaltete, doch ich war fest überzeugt davon, dass wir ihn gut gemeistert hatten.

"Das sieht toll aus. Willst du wirklich kein Trainee werden, Miso? Du hättest wirklich gute Chancen und viele Fans warten nur darauf", sagte JYP, während er aufstand und auf uns zu kam. Kurz schaute ich zu Yugyeom, der mir ein sanftes Lächeln zuwarf, ehe ich mich wieder an den Besitzer des Entertainments wandte und meinen Kopf schüttelte.

"Wie ich bereits sagte, das ist ein wirklich großzügiges Angebot und ich schätze es sehr. Aber Sie haben viele, gute Trainees und ich habe zu viel anderweitige Beziehungen zu den Leuten hier. Falls ich irgendwann Trainee werde, würde ich ein Entertainment bevorzugen, in dem ich nicht als Haushälterin einer Gruppe bekannt bin. Und bei dem ich nicht schon einmal abgelehnt wurde. Außerdem möchte ich den Fans nicht die Genugtuung geben, weshalb ich ja auch nicht wollte, dass die Beziehung mit Bambam öffentlich gemacht wird. Das verstehen Sie ja sicher, nicht wahr?", lächelte ich und gab mir große Mühe, in keinster Weise respektlos oder abgehoben zu klingen, obgleich ich leider oft dazu tendierte. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, womit das enden könnte.

JYP musterte mich ein wenig enttäuscht und traurig, nickte dann aber glücklicherweise und ließ mich somit erleichtert durchatmen. Das Verständnis, das er mir gegenüber aufwies, schätzte ich sehr.

"Ja, das verstehe ich. Dennoch ist es schade. Aber gut, es ist deine Entscheidung, Miso."