I Got 7

-Thirty-Six-

Und hier erhaltet ihr das letzte Kapitel für heute. Ich hoffe, euch hat der Rest gefallen :3
~Cookie

~~~

Am nächsten Tag erwachte ich erstaunlich früh. Auch Coco hatte offensichtlich noch weiterschlafen können, aber ich lag wach im Bett. Egal, wie ich mich drehte und wie oft ich die Augen schloss, Schlaf konnte ich nicht mehr finden.

Seufzend schwang ich meine Beine über die Bettkante und versuchte so leise wie möglich aufzustehen, doch Coco bemerkte das und fing an zu gähnen. Sogleich hielt ich in der Bewegung inne und sah zu dem weißen Hund, der sich langsam aufrichtete und schüttelte. Kurz schmunzelte ich und stand dann auf, bevor ich zu meinem Schrank ging und ihn öffnete, um mich anzuziehen.

Wieder dachte ich an Yun, als hätte ich in dieser Nacht nicht schon genug über ihn nachgedacht. Sein Aufkreuzen war so seltsam und ehrlich gesagt wusste ich immer noch nicht, was ich von ihm halten sollte. Und genauso wenig wusste ich, ob ich ihm glauben sollte.

Meiner Meinung nach ergab es keinen Sinn, dass er mich anlügen sollte, andererseits hatte ich eine unlogische Lüge bereits erlebt und wollte kein Risiko eingehen. Deswegen wollte ich mir erst einen Beweis holen, um mir absolut sicher sein zu können, dass Yun wirklich das war, was er vorgab zu sein.

Anstelle zu Frühstücken, wie ich es jeden Morgen als erstes tat, griff ich nach meinem Handy und lehnte mich an die Theke der Küche. Ich wählte die Nummer meines Zuhauses und klemmte dann mein Handy zwischen Schulter und Ohr, damit ich nebenher mein und Cocos Frühstück vorbereiten konnte. Den Hund hatte ich eben in den Garten gelassen, damit sie sich kurz austoben konnte und füllte nun seine Futterschüssel, während ich auf eine Antwort wartete.

"Hallo, hier bei Kims", grüßte mein Vater schließlich und ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Wie lange schon nutzte er diese Antwort? Es amüsierte mich jedes Mal aufs Neue, wie unkreativ er doch war. Das hatte ich von ihm geerbt. "Wer ist da?"

"Hey Appa", grüßte ich ihn lächelnd und vermischte nebenbei das Trockenfutter mit den kleinen Fleischstücken, die wir Coco immer ins Futter mischten.

"Miso! Wie schön, endlich wieder von dir zu hören. Wann hast du uns zuletzt angerufen? Das ist ja schon eine Ewigkeit her!", rief mein Vater sofort freudig auf und wieder lachte ich kurz. Es war so typisch für ihn, wieder voller Euphorie zu sein, doch störte es mich absolut nicht.

"Zwei Wochen, nachdem ich euch verlassen habe. Ja, das ist jetzt schon eine Weile her, aber ich hatte auch nicht genug Zeit", entschuldigte ich mich rasch. Natürlich stimmte es nicht ganz, da ich recht viel Freizeit hatte, in der ich dann nur irgendwelche Filme oder K-Dramen ansah. Aber das musste mein Vater ja nicht wissen. Denn sonst würde ich häufiger telefonieren müssen und das konnte ich nicht wirklich leiden.

"Das ist viel zu lange her. Melde dich doch bitte häufiger, Schätzchen."

"Ja, Appa, werde ich, versprochen. Aber ich muss Eomma jetzt dringend etwas fragen. Kann ich sie bitte sprechen?", bat ich direkt. Mein Vater konnte stundenlang reden und darauf hatte ich wirklich keine Lust. Ein beleidigtes Schnauben war auf der anderen Seite der Leitung zu hören, allerdings hörte ich, wie er meine Mutter rief. Zufrieden lächelnd stellte ich Cocos Futternapf ab und ließ den Hund dann wieder herein, der sich sogleich auf sein Essen stürzte, bevor ich endlich mein Frühstück zubereitete.

"Miso, mein Schatz. Schön, mal wieder deine Stimme zu hören", begrüßte mich meine Mutter und ich würde lügen, würde ich behaupten, der vorwurfsvolle Unterton wäre mir entgangen. "Entschuldige, Eomma."

"Nun, da kann man nichts dran machen. Aber da wir uns nun unterhalten können, möchte ich einiges wissen. Wie sind die Jungs so zu dir? Ist alles gut? Gehen dir die Rezepte aus? Funktioniert das Putzen?"

"Eomma", unterbrach ich sie genervt, damit sie nicht noch mehr fragte. Ich hasste so etwas abgrundtief und wollte endlich meine Frage stellen, wegen der ich überhaupt angerufen hatte.

"Ja, was möchtest du?"

"Habe ich einen Halbbruder, der Yun heißt?"