Benachteiligt

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„Oh Gott, kann ich bitte ein Autogramm?", fragte ein Mädchen und schnell wurde aus einem Mädchen, immer mehr. Ich stand abseits und beobachtete das ganze aus Sicherer Entfernung.
Die Weiber klebten förmlich an ihm und er bekam sie nicht los. Ich lachte leicht, als er mich Hilflos ansah. Ich schüttelte den Kopf und stand auf. „SO Mädels, wir müssen leider schluss machen, denn er hat ein wichtiges Meeting und wenn er das verpasst... Glaubt mir das wollt ihr nicht."; sagte ich und drängelte mich durch die Massen an kreischenden und weinenden Mädchen.
Ich nahm Ashton am Arm und zog ihn mit mir. „Danke.", sagte er verlegen. „Schlimm, dass ich meine Freundin um Rettung fragen muss.", fügte er lachend hinzu. „Was heißt hier, schlimm?", fragte ich beleidigt. „Du weißt wie ich das meine.", sagte er und drückte mir einen Kuss auf die Wange. „Jaja.", sagte ich und ging vor ihm weg.
„Sei doch nicht immer gleich so eingeschnappt.", er verdrehte die Augen und wollte nach meiner Hand greifen, aber ich zog sie weg. „Nö. Ich habe da jetzt keinen Bock drauf.", sagte ich.
Eigentlich war ich nicht pissed, aber ich machte es gerne, da Ashton mir seine ganze Aufmerksamkeit schenkte und das vermisste ich oft. Ich hatte oft das Gefühl, dass seine Karriere und seine Fans ihm wichtiger sind als ich, aber ich sage es ihm nicht, es würde ihn am Ende nur unnötig unter Druck setzen.
Ich seufzte und drehte mich um, weshalb er in mich reinlief und ich beinahe umfiel, aber er konnte mich noch geradeso auffangen. „Sorry.", sagte er und lächelte mich sanft an. „Kein Ding.", sagte ich und wandte mich aus seinen Armen. Ich weiß auch nicht, aber ich hatte einfach keine Lust darauf. Ich hatte keine Lust darauf, in seinen Armen zu sein, ich hatte keine Lust darauf ihn jetzt zu küssen oder schlag mich tot.
„Was ist mit dir los?", fragte er und wollte mich in eine Umarmung ziehen. „Nichts, ich habe einfach gerade keine Lust darauf, dass ist alles.", sagte ich und versuchte ein natürliches Lächeln aufzusetzen.
„Ich denke wir sollten nachhause gehen.", sagte er und ich nickte als Antwort. Keiner sagte irgendwas, er versuchte auch nicht mehr Körperkontakt mit mir aufzunehmen. Ich fühlte mich kalt und leblos. Lag es an mir? Hatte ich eine falsche Sicht auf diese Dinge?
Bei ihm zuhause angekommen, lud er Luke ein. Er meine, er wöllte nicht alleine sein. Ein tiefer Stich ins Herz. Bin ich denn niemand? Das ist was ich meinte. Er distanzierte sich immer mehr von mir und ich wusste nicht wieso.
Ich ging rauf in sein Schlafzimmer und zog mir bequemere Sachen an und setzte mich auf sein Bett. Ich nahm mein Handy und schrieb mit paar Freunden. Ich erzählte ihnen alle, wie viel Spaß wir doch hatten und wie cute er war... aber es war gelogen, nur sollte keiner wissen, wie schlecht es mir ging.
Ich merkte gar nicht, wie mir eine Träne über die Wange rollte, schnell wischte ich sie grob weg. Ich schloss die App und mein Hintergrundbild zeigte sich. Es war eins von mir und Ashton. Wir küssten uns gerade und ich musste einfach lachen, weshalb, dieses Bild irgendwie doch kein Kussbild war.
Das war in den ersten Monaten unserer Beziehung, wo wir uns ziemlich oft sahen und viel miteinander unternahmen. Jetzt sahen wir uns immer seltener und wenn wir etwas unternahmen, waren da immer die Fans oder er bekam Anrufe, weil er spontan ins Studio kommen sollte.
Ich vermisste es. Ich vermisste ihn. Ich vermisste ihn so sehr, dass jede Träne die ich vergoss, ganz allein seinetwegen war. So wie jetzt auch. Ich versuchte leise zu weinen, wenn ich schon weinen musste. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und ließ den Tränen freien Lauf. „(D/N)?" Erschrocken sah ich auf und blickte in das Gesicht von Luke. „Wieso weinst du?", fragte er und schloss die Tür hinter sich. Er kam auf mich zu und kniete sich vor mir auf den Boden. „Es ist nichts.", schluchzte ich und wischte mir wieder die Tränen weg. „Wenn nichts ist, warum weinst du dann?", fragte er und legte seine Hände auf meine Oberschenkel. „Du weißt, du kannst mit mir über alles reden.", sagte er und strich mir über die Wange. „Erzähl es aber niemanden.", sagte ich und schniefte. „Bist du etwa schwanger?", fragte er und seine Augen wurden größer. „Nein.", sagte ich leicht lachend. „Beziehungsprobleme.", sagte ich und eine weitere Träne floss über meine Wange, die Luke aber sofort wegwischte. „Ich fühle mich einfach nur Benachteiligt.", sagte ich und winkelnde meine Beine an. Luke setzte sich neben mich aufs Bett und nahm mich in den Arm. „Ich habe einfach das Gefühl, er liebt mich nicht mehr, wie er es früher tat.", sagte ich und bei dem Gedanken daran, zog sich mein Herz zusammen.
„Ach Quatsch. Er liebt dich noch wie am ersten Tag. Glaub mir. Er redet mit mir, immer über dich. Er schwärmt förmlich von dir und das die ganze Zeit. Außerdem sagt er, du würdest dich von ihm abkapseln.", sagte er und wankte uns hin und her. „Wirklich?", fragte ich und wischte mir mit dem Ärmel über die Nase. „Ja. Oder denkst du ich würde dich anlügen?", fragte er und ich schüttelte leicht lachend den Kopf. „Na, komm. Wir gehen jetzt runter, du setzt sich zu Ashton und ich sage, dass ich gehen muss, weil.... Keine Ahnung mein geliebter Goldfisch gestorben ist.", sagte er und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. „Ok. Danke.", sagte ich. Er stand auf und zog mich dann mit hoch. Ich ging nochmal schnell ins Bad und wusch mir mein Gesicht ab, damit man nicht sehen konnte, dass ich geweint hatte. Luke ging derweile schon runter und verabschiedete sich von Ashton.
Ich musterte mein Gesicht nochmal im Spiegel. Man sah zwar noch etwas dass ich geweint hatte, aber es würde ihm eh nicht auffallen. Ich kannte Ashton.
Ich ging runter und sah wie Ashton alleine und gelangweilt auf der Couch saß. Ich setzte mich schweigend neben ihn und starrte zum Fernseher. „(D/N).", sagte er und ich drehte meinen Kopf langsam zu ihm. Er schaute mich ein wenig traurig an. „Du solltest wissen... ich liebe dich...ich liebe dich und werde es immer tun, auch wenn es manchmal nicht so scheint. Ich will nicht, dass du denkst, ich würde dich nicht lieben und es tut mir leid, wenn du es denkst. Wirklich. Ich liebe dich von ganzem Herzen.", sagte er und wagte es nicht, mich anzuschauen. Ich lächelte sanft und legte meine Lippen, sanft auf seine. „Ich liebe dich auch und ich werde es auch immer tun.", sagte ich und kuschelte mich an ihn.

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