Versprich es mir

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Scharf zog ich die Luft ein. Der Schmerz war unerträglich, aber lasste den anderen Schmerz verblassen.

Ich saß im Schneidersitz auf meinem Bett und betrachtete meinen Unterarm. Tropfen für tropfen, quoll aus der tiefen Wunde und floss meinen Arm hinab, bis es auf mein Bett tropfte und sich dort in die Fasern meiner Bettwäsche brannte.

Zum Glück fiel es niemanden auf, da die Bettwäsche schwarz war. Zum Glück stellte niemand fragen. Denn ich wüsste nicht wie ich sie beantworten sollte.

Meine Narben versteckte ich stehst unter einem langen Pulli von meinem Freund. Warum ich ihn hatte weiß ich nicht, aber ich denke es lag daran, dass er nicht von meinem kleinen Geheimnis wusste. Das sollte auch so Bleiben, denn er War die einzige Person, die mir ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Mich zum lachen brachte. In meinen Körper leben hauchte, wenn er bei mir war.

Aber nun war er nicht bei mir. Ich lebte noch bei meiner Mama in Deutschland. Calum War weit weg von mir und ich vermisste ihn sehr.

Für eine kurze Zeit hatte ich aufgehört mich zu Ritzen, aber das War die Zeit in der Calum 24/7 bei mir war. Das waren die ersten paar Wochen unserer Beziehung. Nun War er ständig unterwegs und ich hatte nichts von ihm.

Es klopfte an meiner Tür und ich zog schnell den Ärmel, des ebenfalls schwarzen Pullis herunter. Meine Mama trat ein und schaute mich lächelnd an. Mit einem emtionslosen Blick sah ich sie an und sie kam auf mich zu. Sie strich mir eine Strähne hinter mein Ohr und drückte mir einen Kuss auf die Wange. "Ich habe einen Auftrag bekommen. Ich fliege für ein paar Tage nach New York. Ich werde extra bezahlt und das ist nicht wenig. Wenn ich wieder komme, machen wir uns einen schönen Mutter-Tochter-Tag.", sagte sie und umarmte mich fest. Ich versuchte mir den Schmerz nicht anmerken zu lassen.

Sie verließ mein Zimmer und packte ihre Koffer. Ich schmiss die Rasierklinge in den Müll und ging ins Bad, wo ich die Tür Abschloss. Ich krempelte den Ärmel hoch und wusch mir, meinen mit Blut verschmieren Arm, ab. Das warme Wasser tat gut und ich seufzte erleichtert. Ich trocknete den Arm mit Klopapier ab und machte mir einen Verband drum. Danach ging ich wieder raus und holte mir aus der Küche was zutrinken.

Eine Cola war das, worauf ich gerade Lust hatte. Ich nahm mir gleich die ganze Flasche mit in mein Zimmer und eine Tüte Chips.

In meinem Zimmer schaltete ich meinen Flachbildfernseher ein und schaute mir Walking Dead auf Netflix an. Ich suchtete diese Serie. Früher hatten Calum und ich sie immer zusammen geguckt. Wir teilten uns eine Cola und eine Tüte Chips.....

Mein Handy vibrierte, ich nahm es und begann urplötzlich über bei Wangen zu grinsen.

Calum: hey honey, ich habe eine Überraschung für dich.
Ich: oha O-O.
Calum: Ich liebe dich auch ^^
Ich: Calum, was ist das für eine Überraschung *-*
Calum: Wenn ich es dir verrate, ist es doch keine Überraschung mehr :*
Ich: Ach komm schon *schmollmund*
Calum: nicht den Schmollmund
|(o-o)| du weißt genau, dass ich da schwach werde...
Ich: ^^ du bist ein Idiot
Calum: Jetzt werden wir hier, aber nicht beleidigend, junge Dame
Ich: tut mir leid, schatzilein :* <3
Calum: Jaja ^^ :*
Ich: ich liebe dich
Calum: ich liebe dich auch... muss jetzt aber Schluss machen, wir schreiben heute abend nochmal :*
Ich: ok, bis heute abend <3

Ich legte mein Handy beiseite und seufzte. Doch. Er war ein Idiot. Ich legte mein Handy beiseite und schaute weiter Walking Dead.

Was für eine Überraschung er wohl für mich hat?
Wann bekomme ich sie?
Oooooh maaaaaan.
Ich hasse Überraschungen.
Ich bin für sowas viel zu neugierig.

"(D/N), ich mache jetzt los. Wir sehen uns in acht Tagen. Ich liebe dich und stelle keinen Unsinn an.", sagte meine Mama und gab mir einen Kuss, danach verschwand sie und ich konnte, durch mein geöffnet Fenster hören, wie sie ihr Auto startete und wegfuhr.

Nun War ich acht lange Tage alleine. Eigentlich sollte ich mich ja glücklich schätzen, denn so konnte ich mich meinem kleinen Geheimnis widmen und keiner würde mich stören. Ich wartete noch eine Stunde um ganz sicher zu gehen, dass sie nicht wiederkam, weil sie irgendwas vergessen hatte oder was weiß ich.

Aber es kam niemand. Ich ging zu meinem Bücherregal und holte ein Buch heraus, in dem ich meine Freunde, die Klingen fand.
Ich packte sie aus und setzte mich auf mein Bett. Ich sollte mal etwas anderes ausprobieren. Ich zog mir meine Hose aus und meine nackten Oberschenkel zeigten sich.

Wie sich das wohl anfühlte?

Ich lies die Klinge über meiner Haut schweben und schon sammelte sich das Blut, an der Wunde.

Ich legte mich hin. Ich konnte das Blut spüren, wie es an meinen Beinen herunterlief.

Die nächsten Tage machte ich das und es fühlte sich gut an. Mehr als gut.

Gerade saß ich wieder auf meinem Bett und sah meinen Oberschenkeln beim Bluten zu.

"(D/N)?", fragte eine mir sehr bekannte Stimme. Ich fuhr herum. Seine Augen sahen mich entsetzt an. "C-C-Calum.", sagte ich stockend.

Er hatte es gesehen.

Sein Blick glitt zu meinen Beinen, dann wieder zu meinen Augen, zu meinen Beinen, zu meinen Auge. In seinen konnte ich Tränen schimmern sehen. "(D/N)? Wieso tust du das?", fragte er mit zitternder Stimme. Ich sprang auf und schlang meine Arme um seinen Oberkörper und kuschelte meinen Kopf an seine Brust.

"(D/N), sag mir bitte, was das soll?", fragte er und seine Stimme klang ernster.
Ich kniff meine Augen zusammen.

"Ich-Ich weiß es nicht.", sagte ich und schlang meine Arme kräftiger um ihn, da ich Angst hatte er würde gehen, mich verlassen.

Er sagte nichts mehr und Panik breitere sich in mir aus.

"ich liebe dich", sagte er und drückte mir einen Kuss auf die Stirn und schlang seine Arme um meinen zierlichen Körper. "Bitte, höre auf damit. Es tut mir weh, dich so zu sehen. Ich liebe dich so sehr. So sehr, dass ich alles was du fühlst, gefühlt zehn Mal stärker fühle.
Mit jedem Tropfen Blut, bekommt mein Herz immer mehr risse. Ich habe Angst dich zu verlieren. Angst davor, Dass du dir das Leben nimmst. Angst davor, dass du mich alleine lässt. Es fällt mir schon unglaublich schwer, jetzt von dir getrennt zu sein, niemals würde ich das für die Ewigkeit aushalten.

Bitte. Versprich mir, dass du damit aufhörst. Tu es für mich.", flüsterte er und drückte mir noch einen Kuss auf meinen Scheitel. Die Tränen bahnten sich meine Wangen hinab.

"Versprochen"

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