Old / New Love

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Ich saß in meinem zimmer und spielte mit meinen Puppen. Ich War unbeschwerte sechs Jahre. Ich hatte einen Besten Freund. Niall. Er war immer für mich da. Zusammen spielten wir immer und nur wegen mir spielte er auch mit meinen Puppen. Wir waren unzertrennlich. Jahre lang. Wir gingen zusammen in den Kindergarten, in die Grundschule. Doch dann Anfang der fünften Klasse zog er weg. Ich verlor einen wichtigen Teil in meinem Leben. Auch wenn ich es ihm nie gesagt hatte oder Andeutungen gemacht hatte, liebte ich ihn von Anfang an. Ich weiß noch wie wir uns kennen gelernt hatten.

Die Jungen aus meiner Nachbarschaft nahmen meine Puppen und machten sie kaputt. Dann wollten sie mich schlagen, aber Niall rettete mich. Er rettete mich vor den Schlägen der anderen. Als ich dann in seine Augen sah, war sofort in ihn verliebt. Nur Wusste ich damals noch nicht, wie es ist wenn man jemanden liebt. Ich War zu jung um jemanden so zu lieben wie ich es heute tat.

Wir hatten keinen Kontakt mehr. Ich hatte meinen Besten Freund verloren. Er beschützte mich immer vor allem und jetzt merke ich auch erst, wie schwach ich ohne ihn war. Ich hatte keine freunde. Ich War ein Außenseiter. Ein Opfer von mobbing und hänseleien. Ich versuchte ihn überall zu finden. Bei Facebook und Co, aber nirgends fand ich ihn. Wenn ich ihn doch nur sehen würde, ich würde ihn sofort wieder erkennen. Immer würde ich das, denn ich konnte sein wunderschönes Gesicht nie vergessen. Ich nannte ihn immer meinen kleinen Kobold. Weil er wie ein irischer Kobold aussah. Er hasste es wenn ich ihn so nannte. Aber ich tat es trotz alledem. Es War zu niedlich wie er sich aufregte. Doch nun konnte ich ihn nicht mehr meinen Kobold nennen, nun konnte er sich nicht mehr aufregen, denn nun war er nicht mehr da. Ich War nun 17. Die letzten Wochen Schule standen an. Fünf Jahre hatte ich ohne ihn ausgehalten, ohne ihn hinter mich gebracht. Jeden Tag sah ich zur Tür und hoffte mein Niall würde rein kommen und mich in seine Arme schließen. Ich dachte immer an Niall. An seine Tiefsee-blauen Augen. Die Augen die mich immer so voller Freude anstrahlten. Ich vermisste dieses strahlen. Meine Hefter waren vollgeschrieben mit Niall Come back. Aber er kam nicht. Jeden Abend betete ich, dass er morgen vor meiner Tür stehen würde. Aber nie tat er das. Nie stand er vor meiner Tür. Mein Kissen war oft in Tränen getränkt. Mein Herz zog sich jedes mal zusammen, wenn ich an ihn dachte und das tat ich oft. Öfter als es mir gut tat. Aber ich konnte diese Gedanken nicht abschalten, sie waren immer da. Und solange kein Wunder passieren würde, würden sie das auch immer bleiben. Mein Zimmer war zutapeziert mit Bildern von uns beiden. Das waren nicht wenige. Oft saß ich auf meinem Bett und schaute auf diese Wand und erinnerte mich an die guten alten Zeiten zurück. Die Puppe mit der er immer spielte lag in meinem bett. Die Jacke die er mal bei mir vergaß, hing noch immer in meinem Schrank. Das Bild, die er mal für mich malte, hing eingerahmt an meiner Wand. Die Kette die er mir schenkte trug ich noch immer. Diese Dinge waren das einzige, was mich an ihn erinnerte, die einzigen Dinge die mich glücklich machten.

Ich saß auf meinem bett. Die Puppe fest in meinen Armen umschlossen. Er hatte sicherlich neue Freunde. Besser Freunde, als ich es jemals sein konnte. Vielleicht hatte er auch eine Freundin. Eine die mich vergessen lies. Ob er sich überhaupt noch an mich erinnert? Vielleicht bin ich auch nur noch eine verblasste Erinnerung? Wahrscheinlich würde er mich nicht mal wieder erkennen. Ich wette er ist bei seiner Freundin Zuhause und sie küssen sich gerade und sagen sich gegenseitig wie sehr sie sich lieben. Ich sitze hier. Ich habe niemanden, nur die blöde Puppe, die ich über alles liebe. Ich lies mich nach hinten Fallen und breitete meine Arme aus und starrte an die weiße Decke. Der linke Farbfleck den Niall einst ausversehen dort hin gemacht hatte, war noch immer da. Er lachte mich aus. Lachte mich aus, weil ich so verzweifelt bin. So armselig. Ein Farbklecks lachte mich aus. Ich schloss meine Augen und da war er wieder. Diese blauen Augen die meine durchbohren. Dieses Lächeln was mir Mut, Kraft und Hoffnung schenkte. Ich stand auf. Ich wollte kein Trübsal blasen. Ich zog mir eine Jacke an und Schuhe. Schnappte mir meine Tasche und etwas Geld. Ich würde mit dem Zug in die Stadt fahren und shoppen gehen. Sofort als ich das Haus verließ blies mir die kalte Winterluft ins Gesicht. Meine Hände steckte ich in meine Jackentaschen und meinen Kopf zog ich ein. Der nächste Zug fuhr Gott sei Dank gleich und ich musste nicht zu lange in der Kälte warten. Im Zug War es warm und ich öffnete meine Jacke. Ich ging nach oben und setzte mich auf einen freien Viererplatz.

Ich schaute aus dem Fenster. Die Welt zog an mir vorbei. Viel zu schnell. Eh ich verstand, passierte schon das nächste. Eh ich mich an etwas gewöhnte wurde es wieder geändert. Die Zeit verging zu schnell und ich kam nicht mehr hinter her. Am Hauptbahnhof stieg ich aus. Die Menschenmenge riss mich mit sich. Ich war alleine. Alleine auf dieser Welt und egal wie viele Menschen ich um mich hatte. Nur bei einer fühlte ich mich nicht alleine, aber er war nicht hier. Nicht hier bei mir, wo er hingehört. "(D/N)!" Bildete ich mir ein wie jemand meinen Namen rief. Hier gab es bestimmt hunderte von (D/N). (D/N) die jemanden hatten, die ihren Namen riefen. Ich hatte niemanden der das tat. Ich hatte niemanden. "(D/N)!" Der Ruf wurde immer lauter, aber ich ging weiter. Wer könnte schon nach mir rufen, wer wöllte denn schon nach mir rufen? Genau. Niemand. Jemand tippte mir auf die Schulter. Erschrocken drehte ich mich um.

Blaue Augen.
Diese blaue Augen.
Seine blauen Augen.

Nein. Das kann nicht echt sein. Mit geweiteten Augen schaute ich ihn an ohne auch nur ein Wort, eine Reaktion von mir zu geben. Schweigend standen wir uns gegenüber. Es war wie als würde die Zeit still stehen. Es überkam mich und ich flog ihm um den Hals. Ich vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge, welche ich mit meinen Tränen befeuchtete, die hemmungslos meine Wangen hinunter liefen. Nach kurzem warten umarmte er mich auch. Dieses Gefühl, was ich mir all die Jahre gewünscht hatte. Das Gefühl was von einem Tag auf den anderen verschwand, war wieder da. Ich spürte es deutlich. Ich spürte es in meinem ganzen Körper und vor allem in meinem Herzen. Ich spürte wie es mit Wärme erfüllt wurde. Die Wärme die ich so sehr vermisste. Ich wollte etwas sagen, aber mein Hals war wie zugeschnürt. Ich brachte keinen Ton heraus.
Ich war glücklich.
So glücklich, wie ich es seit Jahren nicht mehr war.
"Ich habe dich vermisst." Ergriff er das Wort. "Ich dich auch. So furchtbar, schrecklich doll." Sagte ich. Er lachte leicht. Er drückte mich etwas von sich. Bevor er plötzlich seine Lippen auf meine presste. Für einen Moment wusste ich nicht wie mir geschieht. Wieder raste die Welt zu schnell an mir vorbei, aber diesmal konnte ich mithalten.
Ich erwiderte den Kuss.
Den Kuss auf den ich so lange gewartet hatte.
Diesen Kuss den es nur in meinen träumen gab.
Den Kuss, wo ich dachte er würde niemals kommen.
Ich habe mich geirrt. Dieser Moment kam und er war schöner als in meinen Träumen, schöner als ich ihn mit jemals hätte vorstellen können. Denn es hätte meine Vorstellungskraft überschritten. "Ich liebe dich. Ich habe dich schon immer geliebt, aber ich wusste nicht wie ich es dir sagen sollte. Ich hatte Angst, du würdest nicht das selbe fühlen. Ich hatte Angst du würdest mich allein lassen. Mich stehen lassen, mit meinen Gefühlen für dich." Sagte er und drückte seine Lippen sofort wieder auf meine. "Ich liebe dich auch. Mehr als alles andere auf der Welt. Von Tag zu Tag, hatte ich dich mehr und mehr vermisst." Sagte ich. Eng umschlungen und küssend standen wir da. Ich blendete alles um mich herum aus. Ich hatte meinen Niall wieder. Ich hatte ihn in meinen Armen. Ich hatte ihn bei mir. Diesmal würde ich ihn nicht gehen lassen und wenn dann würde ich mit ihm kommen.

 ||Imagines||1D & 5SOS||Where stories live. Discover now