Trust me

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Unschlüssig rannte ich durch einen Park. Mein Tränenschleier versperrte mir die Sicht und ich schluchzte ununterbrochen.
Die Leute um mich herum interessierte das überhaupt nicht, sie liefen einfach weiter, schauten mich kurz an und schüttelten dann den Kopf. Hier war doch jeder einzelne ein totaler Egoist! Jeder kümmerte sich um seinen Mist, was andere machen war scheiß egal. Und wenn jemand vor den Augen von millionen Menschen vor einen Zug springen würde, niemand würde dem jenigen helfen. Manche würden sogar einfach mit dem Handy da stehen und das filmen.........
Ich wischte mir weitere Tränen weg und suchte eine Bank, auf der ich mich dann nieder ließ.
Ich winkelte meine Beine an, umklammerte sie mit meinen armen und vergrub mein Gesicht zwischen oberschenkeln und Bauch.
Da saß ich nun, zusammen gepresst wie eine elendiger haufen scheiße und laut schluchzend.
Ich wollte einfach nicht mehr!

*Michael's Sicht*
Ich lief gerade durch den Park, atmete die frische Frühlingsluft ein und pfeifte froher Dinge.
Plötzlich sah ich einen zusammen 'gerollten' Körper eines Mädchens auf der Bank vor mir.
Sie schluchzte und schrie manchmal leise auf. Ich beeilte mich ein wenig und setzte mich dann neben sie.
Diese bewegungen schien sie zu bemerken und sah auf.
Sie erschrack leicht und ich erschrack bei ihrem anblick.
Sie sah furchtbar aus......Ihre Augen total rot und leer, die Wangen nass und ebenfalls ein wenig rot und ihre Lippen waren aufgerissen und fühlten sich bestimmt total rau an.
"Ist alles in ordnung?"
Dumme Frage, Michael! Würde sie weinen, wenn alles in ordnung wäre!?!
Ich hätte mich jetzt am liebsten selbst geohrfeigt.
Sie nickt nur und betrachtete mich weiter ängstlich.
"Nein...ist es nicht...was ist passiert?", fragte ich sanft und strich ihr über die Wange.
Sie blickte in den Himmel und schien zu überlegen. Dann seufzte sie und drehte sich wieder zu mir.
"Mein Freund...", fing sie mit gebrochener Stimme an.
"...bzw. Ex-Freund hat mich betrogen.
Ich habe wirkich alles für ihn gemacht, ich habe ihn auf Händen getragen und ihm alles angeboten. Ich habe oft auf meine bedürfnisse verzichtet, nur damit er glücklich ist und heute früh fand ich ihn in UNSEREM bett mit irgend so einem Mädchen aus dem Club. Ich habe ihm vertraut und er hat mein vertrauen ausgenutzt. Ich war einfach zu naiv, zu glauben er würde mich auch so lieben......"
Ein schluchzer beendete ihre Rede.
So ein Bastard! Wie konnte er ihr das antun!?!
Ich rückte näher zu ihr und drückte sie an mich, dabei strich ich ihr mehrmals über den Kopf und versuchte sie zu beruhigen.
"Soll ich dich nach Hause bringen?", fragte ich flüsternd.
"Nein...da ist......er."
"Oh...dann kommst du mit zu mir!"
"Nein, du musst dich jetzt nicht um mich kümmern. Die anderen interessiert es doch auch nicht, wie's mir geht."
"Bin ich 'andere'?"
Mit diesen Worten zog ich sie vorsichtig auf die Beine und sah ihr in die Augen. Sie hatte schöne braune Augen, die in der Sonne wie bernstein funkelten. Sogar viel schönere Braune als mein Kumpel Calum sie hatte.
"Ist nicht weit von hier.", meinte ich und lächelte sie an.
Allerdings sah das mädchen weg.
"Darf ich deinen Namen wissen?", frsgte ich.
"(D/N)..."
"Schön, (D/N). Ich bin Michael!"
Sie nickte und umklammerte dann ihren Bauch mit den Armen.
Verwirrt sah ich sie an.
"Ist alles okay mit deinem Bauch?", fragte ich.
(D/N) nickte nur stumm.
Ich nahm sie vorsichtig an die Hand und führte sie zu meinem Haus.
Ich glaube, sie hatte ein wenig angst, dass ich ihr was tun könnte und diese Angst konnte ich spühren je näher wir meinem Haus kamen.
Deshalb blieb ich kurz stehen und sah sie an.
"Hör zu, (D/N)......ich werde dir niemals weh tun. Ich könnte keinem so schönen Mädchen irgendwas tun. Noch dazu bist du kaputt und müde.
Ich will nur, dass es dir besser geht okay?..."
Sie nickte kaum merklich und symbolisierte mir, dass wir weiter laufen konnten.
Ich lächelte leicht, da sie wirklich wunderschön war und wahrscheinlich wusste sie das selbst noch nicht einmal.

"Da sind wir!", sagte ich und schloss meine Haustür auf.
Sie schien mit sich zu kämpfen, ob sie wirklich mit rein kommen wollte.
Kann ich natürlich verstehen, da ich auch niemandem mehr vertrauen würde, nach dem was passiert ist.
"Kommst du mit rein? Ich tu dir wirklich nix...", sagte ich und deutete in den Flur. Sie biss sich auf die Lippe und sah mich an.
Wer wollte auch schon jemandem vertrauen, der stark gefärbte Haare hatte, ein Augenbrauen piercing und sich kleidet wie ein 'Punker'?!
Aber ich werde sie noch dazu bringen mir zu vertrauen. Ich möchte ihr überhaupt nix böses. Im gegenteil!
(D/N) hatte einen Entschluss gefasst und trat in das Haus.
Ich grinste in mich hinein und schloss hinter mir die Tür.
Ich zog meine Jacke aus und hing sie an einen Haken.
Dann wollte ich (D/N) die Jacke abnehmen, aber sie zuckte zurück.
"Schon okay...du kannst sie selber ausziehen....", meinte ich ruhig und trat einen Schritt zurück.
Sie nickte und zog die Jacke aus.
"Magst du etwas bequemes anziehen?", fragte ich sie.
"Ähm......ja...kann ich vielleicht duschen? Also nur, wenn es-"
"Klar, klar! Ich leg dir ein Handtuch raus und ein paar Sachen von mir, die kannst du anziehen. Das ist bequemer als wenn du in deiner Skinny-Jeans bleibst. Die dir übrigens sehr gut steht!"
Sie errötete und schaute zu Boden.
"Ich zeig dir das Bad!", sagte ich und lief den Flur entlang. Ab und zu schaute ich nach hinten, um sicher zu stellen, dass sie hinter mir war und vor der Glastür blieb ich stehen.
"D-das ist eine Glastür!", stellte sie fest.
Ich kratzte mir am Nacken.."hehe...ja. Aber ich wohne ja normalerweise alleine und da ist das mir egal. Ich verspreche, ich sitze im Wohnzimmer und rühre mich nicht bis du kommst!"
Sie nickte und rieb sich am Arm.
"Ich geh dir Sachen holen und Handtücher sind im Schrank."
Wieder nickte sie nur stumm und verschwand im Bad.
Ich lächelte dümmlich und machte mich auf den Weg in mein Schlafzimmer, wo ich ihr eine Jogginghose raussuchte und ein schwarzes Green Day T-shirt.
Mit den Sachen ging ich zurück zum Bad und musste feststellen, dass sie schon duschte, da man das rauschende Wasser hören konnte und sie leicht summte.
Unbeholfen legte ich die Sachen vor die Tür und rief laut:"Vor der Tür liegen die Sachen!"
Mit einem seufzer lief ich dann ins Wohnzimmer.
Ich schaltete den Fernseher ein, legte eine Decke bereit und machte in der Küche einen heißen Kakao für (D/N).
Diesen stellte ich auf den Tisch und wartete ungeduldig auf dem Sofa auf sie. Ich mochte (D/N) und ich möchte, dass sie mir vertraut! Natürlich darf ich sie nicht hetzen und zu nix zwingen, so vertraut sie mir erst recht nicht. Aber ich denke ich habe mich in ihr Gesicht verliebt und wenn sie erstmal mehr aus sich rauskommt wette ich werde ich auch sofort für ihren Charakter fallen.
Schritte holten mich aus meinen Gedanken und ich drehte mich schnell um.
(D/N) stand unschlüssig im Türrahmen und schaute sich um. Ich würde echt gerne wissen, was in ihrem süßen Kopf so vorgeht....
Meine Jogginghose war ihr viel zu weit und wahrscheinlich hatte sie angst, sie würde jeden Moment runter rutchen. Mein T-shirt stand ihr ungemein. Ich mochte es, wenn Mädchen weitere Shirts trugen.
(D/N) passte da zwar locker zweimal rein, aber sie schien sich wohl zu fühlen.
"Setz dich doch zu mir!", sagte ich und deutete neben mich.
Sie nickte und kam auf mich zu.

"Hier...ich hab dir einen Kakao gemacht. Mit extra pinken Marshmallows.", meinte ich und zeigte auf die Tasse auf dem Couchtisch. Dankend nahm (D/N) sie und trank vorsichtig einen Schluck. Ihr Gesicht war nun fein und sauber, nicht so wie noch davor im Park. Jetzt sah sie auch viel viel hübscher aus....
Ich kicherte und sah sie belustigt an.
Sofort wurde sie unsicher.
"W-was ist?"
"Nix schlimmes! Ich finde nur, dass dir dieser Kakaobart wirklich steht!", lachte ich leise.
Sie wurde rot und fasste sich an den Mund.
"Weg?", fragte sie nach ein paar mal rubbeln.
Ich schüttelte den Kopf.
Sie wiederholte den Vorgang und fragte erneut.
"Nein!", kicherte ich,
"Lass es mich weg machen."
eigentlich hatte sie nix mehr an der Lippe, aber ich brauchte einen Grund um ihr näher zu kommen.
Ich hob meine Hand und fuhr ganz vorsichtig, als wären sie aus Glas über ihre Lippen.
Nicht weil ich den (imaginären) Kakao fleck wegmachen wollte, sondern nur, weil ich wissen wollte wie sich ihre Lippen anfühlten.
Es gab aber noch eine viel bessere Methode um dies herauszufinde...
Stop! Michael aus! Das ist doch total unhöflich! Wenn du sie jetzt so dreist mit deinen Lippen attackierst wird sie dir nie vertrauen! Schrie mich meine innere Stimme an, aber (D/N) war mir so nah und das verlangen war zu groß.
Ich kam mit meinem Gesicht näher und gab ihr Zeit sich noch weg zudrehen, was nicht geschah, auch als ich endlich ihre Lippen berührte zuckte sie nicht weg, im gegenteil....sie erwiderte! Allerdings nur leicht, aber das war ja ein Anfang.
Ganz langsam bewegten wir unsere Lippen in einem Rythmus und ich wünschte ein Mensch könnte auch ohne zu atmen leben, denn ich hatte eigentlich keine Lust mich von ihr zu lösen, was ja aber dann forderlich war sonst würden wir beide ersticken und so saßen wir da. Stirn an stirn.
"Das war schön.", flüsterte ich und (D/N) errötete wieder.
Das sah viel zu niedlich aus für diese Welt!
"Kuscheln?", fragte ich und breitete meine Arme aus.
Sie lächelte und nickte.
DAS WAR DAS ERSTE MAL, DASS ICH SIE HEUTE LÄCHELN SAH!
Und ihr lächeln war wunderschön.
Wirklich atemberaubend schön!
(D/N) warf sich in meine Arme, umklammerte meine Taille und vergrub ihr Gesicht in meinem Hoodie.
Ich konnte ihr grinsen förmlich spühren und musste automatisch auch lächeln.
Während ich ihr beruhigend den Rücken auf und ab strich entspannte sie sich immer mehr und wir verbrachten noch einen schönen Abend auf der Couch, kuschelten und waren wunschlos glücklich.

 ||Imagines||1D & 5SOS||Where stories live. Discover now