Embarrassing Evening

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Mein Bester Freund Luke, wartete draußen auf mich, in seinem Auto. Ich konnte das hupen, durch meine geschlossenen Fenster hören. „Ich komm ja schon!", schrie ich, obwohl er es eh nicht hören konnte. Ich machte mir schnell meine Ohrringe rein und stürmte dann die Treppen runter. Mein Kleid hatte ich einigermaßen zusammengebunden, so dass ich nicht darüber stolpere oder hängen bleibe.
Es war zwar ziemlich unvorteilhaft, aber ich hatte mich nun mal in dieses atemberaubende Kleid verliebt. Ich schloss hinter mir die Haustür und stürmte die Treppen runter zur Straße, wo Luke in seinem Auto saß und wartete. Ich öffnete die Beifahrertür und stieg ein.
Erschrocken sah er zu mir, da seine Musik so laut war, dass er es nicht gehört hatte, als ich eingestiegen bin.
„Wow.", sagte er und musterte mich. „Du siehst echt toll aus.", sagte er und meine Wangen färbten sich rot. „Danke.", sagte ich und schaute verlegen auf meine Finger, die auf meinem Schoß lagen. Er startete den Motor und wir fuhren los. Luke hatte mich als seine Begleitung auf eine Preisverleihung, was genau für eine, hatte ich vergessen. Aber er sagte mir es würde etwas wichtiges sein da, er und
seine Band für etwas Nominiert waren.
Ich freute mich riesig für ihn, immerhin war er mein Bester Freund und er hatte es sich redlich verdient.
„Heute wirst du ja zum ersten Mal die anderen aus meiner Band kennen lernen.", sagte er und grinste dabei. So Zucker. Wir waren zwar Best Friends, aber ich hatte noch nie etwas mit seinen Freunden oder seinem Job zu tun gehabt, weshalb ich die anderen auch nicht kannte, aber er hatte mir viel von ihnen erzählt.
Aber ich wusste, dass es ein ziemlich schräger Haufen sein musste.
Während der restlichen Autofahrt redeten wir nicht viel, da wir eher zu den ganzen Liedern, die im Radio liefen, sangen. Vor Luke war mir nicht peinlich zu singen, aber vor anderen schon.
Er fuhr vor eine Art Hotel und dort stiegen wir aus. Er gab einem von diesen Auto-Park-Dingsbums-Leuten, seinen Autoschlüssel und nahm danach meine Hand. Wir liefen zu dem roten Teppich.
Jetzt hieß es Showtime.
Ich setzte mein schönstes und natürlichstes Lächeln auf und poste etwas. Luke fand das anscheinend ziemlich lustig, wie ich mich dort zur Show setzte, denn er konnte sich ein herzliches Lachen nicht verkneifen. Eingeschnappt schlug ich ihn gegen den Oberarm. „Hey, niemand schlägt unser Lukibaby.", hörte ich jemanden rufen und sah mich um. Ein Junge mit roten Haaren, einer mit dunkelblonden und einer braunen Haaren, kamen auf uns zu. Mein Griff um Lukes Hand verstärkte sich, da ich irre nervös war. Sie kamen breit grinsend auf uns zu und drückten mich erstmal. Stock steif stand ich da, ich wusste gar nicht wie mir geschah. „Das ist also (D/N)?", fragte der mit den dunkelblonden Haaren und musterte mich von oben bis unten. Ich nickte leicht und schluckte den Kloß in meinem Hals herunter. Ich war gegenüber Fremden immer zurückhaltend und schüchtern. Was mir das Kontakte knüpfen, immer erschwerte. „Ich bin Ashton.", sagte er wieder und grinste mich an, wobei seine ultraniedlichen Grübchen zum Vorschein kamen. „Ich bin Michael.", sagte der mit den roten Haaren und lächelte mich an. Zuckersüß. „Ich Calum.", sagte der Junge mit den braunen Haaren. „Du hast mir gar nicht gesagt, dass ein Asiate in deiner Band ist.", sagte ich zu Luke und vernahm ein empörtes Schnauben von Calum. „Ich bin kein Asiate.", sagte er und schaute beleidigt weg. Wie cute das einfach aussah. „Wirklich nicht? Aber du siehst... naja... ach egal.... Tut mir leid.... Ich wollte dich nicht ....", sagte ich und schaute beschämt zu Boden. Das fing ja schon mal toll an. „Wollen wir weiter gehen?", fragte jetzt Luke, um mich aus dieser peinlichen Situation zu holen. Hastig nickte ich und klammerte mich an seinen Arm und gingen weiter.
Nach einer gefühlten Stunde Blitzlichtgewitter, waren wir dann drin und saßen an einem großen Runden Tisch, in einem großen Saal, der wirklich edel aussah.
Ständig traten Leute auf meine Schleppe. War doch keine so gute Idee mit dem Kleid....
Es wurden gerade unsere Getränke gebracht, als ich mein Handy aus meiner Klatsch nahm und bisschen Instagram und Co durchstöberte, da ich weiteren Konversationen ausweichen wollte, die am Ende nur wieder zu weiteren Peinlichkeiten führen würden.
Ich nahm einen Schluck von meiner Cola und widmete mich dann wieder meinem Handy. Mittlerweile spielte ich Flappy Bird und versuchte gerade meinen Rekord zu knacken.
Nach einer anstrengenden und Nervenaufreibenden Runde, gönnte ich mir noch einen Schluck von meiner Cola. „(D/N)!", erschrocken sah ich auf. Calum schaute mich mit aufgerissenen Augen an, ich schaute verwirrt und fragend über den Tisch und alle, mit Ausnahme von mir und Calum fingen an zu lachen. „Was ist?", fragte ich, als ich die Cola runterschluckte. „Das war mein Glas.", sagte Calum und nun weiteten sich auch meine Augen. Schnell stellte ich das Glas zurück. „Gott, das tut mir wirklich leid.", sagte ich und stand auf. „Ich muss mal wohin.", sagte ich, nahm mein Kleid wieder hoch, so dass niemand darauf treten konnte und rannte Richtung.... Ja keine Ahnung wo ich hinrannte, ich kannte mich hier, beim besten Wille nicht aus. Nach einer Weile, kam ich in einen etwas abgelegenen Teil und öffnete eine Metalltür. Ich ging die Treppen hinauf und fand mich auf dem Dach, des Gebäudes wieder.
Von hier aus, hatte man einen wunderschönen Blick über ganz London.
Hier oben konnte man selbst, vor dem nervigen Verkehrsgeräuschen flüchten, da hier oben Stille war, nur der leichte Wind, der einem um die Ohren wehte, war zu hören. Wunderschön.
Ich setzte mich auf den Boden, da es nichts gab, wo ich mich hätte drauf setzen können. Ich winkelte meine Beine an und umschlang sie mit meinen Armen.
Nicht mal zwei Stunden waren vergangen und mir war schon so viel peinliches passiert.
Wieso? Ich war doch sonst nie so Tollpatschig.
„Diese Peinlichkeiten, hätten mir auch ruhig erspart bleiben können.
Ist ja nicht so, dass ich es nötig hätte, mich vor denen zu blamieren.", sagte ich gereizt in die Stille Nacht. „Erst sprach ich meinen Gedanken laut aus und sagte zu Calum er sei ein Asiate. Konnte ich denn nicht leise denken?!", regte ich mich auf und seufzte. „Warum musste ich mich auch von meinem Handy so ablenken lassen und dann aus Calums Glas trinken. Hätte ich doch lieber mein Handy in der Tasche gelassen. Aber Nein! (D/N)6 musste sich ja unbedingt vor unvermeidbaren Gesprächen drücken.", mit meinen Händen rieb ich mir über mein Gesicht und holte mein Handy aus der Klatsch.
Luke: Wo bist du? Du bist schon ziemlich lange weg.
Ich: Alles in Ordnung, ich schaue mir nur alles an.
Luke: Ok, Hauptsache du findest wieder zurück.
Ich: Ich bin ja nicht doof ^^
Ich packte mein Handy wieder weg und sah auf mein Kleid hinunter, dass den Boden um mich herum bedeckte. „Alles was ich tat war ein riesiger Fehler. Vielleicht hätte ich doch lieber Zuhause bleiben sollen. Ich hätte mich wieder auf meine Couch gesetzt und mir eine Komödie nach der anderen reingezogen, nebenbei Popcorn und Chips gegessen und ne Cola getrunken. Nein, ich wollte ja unbedingt mit. Ich wollte mich unbedingt blamieren. Nun sitze ich hier auf diesem beschissenen Dach und kann nicht mal den Nachthimmel genießen, weil keine Sterne zu sehen sind. Worauf hatte ich mich eigentlich eingelassen?... Ich dachte eigentlich, dass es ein entspannter und lustiger Abend werden würde. Tja, da hatte ich mich wohl geirrt. Naja, für die anderen war er ja lustig, für mich nicht. Ich wäre am liebsten im Erdboden versunken.", meckerte ich, da sich eh keiner hier hoch verirren würde. „Aber ich konnte mich sowieso nicht wirklich konzentrieren, auf das was ich tat. Diese braunen Augen....", begann ich zu schwärmen. „Dieses mega cute Lächeln. Einfach alles an ihm ist toll... und schon der Name... Calum...", nachdenklich kratzte ich mir an der Wange. „(D/N) Hood. ... ... .. klingt gar nicht mal so schlecht.", sagte ich und fing an leicht zu lächeln. „Klingt wirklich nicht schlecht." Erschrocken drehte ich mich herum und wie es das Schicksal wollte, stand Calum hinter mir. Och nein. Bitte nicht schon wieder. Hatte ich mich heute denn nicht schon genug blamiert?! Schnell stand ich auf, klopfte mir den Dreck von meinem Kleid und wollte so schnell wie möglich von hier verschwinden, doch er hielt mich an meinem Arm zurück. Beschämt schaute ich zu Boden. Das war einfach zu viel Peinlichkeit. Viel zu viel!
„Wie lange... ähm.. wie lange standst du schon da?", fragte ich. „Seit dem angefangen hast Selbstgespräche zu führen. Als du dich über alles aufgeregt hattest.", sagte er und ich konnte sein cutes Grinsen, förmlich hören.
„Ich fühle mich geschmeichelt.", sagte er und ich schmunzelte. Er war so niedlich.
Er ließ meinen Arm los. „Wollen wir wieder zurück?", fragte ich, da ich nicht länger mit ihm hier alleine sein wollte.
„Klar.", sagte er und ich glaube, einen Funken Traurigkeit herausgehört zu haben. Aber ich hatte mir das bestimmt nur eingebildet. Wir gingen die Treppen runter.
Nichts Peinliches. Verdächtig. In Gedanken versunken, vergas ich eine Stufe und fiel die Treppen runter. „Aua.", sagte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen. „Alles ok?", fragte Calum, der die Stufen herunter gestürmt kam und mir hoch half. „Ja, alles bestens.", sagte ich und versuchte nicht allzu leidend zu gucken.
Er kicherte kurz und wir gingen weiter.
Schweigend gingen wir nebeneinander her und setzten uns wieder an den Tisch.
„Du hast sie gefunden.", sagte Luke und grinste mich an. Wieso grinste er mich an.
„Ach ja und (D/N)? Rufe mich bitte nächstes Mal nicht an, bloß damit ich dir bei deinen Selbstgesprächen zuhören kann.", sagte er lachend und meine Augen weiteten sich.
Ich sagte nichts dazu, bevor nur wieder etwas Peinliches passierte. Ich sah auf meinen Schoß und endschloss mich dazu, heute gar nichts mehr zu machen. Nicht reden. Nicht mit dem Handy spielen. Nicht essen. Nicht trinken. Nicht aufstehen. Nicht bewegen. Am besten gar nicht erst zu atmen, denn am Ende würde mir selbst da etwas Peinliches passieren.
Als die Jungs dann endlich aufgerufen wurden und zur Bühne gingen, standen alle inklusive mir auf und applaudierten. Sie hielten eine kurze Rede und ich war gerade dabei mich hinzusetzen. „Und ich danke meiner Besten Freundin (D/N), dass sie mir immer beigestanden hat.", sagte Luke und das Scheinwerferlicht, war nun auf mich gerichtet. Ich war so überrascht, dass ich den Stuhl beim Hinsetzen nicht traf und eiskalt auf meinem Hintern landete. Alle begannen zu lachen, ich stand im Mittelpunkt, besser gesagt saß. Ich rappelte mich auf und stürmte aus dem Saal. Das reicht. Es war ja herzallerliebst, dass Luke mich erwähnte und sich bei mir bedankte, aber es hatte den eindeutig Peinlichsten Moment an diesem Abend gebracht.
Ich ging zu diesen komischen Leuten und er holte Lukes Auto. Da ich zum Glück ein paar Fahrskills hatte, setzte ich mich rein und fuhr in die Nächst gelegene Seitenstraße und wartete auf Luke.
Ich schrieb ihm, wo ich war und drehte das Radio auf.
Laut sang ich mit, als sich die Autotür neben mir öffnete, sang ich trotzdem weiter, da ich dachte es würde Luke sein. „(D/N)?", unterbrach mich eine Stimme, die definitiv nicht Lukes war. Erschrocken fuhr ich herum und sah Calum neben mir sitzen. „Ich wollte dich nur ungern bei deiner Gesangseinlage stören, aber ich wollte mit dir reden. Unter vier Augen.", sagte er und mein Herz schlug so schnell, dass ich mich nicht wundern würde, wenn Calum es gehört hätte.
„Du darfst das alles nicht so verklemmt sehen. Jedem kann mal sowas passieren.", sagte er und sah ziemlich unsicher aus. Ich sagte nichts. „Also, mir passieren ja auch oft peinliche Sachen. Du musst einfach darüber lachen, dass macht es nur halb so wild.", er kratzte sich verlegen am Nacken.
„Wir sind ja alle deine Freunde und da muss dir ja nichts peinlich sein. Außerdem verbreitest du mit deiner Ungeschicktheit gute Laune. Ich glaube so viel gelacht wie heute, hatten die anderen noch nie.", sagte er und kicherte leicht. „Und ich finde das auch ziemlich süß." Warte was? Er findet mich süß? Nein, (D/N)! Deine Tollpatschigkeit! Dich würde niemand süß finden! Danke innere Stimme. „Und dich finde ich auch ziemlich süß." Ha! Was sagst du dazu?! Meine innere Stimme, jedoch Antwortete nicht. 1:0 für mich. Bitches. „Huh?", gab ich von mir und sah von meinem Schoß, rauf zu seinem Gesicht.
Er schaute mich immer verlegener an, bis sein Blick nach unten glitt. „Tut mir leid... ich werde dann... dann mal gehen.", sagte er, aber bevor er das konnte, klammerte ich mich an ihn. Meine Arme schlang ich um seinen Oberkörper und meinen Kopf vergrub ich in seiner Brust. „Ich mag dich auch.", sagte ich. Er erwiderte diese stürmische Umarmung und drückte mir einen sanften Kuss auf den Scheitel. Ich schloss meine Augen und lächelte wohlig.

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