~ Epilog ~

1.1K 76 58
                                    

Eine sanfte Briese rauscht über den Hügeln von Devonshire während die Junisonne in voller Pracht über das Meer scheint. Die Wellen brechen an den gewaltigen Felsen der Klippe und ein leises Rauschen ist zu hören. Auf einen der vielen kleinen Hügel hat sich eine kleine Trauergemeinschaft von neun Personen gebildet, welche ein trübes Bild an diesem so schönen Tag und diesem harmonischen Ort abgeben. Allesamt in schwarz umhüllt haben sie sich versammelt. Sie betrachten mit eingefallenen Gesichtern den kleinen Stein welcher aus dem Boden ragt. Die Gravur mit den Daten und dem Namen der eindeutig dort nicht hingehört. Minerva hielt es nur für richtig sie neben ihrer Mutter zu beerdigen. Die Hexe hatte sich um alles gekümmert, wollte Severus damit eine große Bürde abnehmen, doch sie weiß das es seinen Schmerz nicht lindert. Selbst jetzt ist er nicht hier, weigert sich verhemend seiner Tochter zu verabschieden. Auch als sie sich ein letztes Mal umsieht, erblickt sie ihn nicht, was sie seufzen lässt bevor sie ans Grab herantritt. „Wir sollten anfangen", sagt sie leise mit krächzender Stimme. Sie hatten nach der Schlacht genug Verluste zu betrauern, doch dieser schmerzt sie von allem am meisten. „Sollten wir nicht auf Professor Snape warten?", möchte Harry Einspruch erheben, doch Minerva schüttelt kraftlos den Kopf. Er wird nicht kommen.

Mit gesenkten Kopf stellt sie sich vor die anderen Gäste, welche gekommen sind um ihre gefallene Freundin die letzte Ehre zu erweisen. Alle betrachten den kleinen Stein und das ebenfalls kleine Grab. Lediglich ihren Zauberstab und Andenken können sie am heutigen Tag beerdigen. „Heute verabschieden wir uns von Jane Scarlett Snape, einem Mädchen welches nicht nur eine außergewöhnlich begabte und mächtige Hexe war, sondern eine Heldin. Jane war ein Mensch... welcher stets an das Wohl anderer gedacht hat, welche sich für das große Wohl unserer Welt opferte und ihrem Tod mutig entgegen blickte. Doch heute wollen wir nicht über ihren... viel zu frühen Tod reden,...
sonders über ihr Leben. Jane hat unser aller Leben bereichert, mit ihrer Herzlichkeit, ihrem Humor, ihrer Loyalität und ihrer Hilfsbereitschaft. Doch Jane war so viel mehr als das-..."

Die ersten Tränen laufen Minerva über die Wangen und traurig nickt sie Harry zu, welcher bestätigend nickt und an ihr Grab heran tritt. Er nimmt sich eine Hand voll Blütenblätter aus einem Gefäß und lässt diese in das kleine Grab rieseln.

„Eine Heldin", fügt er der Rede bei und stellt sich nach einen kurzen Moment in den Hintergrund, so das die anderen Gäste ebenfalls Abschied nehmen können.

„Eine wahre Freundin", sagt Neville mit deutlich geröteten Augen. Er legt eine kleine rosa-weißfarbige Blüte in die Aussparung. Er hatte ihr nie etwas zu dieser erzählt und er würde es auch nicht mehr können. Er hat sie mit einem Zauber versehen damit sie nicht eingehen würde. Es war die Blüte einer Moosrose, welche für Dankbarkeit stehen. Neville fand die Bedeutung ziemlich passend, besonders da sie für Schutztränke eingesetzt werden. Er hofft das ihr die Blüte Schutz bietet, wo auch immer sie jetzt sein mag. Er wiederholt Harrys Geste und betrachtet einem Moment nachdenklich den Stein, bevor er sich zu Harry gesellt.

„Eine unfassbar kluge Schülerin", Hermine schluchzt laut, erinnert sich daran wie sie mit Jane zusammen gelernt hat, wie sie Jane ständig Fragen zu Zaubertränke gestellt hat. Sie erinnert sich an das Glitzern in ihren Augen, wenn sie voller Euphorie Hermine alles erklärt hat. Von ihren ersten mal Brauen, von ihren Missgeschicken und von den darauffolgenden Chaos. Hermine erinnert sich dran wie sie mit Jane stundenlang in der Bibliothek saß und sie einfach nur Wissen ausgetauscht haben, wie sie Theorien aufgestellt haben oder ihre ganz eigenen Ideen hatten. Ideen die Jane nun niemals umsetzen können wird. Vorsichtig legt sie ein altes Pergament mit den Worten „Schicksal ist vergänglich" , in die kleine mit Marmor ausgelegte Grube bevor auch sie in das Blütengefäß greift. Mit einem letzten Blick auf die fallenden Blätter, geht sie zu Harry und Ronald, welcher sie zwar begleitet und unterstützt, doch selbst nicht viel zu sagen hat. Lediglich den Verbleibenden kann er versuchen Trost zu spenden, denn er ist sich sicher, dass Jane nicht wollte das jemand wegen ihr leidet.

Todesengel Where stories live. Discover now