2. Kapitel - Hogwarts Express

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15 Jahre später findet sich das Mädchen auf den Bahnsteig 9¾ im Bahnhof King's Cross wieder, wo sie von einem ungeduldigen und angespannten Severus Snape hinterher gezogen wird. Sie bemerkt schnell wie irritierte Blicke auf ihr liegen oder waren sie eher an ihren Vater gewidmet? Snape sieht sich weiterhin angespannt um, scheint dann aber gefunden zu haben was er sucht.

„Lucius!", ein blond-weißhaariger Mann dreht sich um und zieht erwartungsvoll eine Augenbraue hoch. „Ah da seit ihr ja", sagt Lucius während er die Beiden mustert, dann streckt er dem Mädchen seine Hand entgegen, „Lucius Malfoy", stellt er sich freundlich vor. Das junge Mädchen schüttelt seine Hand, „Jane", erwidert sie ebenso freundlich. Dann reicht sie der blond-schwarzhaarigen Frau neben Lucius die Hand. „Narzissa" erwidert diese nur sanft lächelnd während sie ihr die Hand reicht.

„Dein Vater hat mir schon einiges über dich erzählt. Das ist mein Sohn Draco." Hinter ihnen tritt ein ebenfalls weiß-blondhaariger Junge hervor welcher Jane von oben bis unten mustert. „Er wird dir helfen, dich zurecht zu finden", sagt Lucius freundlich, durchbohrt Draco dabei aber mit einem befehlenden Blick.

Auch Jane beäugt den Jungen, welcher für sie nicht groß relevant schien, er hat einen schwarzen Anzug an und hellgraue Augen, welche durch seinen Anzug und seinen hellen, fast weißen, Haare zum Vorschein kommen.
„Draco, du wirst Jane nach Hogwarts begleiten und ihr dort alles zeigen. Du wirst ihr helfen und dich ihr gegenüber anständig benehmen.", sagt Lucius ernst und mit Nachdruck.

Draco nickt nicht gerade begeistert von dem Anhängsel welches er jetzt mit sich herum schleppen würde. Er macht sich schon auf ein Haufen nerviger Fragen einer aufgeregten 15 Jährigen gefasst, welche wahrscheinlich nicht mal anständig zaubern könnte. Genervt verdreht er die Augen, was sein Vater zu sehen schien, denn schnell fängt er sich einen Schlag auf seinen Hinterkopf ein. Jane beobachtet das Szenario nur stumm.

Draco streckt seine Hand aus, um sie höflich und förmlich zu begrüßen. Er hofft das es seinen Vater gut stimmen würde. „Draco.", stellt er sich vor. „Jane", sagt sie ruhig und scheint nicht groß interessiert. Sie greift nach seiner Hand und sofort durchzieht beide eine elektrischer Schlag. Beide können in dem Moment eine derartig große und impulsive Macht spüren, dass sie zusammen zucken. Jane zieht sofort die Hand weg und sieht Draco kurz entsetzt an. Draco hingegen richtet seinen Blick auf seine Hand, mit der er Jane berührte. Er ist mehr als fasziniert von der ungeheuren Magie die er gerade spürte, denn sowas hatte er noch nie zuvor erlebt.

Snape mustert die Beiden skeptisch, sich fragend was gerade passiert ist. Eher er jedoch seine Tochter dazu befragen kann, ertönt ein lautes Pfeifen, welches die bevorstehende Abfahrt des Zuges „Hogwarts Express" ankündigt.

Draco und Jane schnappen sich ihre Sachen und Draco steigt in den Zug ein, dicht gefolgt von Jane welche noch einen kurzen Blick zu ihrem Vater wirft. Sie nervt es, dass sie mit dem Zug fahren muss, während ihr Vater entspannt über einen Kamin dort hin apperieren kann. Grimmig sieht sie ihn noch einmal an, bevor sie sich schließlich ebenfalls in den Zug begibt.

Draco geht in ein langes Abteil wo Jane überall an den Sachen der Schüler ein grünes Wappen mit einer Schlange erkennen kann. Slytherin! Ihr neues Haus. Was auch sonst sollte man von der Tochter des Schlangenoberhaupts erwarten?

Draco setzt sich zu einem braunhaarigen Mädchen, welches sofort ein unübersehliches Leuchten in den Augen hat und einem dunkelhäutigem Jungen mit markantem Kinn. Jane setzt sich ein wenig hilflos neben ihrem neuen „Aufpasser" und beginnt in ihrem Buch zu lesen.

Das junge braunhaarige Mädchen, welches Pansy Parkinson heißt, beginnt Jane irritiert zu mustern. Blaise Zabini, der dunkelhäutige gut aussehende Junge tut es ihr mit einer gewissen Faszination gleich. „Das ist Jane.", stellt Draco sie vor, doch Jane liest weiter uninteressiert in ihrem Buch. „Jane? Und weiter?", fragt Pansy skeptisch und irritiert von dem mangelndem Interesse von Jane's Seite aus. Draco sieht verdutzt zu ihr. Er kennt ihren Nachnamen schließlich nicht.

„Snape." antwortet Jane knapp, während sie weiterhin keinerlei Anstand zeigt, die Anderen eines Blickes zu würdigen. „Also ist Snape dein Onkel? Muss scheiße sein einen Onkel zu haben der Kindern gern das Leben zur Hölle macht." wirft Pansy ein wenig belustigt in die Runde. Jane jedoch nimmt keine Sekunde den Blick von ihrem Buch, „Snape ist mein Vater. Kindern das Leben zur Hölle zu machen ist eines seiner weitläufigsten Hobbys, welchem er besonders euphorisch nachgeht", sagt sie nur kühl. Ein kleines Schmunzeln kann sie sich jedoch nicht unterdrücken, bei dem Gedanken wie peinlich das doch für Pansy sein muss und wie typisch es doch für ihren Vater ist, anderen das Leben zur Hölle zu machen.

Pansy wird kreidebleich und ihr ist es sichtlich unangenehm was sie gerade zu Snape's Tochter über ihn gesagt hat. Blaise hingegen versucht sich krampfhaft ein breites Grinsen zu unterdrücken, was ihm aber nicht wirklich gelingt. Draco scheint fast schon entsetzt über die neugewonnene Information. Snape eine Tochter? Niemals! Zwar hielt er es für eigenartig, dass Snape sie zum Gleis brachte, doch hätte das viele Gründe haben können. Nie im Leben hätte Draco gedacht dass Severus Snape, Hauslehrer der Slytherin, Lehrer für Zaubertränke, das schwarze Schaf der Lehrerschaft und ehemaliger Todesser ein Kind haben könnte. Und dann noch ein Mädchen! Nun Draco ist aufgefallen das sie nicht ganz gewöhnlich ist, aber ein Kind von Snape hatte er sich anders vorgestellt. Viel düsterer, wie ein Emo oder ähnliches.

„Warum kommst du jetzt erst nach Hogwarts?" fragt eine neugierige Pansy, welche anscheinend ihre Selbstsicherheit wiedergefunden hat. Jane sieht nun zum ersten Mal von ihrem Buch auf und betrachtet Pansy für wenige Sekunden bis sie sich wieder ihrem Buch widmet. Für einen kurzen Moment meint Draco gesehen zu haben, wie Jane's Augen gelb schimmerten, bis sie sich wieder auf ihr Buch fokussierte, wo Draco deutlich ihre giftgrünen Augen sehen konnte.

„Gründe." sagt sie in einem gleichgültigem Ton. Pansy holte gerade Luft um die nächste Frage zu stellen, als Jane nochmal einen drohenden Blick zu ihr wirft. Pansy verstummte sofort und Draco war sich sicher das ihre Augen nun rot schimmerten und nicht gelb. Doch kaum hat sie ihre Augen wieder auf ihrem Buch so sind sie grün.

Draco mustert Jane noch die ganze Zugfahrt über, wobei er ihre Augen keine Sekunde aus den Augen lässt, doch kommt er zu dem Entschluss sich das eingebildet zu haben oder dass das Licht ihm einen Streich gespielt hat. Der Zug stoppt und die Schüler beginnen in einem Riesendurcheinander auszusteigen. Während des Ausstreigens trifft Draco auf seine zwei Freunde Crabbe und Goyle, welche eher an Bodyguards als an wirkliche Freunde erinnern. Sofort beginnen sie verachtend über Harry Potter zu lästern, welcher eine Anhörung im Ministerium gehabt hat. Jane hat darüber in der Zeitung gelesen, aber interessierte sie sich kein Stück für den „Jungen der überlebte", viel zusehr müsste sie sich auf ihr eigenes Leben konzentrieren, als das sie sich noch mit dem der Berühmtheit Harry Potter beschäftigen will. Draco hingegen scheint großes Interesse am Leben Potters zu haben, denn er lässt sich nie eine Gelegenheit entgehen diesen zu erniedrigen oder zu provozieren. Auch als sie aus dem Zug aussteigen und an Potter und seinen zwei Freunden vorbei gehen, kann der junge Malfoy sich nicht zurückhalten und nutze die Gelegenheit seinen Rivalen zu provozieren.

„Dass das Ministerium dich noch frei rumlaufen lässt, Potter. Freu dich dran so lange du kannst. Sicher wartet schon ein Verließ in Azkaban auf dich.", sagt Draco belustigt, worauf hin Harry einen Satz nach vorn macht, um seinen vorlauten Erzfeind niederzustrecken. Doch sein rothaariger Freund Ronald Weasley hält ihn fest. Draco schreckt zurück und tappt ein Stück nach hinten, „Na was sag ich? Der hat nen Vollknall!", zieht er weiter über ihn her und macht sich dann schnellen Fußes vom Acker. „Halt dich ja fern von mir!", ruft noch ein aufgebrachter Harry dem blonden Jungen hinterher, welcher ein selbstgefälliges Grinsen im Gesicht hat.

Jane mustert Draco skeptisch, sie ist selbst kein Engel, doch empfindet sie für Draco's Verhalten keine große Sympathie. Während Draco sich noch mit Crabbe und Goyle über Potter amüsierten, schaut sich Jane ein wenig um. Sie tappselt den Jungs hinterher und lässt ihren Kopf dabei in jede Richtung gleiten. Ihr Vater erzählte ihr etwas über Hogwarts, doch hatte er sie nie mit her genommen. Snape war steht's dagegen dass sie nach Hogwarts geht, doch hat er seine Meinung nach Voldemort's Rückkehr und Jane's erfolgreichem Training ihre Macht und ihre magischen Anfälle zu kontrollieren, geändert. Jane selbst ist zwar glücklich darüber endlich mal normal sein zu können. Doch macht es ihr auch eine Heidenangst, was sie nie im Leben zugeben würde.

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