66. Kapitel - Weihnachtsfeier

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Slughorn's Weihnachtsfeier kam schneller als gedacht, denn eh Jane sich versieht steht sie auch schon mit einem dunkelgrünen Abendkleid vor dem Spiegel und betrachtet sich skeptisch. Der dunkle Stoff schmiegt sich wie eine zweite Haut um ihren Oberkörper und lange Spitzenarme verdecken die unschöne blasse Brandnarbe an ihrem Arm. Der V-förmige Ausschnitt ist ebenfalls mit Spitze besetzt und zeigt gerade mal so viel, wie es sich für eine solche Veranstaltung gehört. Um Jane's Hüfte rum geht ein schmales silber schimmerndes Band, welches in einer kleinen Schleife an ihrem offenen Rücken zusammengebunden ist. Dezente schwarze Ballerinas bedecken ihre Füße, da Jane so etwas wie „High Heels" nie in ihrem Leben angehabt hat.

Wäre ja auch ein eigenartiges Bild, wenn ein Severus Snape mit seiner Tochter in einen Schuhladen geht um ihr Absatzschuhe zu kaufen. Zumal Jane sich sowie so nie für solch albernes Mädchenzeugs interessiert hat. Wenn es um Kleidung ging, ist sie eher pragmatisch orientiert, als auf aktuelle Mode und viel Glitzer. Die Tatsache das sie eher dunkle Töne bevorzugt, die ihre blasse Haut zusätzlich betont, kommt dabei wohl von ihrem Vater.

Ihre schwarzen schulterlangen Haare hat Jane mit einer alten Perlenspange, von ihrer Großmutter, nach hinten gesteckt und nur zwei sanfte Strähnen umrahmen ihr zartes Gesicht. An ihrem Handgelenk ist das kleine Armband ihrer Mutter, während um ihren Hals immer noch die Nachtriegelperle hängt. Man kann ja nie wissen.

Ein leises Klopfen reißt Jane aus ihren derweiligen Gedanken und lässt sie den Blick von ihrem Spiegelbild abwenden. Zögerlich öffnet sich die Tür und ein gutaussehender Slytherin im dezenten schwarzen Anzug und dunkelgrüner Krawatte späht in den Raum. "Bist du soweit?", fragt Blaise und betrachtet mit großen Augen die Schönheit vor sich. Er weiß genau was Draco an ihr findet. Er hat es immer wieder in den letzten Wochen bemerkt und wenn Draco sich nicht ran hält, dann wird er sich wohl ein eizigartiges und wunderschönes Mädchen aus den Händen gleiten lassen, und wer weiß in welche Hände sie fällt.

"Du siehst heiß aus", sagt Blaise anzüglich und kann sich ein verschmitzes Grinsen nicht verkneifen. Jane verdreht die Augen, "Danke aber du bist auch nicht gerade unansehlich", schmunzelt sie und mustert ihn.

Kleine Flirts und Sticheleien sind mittlerweile zu ihrem Ding geworden, was sie auch nicht selten vor den anderen zeigen. Blaise ist in den letzten Wochen wirklich zu eine Art bester Freund für sie geworden. Sie kann mit ihm über Draco reden und über ihre Kräfte, von denen er durch einen kleinen Wutanfall in Verwandlung ungeplanterweise erfahren hat. Pansy hatte mal wieder ihr Schandmaul nicht halten können und sie lautstark als Verräterin und Gryffindor-Schlampe beschimpft. Das hat ihr ordentlich Nachsitzen bei McGonagall eingebracht, doch als Jane aus Wut eine Unmenge an Tintenfässer in die Luft gejagt hatte und somit den Raum in ein dunkles Blau getaucht hatte, ist auch sie nicht von einer Strafe verschont geblieben. Wobei ihr Nachsitzen bei Minerva eher aus Tee trinken und quatschen bestand. Schon lange hat Minerva Jane wie eine Enkelin ins Herz geschlossen, so wie Jane sie als eine Art Lieblingstante oder auch mütterlicher Ersatz, auch wenn keiner von beiden den anderen offen als solches betiteln würde.

Blaise hatte das mit ihren Kräften einfach so hingenommen, insgeheim sogar etwas geahnt, immerhin ließ Jane schon öfters eigenartige Dinge geschehen. Er fürchtet sich auch nicht vor ihr, beharte nur immer wieder darauf ihr im Erstfall nicht helfen zu können. Das verlangt Jane auch keinesfalls, so ist sie sogar mehr als erleichtert, wenn er sich in solch einem Fall von ihr fern hält. Schließlich bedeutet ihr der selbstverliebte Frauenheld etwas und sie würde es nicht ertragen, wenn ihm etwas wegen ihr geschieht. Sie würde nicht nur ihm sondern auch Draco damit wehtuen und besonders sich selbst.

"Wir sollten dann langsam mal los", reißt sie erneut der dunkelhäutige Slytherin aus den Gedanken. Blaise hatte Jane gefragt ob sie ihn nicht begleiten will, da Mia sich immer noch mit ihm quer stellt und Draco niemals seinen Stolz hinunter schlucken würde und sie fragen würde, ob er ihre Begleitung sein dürfte. Zumal die beiden immer noch nicht mitenander geredet haben.

Draco war alles andere als begeistert, als Blaise sie ganz ungezwungen einfach während des Mittagessens gefragt hatte und sie ihn darauf noch vorfreudig anlächelte und zusagte. Slughorn's ständige Andeutungen und Bemerkungen schürren dabei das Feuer der Eifersucht nur noch mehr.

Pansy hat die ganze Situation mit offenen Armen empfangen, denn wenn Jane soviel Zeit mit Blaise verbringt, hat sie freies Spiel bei Draco und kann Mia zusätzlich noch einen Floh ins Ohr setzen, dass Jane Blaise ihr wegnehmen würde. Das hat sowohl zu unangenehmen Spannungen zwischen den zwei besten Freundinnen, wie auch zwischen den zwei besten Freunden gesorgt.

"Ja sollten wir", stimmt Jane ihrem Begleiter zu und harkt sich sogleich bei ihm ein.

Die Gänge Hogwarts waren recht leer und eine angenehme weihnachtliche Atmosphäre herrscht im Schloss. In ein paar Tage würden die Schüler nach Hause fahren um bei ihren Familien Weihnachten zu feiern. Für Jane war Weihnachten nie ein großes Ereigniss. Nicht das sie es nie gefeiert hätten, aber Severus hatte diesem Fest noch nie allzu große Bedeutung beigemessen und so war es auch für Jane nie etwas derart besonderes, wie manche Schüler es draus machten. Sicher hat Jane auch von ihrem Vater und Scott Geschenke bekommen, aber es waren stehts kleine Aufmerksamkeiten, welche sie von ihrem Vater auch ab und an so bekommen hatte. Er brauchte nicht extra ein Fest um ihr eine Freude bereiten zu wollen und so haben sie den Tag oft nur in idyllischer Ruhe genossen und haben etwas leckeres gekocht oder gebraut.

Der kleine Saal, in dem die Weihnachtsfeier statt findet, ist ebenso weihnachtlich dekoriert, wobei sich hier die Deko eher dezent in sanften grün oder weiß Tönen hält. Eine große Ansammlung von Menschen hat sich eingefunden und selbst der Tagesprophet ist anwesend, was bei Slughorn's Prahlerei und Bekanntheitswahn keine große Überraschung ist. Eine Menge berühmte und wichtige Leute haben sich eingefunden und scharren sich nun mit ihren Whiskey -und Elfenweingläsern um den pumeligen Zaubertränke Professor.

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