87. Kapitel - Zwei Möglichkeiten

1.2K 77 78
                                    

Im Krankenflügel angelangt braust noch immer eine aufgebrachte Medihexe umher, welche dabei ist das eingewickelte Kühlpack von Jane's Stirn zu nehmen, um es durch ein neues zu ersetzen.

„Wie geht es ihr, Poppy?", fragt Albus fürsorglich was die Krankenschwester fast wieder auf Hochtouren ihres Zorns bringt. „Wie es ihr geht? Das Mädchen kocht wie heißes Wasser!"

Albus seufzt, „Gib ihr etwas Zeit runterzukühlen. Ihr Motor hat sich wohl in letzter Zeit etwas überhitzt."
Verständnislos sehen sowohl Poppy als auch Severus den Schulleiter an. „Etwas überhitzt?", knurrt Severus dunkel, „Sieh dir ihr Mal an und sag mir nochmal sie hat sich nur etwas überhitzt."

Poppy's Blick verfinstert sich bei der Erwähnung des Mals und als Severus zu eben jenen sieht bemerkt er, dass die Medihexe es mit Hilfe einer Bandage abgedeckt hat. Als würde das irgendetwas an der Existenz ändern. Genervt verdreht er die Augen.

Dumbledore tritt vorsichtig an das Mädchen heran und zieht den lockeren Verband von dem Mal. Die dunklen Adern sind keinesfalls zurück gegangen und scheinen zu pulsieren, während sich die Schlange unter ihrer Haut aufgeweckt bewegt. Mit gerunzelter Stirn und äußerst angestrengt betrachtet der alte Zauberer ihren Arm während Severus langsam unter der Anspannung zu reißen beginnt.

„Was denkst du Albus?", presst er mühselig hervor, während er den Alten unter Argusaugen beobachtet um auch keine Regung zu verpassen. Auf weitere Geheimnisse könnte er getrosten verzichten. „Poppy meine Liebe, wärst du so gut uns einen Moment allein zu lassen?"
Erst sieht die Medihexe ihren Vorgesetzten fassungslos an, bevor sie mit gerümpfter Nase schließlich den Krankenflügel verlässt und den zwei Besuchern überlässt.

„Nun...", beginnt Albus und spannt Severus so noch ein wenig mehr auf die Folter als er nachdenklich eine entscheidende Pause macht. „Ich sehe hier zwei Möglichkeiten. Ich habe dir ja gesagt was schlechte Taten mit der Seele machen, mit der Magie eines Wesens. Sollte es also stimmen und Tom hat von ihr verlangt ein Leben zu beenden, dann..."

„Was dann Albus? Merlin rück doch mit der Sprache endlich raus!",wettert der Tränkemeister los als ihm die ganze Sache allmählich zu melodramatisch wird. Er will von dem Schulleiter etwas Neues erfahren und nicht etwas, was er ihm selbst erzählt hat.

„Entweder Jane's Körper stößt die dunkle Magie Voldemorts und das Mal ab...
oder die dunkle Magie wächst in ihr und breitet sich wie ein Parasit aus."

Wieder betrachten sie die dunklen Adern doch Albus's Augen wandern weiter zu den feinen weißen Linien an ihrem Handgelenk. Er weiß es wäre töricht sie zu fragen und eine Antwort zu erwarten, doch er würde sich dieses Detail ihm Hinterkopf behalten. Vorsichtig schiebt er den Verband wieder hoch, bevor er sich abwendet. „Komm Severus, Harry wartet sicher schon und Minerva sollte auch jeden Moment in meinem Büro auftauchen. Poppy wird sich um Jane und Draco schon kümmern."

Mit einer schwungvollen Umdrehung rast Severus Richtung Ausgang ohne auch nur eine Sekunde auf seine Begleitung zu warten. Er würde Potter nicht die Chance geben sich bei McGonagall zu erklären, bevor er nicht dort ist um ihn in jeder möglichen Weise zurecht zu weisen. Eher teilt er feuchte Küsse mit einem Dementoren als das der Wunderknabe wieder als Unschuldslamm aus der Sache raus kommt.

Im Büro angekommen schreckt Erwähnter auch gerade hoch, als Severus die dunkle Tür mit lauten Knall gegen die Wand schmettert, so das sie wieder zurück fliegt und Minerva fast die spitze Nase bricht, welche schon seit dem Wasserspeicher versucht mit dem Tränkemeister aufzuholen.

Minerva hat nicht im geringsten eine Ahnung warum Albus sie sprechen will, noch warum Severus so aufgebracht ist, doch als sie ihren schwarzhaarigen Schützling erblickt, weiß sie das es nichts gutes bedeuten kann.

Todesengel Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt