Todesengel

60. Kapitel - Trank des Lebenden Todes

Sofort stürmen alle zu einem Kessel und schlagen ihr Buch auf. Lediglich Jane geht mit siegessicherem Grinsen in die Vorratskammer und holt sich die nötigen Zutaten. Sie braut schon lange nicht mehr mit Lehrbuch, wenn sie es denn überhaupt je getan hat. Sie weiß, dass die Rezepte in den Büchern oft falsch sind, weshalb ihr Vater sie auch oft an die Tafel geschieben hat. Zumindest jene, welche er korrigiert oder verbessert hat. Viel bessere Ergebnisse kamen bei den Schülern dabei jedoch nicht rum.

Vollgepackt mit Zuataten huscht Jane zu dem freien Kessel, an Blaise's und Draco's Tisch, welchen der dunkelhäutige ihr freigehalten hat. Mia's und sein Plan steht und wenn er sich die beiden so ansieht, dann sollte es doch einfacher werden, als vorher angenommen. Pansy, welche ebenfalls am Tisch ist, verdreht genervt die Augen. "War ja wieder klar, dass du sofort weißt was zutun ist", grummelt sie verärgert und liest ein weiteres Mal das Rezept, ohne ein wirklichen Startplan zu haben. Draco hingegen beobachtet Jane eindringlich und studiert ihre Schritte, bevor er sich dem Buch widmet und ebenfalls die Zutaten holt.

Während Jane schon entspannt dran ist die Schlafbohnen mit einem silbernen Dolch zu zerdrücken, scheitern ihre Mitschüler beim Versuch diese zu zerschneiden. Eine nach der anderen fliegt den Schülern um die Ohren und verteilen sich im Raum. Pansy, welche mittlerweile bei ihrem 6 Versuch ist, sticht nur noch mit roher Gewalt auf die Bohne ein, welche jedoch immer wieder ihrer Klnge entgleitet.
Draco hingegen, welcher immer wieder zu deiner Mitschülerin lunscht, versucht recht ungeschickt ebenfalls die Bohnen zuzerdrücken, jedoch ohne die stumpfe Seite des silbernen Messers.

Auch hat sich Jane zwei Bohnen mehr genommen als im Rezept steht. Unauffällig schiebt sie eine davon schon zerdrückt zu Draco, welcher sie darauf verdutzt anstarrt, sie jedoch schweigend annimmt. Er weiß um Jane's Können und wäre ein Narr, wenn er die Chance nicht nutzen würde. Jane hingegen hat vor das Felix Flicis nicht für sich, sondern für Drao zu gewinnen. Wenn sie ihm nicht schon um die Aufgabe erleichtern kann, könne sie ihn ja wenigstens behilflich sein. Was auch immer er tun muss, so verzweifelt wie Narzissa war, muss es mit seinem Tod enden.

"Nun wie ich sehe haben Sie ja gar nicht ihr Buch aufgeschlagen, Jane", sagt ein überraschter Slughorn, welcher sich ihr von der Seite nähert. "Nicht nötig Sir", sagt Jane hochkonzentriert, während sie ihren Trank siebenmal im Uhrzeigersinn und einmal entgegen dreht. "Ich habe den Trank schon mit meinen Vater zusammen gebraut und kenne das Rezept", fügt sie murmelt hinzu und betrachtet zufrieden, wie der Trank von einem glasklaren Wasser, zu einem leichten Rosa übergeht. Auch Slughorn nickt anerkennend.

"Jaja, was habe ich auch von Severus Snape's Tocheter etwartet, hm? Sicher sind die Tränke, welche Sie in ihrer bisherigen Schullaufbahn gebraut haben ein Kinderspiel für Sie, nicht? Unser guter Professor Snape hatte schon immer eine Begabung für's Brauen, wenn ich mich recht entsinne war er es auch, der-", weiter kam Slughorn in seinem vorsichher gebrabbelten Selbstgespräch nicht, denn ein lauter Knall, erzeugt von Seamus Finnigan, unterbricht ihn. Eilig wendet er sich dem Geschehen zu und stört Jane nicht weiter in ihrer Konzentration.

Hermine, welche sonst immer perfekt gebraute Tränke abgibt, müht sich verzeifelt damit ab, das ihr Trank von seiner purpurroten Farbe wegkommt. Während der Trank des Weasley's an Lakritze erinnert. Pansy's Trank, welcher mittlerweile eine dicke Masse ist, ist erschreckender Weise aus dem Kessel gekrochen und scheint sie nun so erstechene zu wollen, wie sie zuvor die Schlafbohnen. In einer Sache ist sich Jane sicher, das Messer, welches der Trank gerade mit seiner klebrigen Masse in beschlag nimmt, ist für den späteren Gebrauch gänzlich unbrauchbar.

Weiterhin rührt Jane immer wieder mit kleinen Pausen siebenmal im Uhrzeigersinn und einmal entgegen, solang bis Slughorn das Ende der Doppelstunde ankündigt.

Einen Kessel nach dem anderen geht er ab, ohne irgendein Kommentar abzugeben, so wie Snape es jetzt tuen würde. Er rüht in manchen ein wenig oder schnuppert kurz, bevor er mit nicht all so zufriedener Miene weiterzieht. Am Tisch der vier Slytherins späht er interessesiert zu Jane, widemt sich jedoch erst den anderen drei.

Draco's fahles graues Gebräu betrachtet er nicht einmal großartig, sondern übergeht es einfach. Sofort lässt der sonst so anmutige Reinblüter seine Schultern fallen, mit den Wissen seine Chance vertahen zu haben. Pansy blickt Slughorn vorwurfsvoll an, denn mit ihrem silbernen Messer, welches durch ihren Trank nun unbrauchbar ist, hat sie viele kleine Kratzer in den Tisch gestochen, als sie die Schlafbohnen erdolchen wollte. Ihren Trank, wenn man es so nennen will, würdigt er nicht einmal eines Blickes, wobei dieser sowie so gerade dabei ist auch noch ihren Rühstarb zu entstellen. Blaise schenkt er ein anerkenndes Nicken, denn immerhin hat sein Trank die gewünschte Klare angenommen.

Bei Jane angekommen späht er neugierig in den Kessel und setzt sofort eine mehr als erfreute Miene auf. "In der Tat ein markelloser Trank", sagt er, während er ein kleines Lindenblatt hineinfallen lässt und beobachtet, wie es durch die trübe Flüssigkeit zu verbrennen scheint.

"Nun denn", fährt er fort und geht nun zum letzten Tisch. Die anderen schenken Ronald nur mitleidige Blicke, wegen seines teerartigen Gebräus, während Slughorn erneut den Trank des Hufflepuffs Ernie Macmillan einfach übergeht. Jane weiß das man viel falsch machen kann, aber sie kann sich in keinster Weise erklären, wie sein Trank bitte eine himmelblaue Farbe annehmen konnte. Hermine schenkt er ein annerkennendes Nicken, welche alles andere als zufrieden damit scheint. Durch den Dampf sind ihre Haare noch buschiger geworden und ihre Augen wirken blutunterlaufen, so als hätte sie die Dämpfe zu stark inhaliert, während sie sich verdrossen über den Kessel gebeugt hat.

An Harry's Kessel erhellt sich seine Miene erneut auf und das verbrenndende Lindenblatt bestätigt, das sein Trank ebenfalls perfekt ist.

Mit offenen Mund starrt Jane Harry entsetzt hat. Wie hat er das gemacht? Das Rezept in Buch ist doch falsch! Hatte er einfach Glück? Nein, Zaubertränke haben nichts mit Glück zutun! Aber wie hat er es dann geschaft? Hat er doch ein Talent? Nein! Sie hat ihn ihm Unterricht brauen sehen und er war nie überdurchschnittlich gut wie Hermine. Also wie hat er das gemacht?

Diese Frage deht sich immer und immer wierder in Jane's Kopf, bis Slughorn abschließend in die Hände klatscht und sich dann vofreudig reibt.

"Nun wie es aussieht haben wir zwei Sieger...", verkündet er laut. Entgeister blicken sich die zwei Sieger an. "...ich kann Ihnen aber leider nicht beiden den Preis ausstellen.", nun klingt ehrliches Bedauern in seiner Stimme mit, bevor er eine Zeit schweigt und angestrengt zu überlege scheint. "Nun..", beginnt er. "... ich fürchte das dieser kleine Preis an unseren Freund Mister Potter geht, schließlich haben Sie Miss Snape einen beachtlichen Vorteil den anderen gegenüber, durch ihren Vater".

Sofort sinken Jane's Schulter enttäuscht und verständnislos blickt sie den alten Mann an. Harry hingegen hat ein mehr als freudiges Grinsen in Gesicht und nimmt ungeduldig seinen Preis entgegen.