78. Kapitel - Beunruhigende Antwort

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Einige Tage später befindet sich ein gewisser dunkler Tränkemeister im verabscheulich gemütlichen Büro seines Mentors, welcher seine regelmäßige Dosis des Zaubertrankes bekommt, welcher den dunklen Fluch in seiner Hand fest verschlossen halten soll.

"Der Trank schmeckt von Mal zu Mal abscheulicher", sagt der alte Mann etwas säuerlich, als er sich schüttelt. Severus betrachtet nur nachdenklich seine Hand und beachtet die Beschwerden seines Patienten nicht. Das verschmorte Dunkel, was anfangs noch gerade mal bis zu seinen Fingerknöcheln ging, ist jetzt mittlerweile bis zu seinem Handgelenk vorgedrungen und erschwert dem Zauberer so das übermäßige Bewegen.

"Es breitet sich langsam aber sicher weiter aus. Ich werde die Dosis erhöhen müssen", stellt er monoton fest und entfernt sich wieder vom Schulleiter. "Nun mein körperlicher Zustand wird es wohl kaum sein, welcher dich so bedrückt mein Junge", meint Albus väterlich fängt sich jedoch sofort einen bösen Blick ein. "Wag es dir nicht zu behaupten mir wäre dein körperlicher Zustand gleich! Du weißt genau so gut wie ich, dass ich das nicht tun möchte! Das ich nicht als dein Mörder aus dieser ganzen Geschichte gehen will! Das ich dich nicht-", Severus wird zunehmend lauter, bricht aber schlussendlich ab und wendet sich von dem mitleidig dreinblickenden Gesicht Dumbledore's ab.

"Ich weiß, mein Junge, ich verlange viel von dir, doch das ist der einzige Weg! Nur so können wir Tom von deiner unantastbaren Treue überzeugen. Und mal so unter uns, ich bin auch nicht wirklich scharf darauf unter Bellatrix's Crutiatus zu verenden oder unter Greybacks Klauen. Severus du erweist mir damit den größten Dienst den ich von dir verlangen kann. Von dir als meinen treusten Freund", vorsichtig legt er seinem Ziehsohn eine Hand auf die Schulter, unter der er sich sofort versteift.

"Also, möchtest du mir nun vielleicht verraten, was dir momentan wirklich durch den Kopf geht?", fragt er sanft und wendet sich wieder von Severus ab, um sich an seinen Schreibtisch niederzulassen. Dieser scheußliche Trank macht ihn immer so schnell erschöpft und das Voranschreiten des Fluches ist dabei nicht gerade förderlich. Geduldig legt er die Finger aufeinander und betrachtet Severus, welcher sich ihm wieder zugewannt hat und ihn ebenso mustert.

"Sie trägt das Mal", meint Severus nur kühl und betrachtet die Reaktion des Alten. "Er hat Jane also rekrutiert? Das hatte ich schon erwartet". Abwertend schnauft Snape. "Natürlich hast du das".
"Aber das ist es nicht worüber du mit mir reden willst, nicht mein Junge?", meint Dumbledore wissend. "Auch wenn es bedauerlich ist, es war abzusehen. Besonders nach ihrem Zusammentreffen mit Bellatrix im Ministerium. Also was ist es nun, was dir daran solch Sorge bereitet?".

Severus funkelt ihn erneut böse an. Als würde seine Tochter im Dienst des dunklen Lords nicht als Sorge reichen. Als wäre das schon nicht eines der schlimmsten Dinge die einem Vater wiederfahren könnte. Sein Fleisch und Blut in den Fängen dieses Psychopathen zu wissen. Doch Severus hält seinen Ärger über Albus's Ausdrucksweise bei sich und schnaubt abfällig.

Ist er nicht selbst schuld daran? Hätte er sie besser beschützt wäre es erst gar nicht so weit gekommen. Wäre er darmals nicht aus Demut und den Wunsch von Zugehörigkeit zum Todesser geworden, müsste seine Tochter seine Fehler nicht mit ausbaden. Wahrscheinlich hätte er dann nicht einmal ein Kind. Er wäre einsam geblieben und hätte Lily solange hinterher geschmachtet und ihr bei ihren Glück zugesehen, dass es ihn schließlich umgebracht hätte. Er hätte nie Jane's Mutter kennengelernt und nie eine Nacht mit ihr verbracht. Severus hatte Clarissa
wirklich gern, vielleicht hätte sie sich irgendwann in sein Herz geschlichen.

Den Gedanken von sich schüttelnd klärt Severus wieder seinen getrübten Blick und blickt Dumbledore ernst an. Versucht ihn die Wichtigikeit seiner Sorge mit seinem Blick zu verdeutlichen.

"Nun der dunkle Lord war mehr als angetan von der Idee den Weasley's einen Besuch abzustatten. Einen Besuch bei dem Jane mitbeisteuern sollte.", beginnt er langsam. "Du meinst die Zerstörung des Fuchsbaus", schlussfolgert Albus und erhält ein knappes Nicken. Der Alte streicht sich nachdenklich durch seinen langen Seidenbart und wartet darauf das sein Gegenüber fortfährt. Als Severus merkt das Albus dazu kein Kommentar abgeben will, kommt er der stummen Aufforderung schließlich nach. "Wie du dir denken kannst, war das für Jane kein... sehr erfreuliches Erlebnis. Sie scheint an den Weasley's aus irgendeinem Grund zu hängen", abwertend verzieht Snape seine Miene bei den Gedanken.

"Nun hast du schon mal daran gedacht, dass die Weasley's eine gewisse... Familiarität ausstrahlen, welche Jane nicht kennt. Ich möchte dir nicht unterstellen ein schlechter Vater zu sein", beschwichtigend hebt Albus die Hände als Severus schon scharf Luft zieht, "aber ich bin mir sicher, dass als ich sie bei den Weasley's abgesetzt habe, sie eine andere Form von Herzlichkeit kennengelernt hat. Es würde sie sicher nach einiger Zeit in den Wahnsinn treiben, so wie ich dich und sie mittlerweile kenne, aber Jane hat ein großes Herz. Du hast ihr beigebracht, dass andere Menschen grausam sind, denkst du nicht solch eine Art von Empfänglichkeit hat sie berührt?"

Erneut schnaubt Severus. Sicher hat es das, aber er wollte von ihm nicht wissen, warum Jane sich so schlecht fühlt. Das weiß er schon ganz allein. Er will von ihm wissen, warum sie fast die ganze Nachberschaft abgefackelt hätte und was das dunkle Mal damit zutun hat. Ohne auf Albus's Worte einzugehen fährt er schließlich fort.

„Nun was ich aber eigentlich mit dir besprechen will, ist das was danach geschehen ist, als sie wieder in Spinner End's war... ich habe sie gesehen Albus. Das war nicht mehr Jane... zumindest nicht richtig. Sie war wie in einer Art Trance, eine der nicht geselligen Art. Ich glaube wenn ich nicht bemerkt hätte das sie vor der Tür steht, hätte sie die Nachberschaft in Brand gesteckt. Ihr Mal hat dabei verdächtig stark pulsiert. Ich habe mir ihre Erinnerungen angesehen... es war als... würde es sie bestärken wollen, ihre Wut anzetteln wollen. Das war Magie der dunkelsten Sorte und meine nicht die Dunkelheit des dunklen Lords, das war mächtiger. Albus ich trage das Mal nun schon fast 18 Jahre lang und ich weiß das solch ein Verhalten nicht normal ist!"

"Gewiss Jane ist anders", murmelt Dumbledore nachdenklich in seinen Bart hinein. "Das ist nicht gut, ganz und gar nicht"
"Was du nichts sagst", meint Severus mit seiner üblichen Portion Abfälligkeit.
"Ich fürchte das Jane's Magie sich mit der dunklen Magie des Mals vermischt, vielleicht sie sogar noch verstärkt. Schlechte Taten, das Anwenden dunkler Magie, Hass, Wut... das alles verändert nicht nur den Charakter sondern auch die Magie in einem. Sowie Emotionen unsere Magie bestärken, verändern kann, so kann sich Magie auch auf unsere Emotionen auswirken, sie verändern. Jane besitz ein Außmaß an Magie, was ich mir nicht mal vorzustellen wage, wenn sich die Magie des dunklen Males mit ihrer vermischt, sie schlimmsten Falls verdunkelt... und sich ihre Magie dann auf ihre Emotionen auswirkt, das Ausmaß könnte verheerend sein", Albus ist mittlerweile aufgebracht aufgesprungen und tiegert durch sein rundes Büro. Statt Severus etwas zu beschwichtigen hat er ihn nur eine noch viel größere Sorge auf die Schultern gelegt. Eine noch schwerere zutragende Last.

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