Todesengel

13. Kapitel - Streit

Als nach der Stunde alle den Raum verließen, knallte vor Jane, welche als einzige noch im Raum war, die Tür zu. Sie verdrehte die Augen und dreht sich zu ihrem Vater.

„Das wird Konsequenzen haben", sagt er mit einer ernsten und kühlen Stimme. „Ja sicher", erwidert Jane nur genervt und dreht sich zurück zur Tür. „Du kannst deine Kräfte nicht für so ein Schwachsinn einsetzten!", sagt Snape nun lauter und schimpfender Stimme. „Für was den sonst?", brüllt Jane ihn an, worauf er ihr einen entsetzten Blick zu wirft. „Was ist der Sinn hinter all dem? Warum habe ich diese Kräfte? Was verschweigst du mir?", fragt Jane etwas ruhiger und mit Verzweiflung in der Stimme. „Die Prophezeiung kann sich nicht nur darum drehen das ich auf die Welt komme! Es muss irgendeine Aufgabe für mich geben, irgendwas was du mir verschweigst", Jane's Stimme beginnt zu zittern und ihre Augen werden gelb. Snape setzt einen verdutzten Gesichtsausdruck auf und Jane erkennt sofort das er ihr etwas verheimlicht. Die Schuld ist ihm fast ins Gesicht gemeißelt und seine Haut wird bleich.

„Prophezeiungen müssen nicht passieren, man kann sie auch einfach ignorieren", sagt Snape wieder ernst doch mit schuldbewusstem Ton. „Also hast du mir nicht die ganze Prophezeiung gesagt?!", Jane ist völlig außer sich. „Kannst du dir vorstellen wie es für mich ist? Kannst du dir den Schmerz vorstellen, denn ich habe wenn ich einen Anfall habe? Wenn ich meine Kräfte unterdrücken muss und es sich anfühlt als würden sie meine Haut zerreißen oder mein Herz zum explodieren bringen?", brüllt ihn Jane an. „Du hast kein Recht dazu! Du musst damit nicht leben!", brüllt sie noch lauter und verzweifelter. Snape erwidert nichts.

Jane's Augen färben sich tiefschwarz und wieder bilden sich dunkle pulsierende Adern unter ihren Augen. Snape läuft auf sie zu und will sie beruhigen, „Jane. Beruhige dich!", sagt er sanft und legt seine Hand auf ihre Schulter. Doch Jane schlägt sie weg, sie wollte nicht von ihm berührt oder beruhigt werden, sie wollte die Wahrheit! „Lass mich in Ruhe!", faucht sie ihn an. Snape mustert besorgt ihr Gesicht und erwartet einen Anfall, doch die Adern bilden sich zurück und ihre Augen färbe sich wieder gelb, „ich hab mich unter Kontrolle", sagt sie verachtend, dreht sich um und verlässt ohne ein weiteres Wort den Raum. Snape seufzt, er wollte sie doch nur beschützen.

Vor dem Raum steht Draco, welcher auf Jane wartete, doch als Jane aus dem Raum kommt stürmt sie wütend und ohne Draco auch nur eines Blickes zu würdigen, an ihm vorbei. Draco sieht ihr verdutzt hinterher. Das Gespräch, wenn man es so nennen konnte, war kaum zu überhören und Draco hatte einige Fragen, besonders zu der erwähnten Prophezeiung. Doch wusste er, er könnte sie nicht stellen ohne zugeben zu müssen, dass er mitgehört hat.
Ein wenig enttäuscht geht Draco in die Bibliothek, er musste noch für die ZAG-Prüfungen lernen und hoffte insgeheim auch Jane dort anzutreffen. Doch Fehlanzeige, die Einzigen die er antraf, war Potter und seine Rasselbande von Schlammblütern und Blutsverräter. Mit verachtenden Blick geht er an ihnen vorbei, während sie über ein Buch gekauert waren und etwas murmelten. Für eine Sekunde, meinte Draco das Buch wieder zuerkennen, doch gab es unzählige Bücher mit einem schwarzen Ledereinband und er könnte ja kaum zu ihn hin gehen und verlangen das sie ihm das Buch zeigen. Also schüttelte sich Draco den Gedanken wieder aus dem Kopf.

Harry, Ron und Hermine hingegen, versuchten alles mögliche um Einblick in den Inhalt des Buches zu bekommen. „revelare", versucht Hermin immer und immer wieder, doch ohne Erfolg. „Ich habe dir doch gesagt, dass es nicht funktioniert!", mault sie genervt Harry an. „Man muss den Zauber doch brechen können", grummelt Harry genervt. „Sie sagte, dass es unheimlich schwierig wäre den Zauber zu brechen, bei Anfängern! Wenn sie eine wäre, dann würde der Zauber nach einer Weile sicher erlöschen, doch das tut er nicht", Hermine versucht Harry gut zuzureden, so dass er endlich davon ablässt und sich auf die wichtigen Dinge fokussiert, wie den ZAG-Prüfungen oder Dumbledore's Armee. Harry seufzt, „Wir versuchen es später noch mal im Mädchenklo. Hier fühle ich mich zu sehr von Draco's hinterhältigen Schlangenaugen beobachtet", sagt Harry verachtend und steckt das Buch ein.

Jane wühlt wütend und panisch in ihren Sachen umher, bis Mia verwundert ins Zimmer kommt und die Unordnung bestaunt. „Was ist den hier passiert?", fragt sie irritiert. Jane war sonst so ein ordentlicher Mensch und jetzt sieht das Zimmer wie ein Schlachtfeld aus. „Ich suche mein Buch", sagt sie in einem verzweifelten Ton und lässt sich entmachtet auf Bett fallen. „Das schwarze mit dem Lederbund?", Jane nickt, „Das könnte ja überall sein", sagt Mia ideenlos worauf ihr nur ein lautes Schnauben entgegen hallt. „Weißt du wo du es zuletzt hingelegt hast?", Jane überlegt scharf, doch kann sie sich nicht erinnern es irgendwo hingelegt zu haben.

„Kommst du mit Abendessen?", fragt Mia aufmunternd. Doch Jane schüttelt nur den Kopf und beginnt alles von vorn zu durchsuchen, „Ich suche weiter". Mia nickt stumm und geht dann Richtung große Halle, wo sie auf Draco, Blaise und Pansy trifft. „Hast du Jane gesehen?", fragt Draco erwartungsvoll. Pansy seufzt genervt, „Jane hier, Jane da, es gibt noch andere Mädchen und dieser Freak kann ruhig wieder abziehen", grummelt sie genervt vor sich hin. Draco beachtet sie nicht weiter sondern richtet seinen Blick zurück zu Mia. „Sie nimmt gerade das ganze Zimmer auseinander", sagt Mia belustigt und setzt sich zu Blaise.

Die Beiden beginnen sich verführerische Blicke zuzuwerfen. Draco, welcher schon angeekelt ist unterbricht sie verwirrt, „Warum das denn?„.
„Sie sucht verzweifelt ihr Buch, was sie überall mit hin schleppt", zuckt Mia mit den Schultern, doch Draco's Blick verdunkelt sich sofort. „Ich bring Potter um!", grummelt er wütend und steht auf. Pansy, Blaise und Mia sehen ihn noch verwirrt hinterher, doch bevor auch nur einer ein Ton sagen konnte, war Draco schon auf dem halben Weg nach draußen.

Jane, welche das Zimmer mittlerweile ein viertes Mal auf den Kopf gestellt hatte, erinnerte sich nun endlich das sie mit Harry zusammen gestoßen war. Durch Neville erfuhr sie, dass sich das Trio ins Mädchenklo im ersten Stock verzogen hatte und dort wieder irgendein Unfug ausheckte. Sofort macht sie sich auf den Weg dorthin.