47. Kapitel - Bei den Weasley's

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Zögerlich bleibt Jane vor der Eingangstür, des Hauses der Weasley's stehen. „Ich glaube nicht, dass ich hier einfach so reinspazieren sollte. Ich glaube ich sollte nicht einmal hier sein", murmelt sie zwiegespalten, während sie Harry skeptisch hinterher blickt, wie er ins Haus eintritt.

„Es wird dir schon niemand den Kopf abreißen.", meint er augenverdrehend und winkt sie mit einer Handbewegung zu sich. Immer noch skeptisch betritt nun auch Jane das Gebäude und blickt sich etwas um. Es ist wirklich recht einladend und an der Wand ist eine magische Uhr, welche den ungefähren Standort der Hausbewohner zeigt. Jane muss grinsen, als sie das Feld Gefängnis sieht und muss sofort an die Zwillinge denken, welche jedoch zuhause zu sein scheinen.

Harry macht vor einem Eulenkäfig und einen Koffer halt und betrachtet freudig die anmutige Schleiereule in diesem. "Hedwig", sagt er sanft, steckt seinen Arm in den Käfig und streicht dem Tier liebevoll über's Gefieder. Glücklich stößt diese ein schrilles Geräusch aus, worauf Jane und Harry einige hallende Schritte von den obersten Holzdiellen vernehmen können.

"War das eben eine Eule?", ertönt Hermines Stimme.
"Du hast ihn auch nicht gesehen, oder?", fragt Ginny etwas missmutig und Harry läuft einige Schritte auf die Treppe zu, in Richtung der Stimmen. "Offenbar läuft er hier irgendwo durchs Haus", meint die junge Weasley.
"Wirklich?", ruft Hermine ganz aufgeregt und freudig überrascht.

"Wirklich", antwortet Harry nun amüsiert und sofort hört man auch schon Schritte auf ihn zueilen. "Harry", ruft Mrs. Weasley noch glücklich, doch Harry wird sofort von Ginny durch eine sehnsühtige Umarmung in Beschlag genommen. Auch Hermine, Ron und Molly umarmen ihn fest. "So eine Überraschung.. mein Junge", betudelt ihn Molly mütterlich. "Wieso hast du uns nicht vorher gesagt das du kommst?"
"Weil ich es nicht wusste... Dumbledore", grinst er.
"Ach dieser Mann, aber was würden wir ohne ihn machen?"

Die Szene wird durch Ron unterbrochen, welcher gerade etwas verunsichert versucht Hermine die Zahnpaster aus dem Gesicht zu wischen. Peinlich berührt wischt sie sich schließlich mit ihren Pullover Ärmel über den Mund und blickt dann zurück zu Harry.

Doch ihre Augen wandern hinter Harry, wo eine schüchterne Jane steht, welche sich nicht fehler am Platz vorkommen könnte. "Jane", sagt Hermine überrascht und umarmt auch sie hastig. "Wir haben uns nach dem Ministerium gar nicht mehr unterhalten können", besorgt mustert sie Jane von oben bis unten, nicht wissend wonach sie überhaupt sucht. "Nun es gibt auch nichts zu besprechen", murmelt Jane etwas distanziert und kratzt sich verlegen am Hinterkopf.

Erst jetzt blickt Jane zu den anderen, welche die Szene verfolgen, wobei ihr Blick auf Molly verharrt. Sie tritt von Hermine zurück und direkt auf die mollige kleine Frau zu. "Entschuldigen Sie bitte mein unangekündigtes Erscheinen, Ma'am. Ich bin Jane Snape", sie streckt ihr die Hand entgegen und blickt sie etwas schüchtern an.

Molly betrachtet mit gehobenen Augenbrauen ihre Hand, "Du bist also Snape's Tochter?", fragend hebt sie den Blick und blickt über Jane's Schulter hinweg zu Harry, welcher bestätigend nickt. Molly setzt ein sanftes Lächeln auf und ohne Jane's Hand zu beachten zieht sie sie in eine herzhafte Umarmung. "Schön dich kennenzulernen. Die anderen haben mir schon einiges von dir erzählt. Besonders Fred und George waren begeistert von dir", sagt Molly und klopft ihr mütterlich auf den Rücken bevor sie sich löst und Jane deutlich überfordert zurück lässt.

Jane ist eine solche Herzhaftigkeit nicht wirklich gewohnt. Severus ist nicht gerade der Typ für soetwas, auch wenn er sie sanft väterlich behandelt. Zumindest meistens...
Doch so eine mütterliche Liebe? Das nähste was da ran kommt, ist die Art wie Minerva sie behandelt.

"Ihr müsst sicher einen Riesenhunger haben. Komm ich mach euch etwas zu Essen und dann könnt ihr euch erstmal ausruhen", ganz euphorisch ist Molly schon auf den halben Weg zur Küche, als Jane Einwende hebt.

"Ma'am, das ist sehr freundlich, aber ich denke ich sollte bald wieder zurück zu meinen Vater", meint sie etwas kleinlaut.
"Ach was, ich bestehe darauf, dass du wenigstens mit uns zu Abend ist.", säuselt die mollige Frau und ist sogleich auch schon verschwuden.

Schuldbewusst dreht sich Jane zu Ron und Ginny, "Ich will euer Mutter wirklich keine Umstände bereiten. Tut mir Leid". Ron und Ginny schütteln gleichzeitig vielsagend mit dem Kopf, "Daran wirst du dich gewöhnen müssen". Ginny lacht leicht auf, schenkt aber schlussendlich Harry wieder ihre Aufmerksamkeit und blickt ihn vertäumt und vor allem sehnsüchtig an.

"Nun Jane, hast du gefunden, was du gesucht hast? Im Ministerium mein ich", unterbricht Hermine die angenehme Stille beim Essen. Anschein war die Stille nur für Jane angenehm, denn das Trio warf sich immer wieder vielsagende Blicke zu, wer den nun endlich fragen sollte.
Eine weitere Sache, die Jane wohl von ihrem Vater hat, denn auch er hat lieber seine Ruhe beim Essen.

Jane nimmt einen großen Schluck ihres Kürbissafts und seufzt dann langezogen, während sie einen Moment erschöpft die Augen schließt und den Kopf hängen lässt.
"Ja... Ja ich habe gefunden was ich gesucht habe..., doch weiß nicht ob es nicht besser gewesen wäre, wenn ich es nicht gefunden hätte", sagt Jane bestürzt und weicht jeglichen Blicken der anderen aus, welcher nun mehr als neugierig auf ihr liegen.

"Wirklich? So unzufrieden mit deiner Prophezeiung?", fragt Harry etwas zu unsensibel für Hermines Geschmack, denn tadelnd gibt sie ihm einen Stoß in die Rippen und bedenkt ihn eines bösen Blickes. Jane hebt irritiert den Kopf und schaut ihn übrracht an, "Woher-"
"Nun was sucht man sonst in der Halle der Prophezeiungen, als nicht eine Prophezeiung", erklärt sich Harry und Jane nickt verlegen. "Außerdem hat Draco es mehr als laut im Krankenflügel erwähnt", hängt er noch leise murmelt heran, doch jeder im Raum konnte es hören, als hätte er es gerade in die Welt hinaus geschrien. Jane blickt ihn starr an, in ihrem Kopf die Geschehnisse aus dem Krankenflügel Revu spielend, und senkt dann beschämt den Kopf gen Tischplatte.

"Also wenn du mich fragst, hast du nichts falsch gemacht. Du warst schließlich nicht einmal beim Kampf dabei. Draco ist nur ein dämlicher Trottel dem mal so richtig die-", Ron unterbricht sein Aufmunterungsversuch, als Hermine energisch den Kopf schüttelt und ihn deutet kein Wort mehr zu sagen. Sie hat ihren typischen bösen Ist-das-dein-Erst-Blick aufgesetzt und nimmt den Kopf schief. Stechend brennen ihre Augen sich in seine, so das er schon Angst bekommt sie würde ihn verhexen oder ihm eine verpassen wie Draco im dritten Schuljahr.

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