16. Kapitel - Entschuldigung

3.3K 165 10
                                    

Draco öffnet langsam seine Augen. Er hatte keine Ahnung wie spät es ist, doch konnte er immernoch Jane's Kopf auf seiner Brust fühlen. Draußen war es stockdüster und der Raum wurde nur von einer kleinen Kerze erhellt, bei der Draco sich sicher war, dass sie vorhin noch nicht brannte. War Snape nochmal hier gewesen? Hatte er sie schlafen gesehen? Draco schaudert es, bei dem Gedanken was Snape mit ihm machen würde, wenn er ihn in die Finger bekommt.

Dann sieht Draco zu Jane, welche das Kerzenlicht beobachtet. Ihre Augen leuchten immerzu lila auf, worauf sich die Flamme der Kerze für einige Sekunden blau färbt. Draco beobachtet das Szenario einige Zeit, „Beeindruckend", sagt er fasziniert. Sofort schreckt Jane auf und die Kerze geht aus.
„Du bist ja wach!", sagt sie erschrocken, dann leuchten ihre Augen wieder auf und alle Kerzen im Raum beginnen zu brennen, so das der Raum gut beleuchtet wird .
„Nun du scheinst ja schon eine Weile wach zu sein", erwidert er belustigt. „Nun... Ehm", beginnt die verlegen zu stammeln, „Du hast so ruhig geschlafen, ich... ich wollte dich nicht wecken", Draco konnte klar erkennen wie sie rot wurde, was ihre gelben Augen betonte.

Der Slytherin beginnt zu grinsen, dann gleiten seine Augen zu dem Verband an ihrem Arm und sein Blick verdunkelt sich. „Wie geht es dir?", ein Hauch von Sorge liegt in seiner Stimme. Jane's Blick geht beschämt nach unten, „Mir geht es gut", es ist fast nur ein Flüstern was sie hervor bringt. Draco besorgte es sie so bedrückt zu sehen. „Gib mir deinen Arm", er deutet mit seinem Kopf auf ihren verbundenen Arm. Zögerlich reicht sie ihm ihn. Vorsichtig beginnt er den Verband abzuwickeln, er wusste selbst nicht so recht was er tat.

Die Brandwunde war so gut wie verheilt, doch übrig war eine blasse Narbe. Jane blickt auf ihren Arm, in ihren Augen strahlte die Scham nur so hervor. Zögerlich zieht er ihre Hand zu seinen Lippen und gibt ihr einen sanften Kuss auf die Fingerkuppen, „Du bist noch genau so schön wie vorher", sagt er aufmunternd. Jane sah ihn überrascht, fast schon erschrocken an, sie wusste nicht was sie sagen oder tuen sollte, doch sofort wurden ihre Augen wieder gelb und ihre Gesicht knall rot. Dann zieht sie ihren Arm weg und steht auf, „Ehm es ist spät, wir sollten..., du solltest", stammelt sie wieder vor sich hin.

Draco schüttelt belustigt den Kopf, da hatte er wohl jemanden den Kopf verdreht, dachte er stark von sich selbst überzeugt. Jane atmet tief durch und setzt ein selbstbewusste Haltung auf, „Du solltest gehen". Auch Draco steht auf, öffnet die Tür und späht in das Labor ob Snape zu sehen ist. Dieser steht mit dem Rücken zur Tür und scheint irgendetwas zu brauen. „Sie sollten gehen!", brummt er genervt, worauf Draco völlig entgeistert, wie er ihn bemerken konnte, aus der Tür tritt, dicht gefolgt von Jane. Nun steht Draco ratlos im Labor und sieht abwechselnd zu Snape und Jane. „Sofort!", faucht Snape entnervt.

Draco wirft noch einen kurzen Blick zu Jane und verlässt dann den Raum, so das Snape allein mit seiner Tochter ist. „Wie geht es dir?", fragt er besorgt und wendet sich nun zu ihr. „Mir geht es gut", murmelt Jane und sieht beschämt zu Seite. „Dieser „Zwischenfall" ist nicht weiter von Bedeutung. Du hast dich unter Kontrolle und bist weiterhin stark!", redet Snape ihr in einem bestimmenden Ton gut zu. Jane nickt nur stumm. Sie fühlte sich nicht stark. Sie hatte es zugelassen die Kontrolle zu verlieren. Und sie hatte die Nähe zu Draco zugelassen, was sie fast schon mehr beunruhigte, da sie nicht genau wusste was sie für ihn empfindet.

„Wir werden mit deinem Training wieder anfangen", reißt Snape sie aus ihren Gedanken. Wieder nickt sie stumm. „Ich weiß ich habe dir immer gesagt, dass du stark sein musst", beginnt er in einen bedauerndem Ton, „Aber du musst deine Gefühle nicht vor mir verstecken!", fährt er sanft fort und streicht ihr dabei eine Strähne aus dem Gesicht. Jane sieht wieder beschämt auf den Boden, doch konnte sie die Träne, welche ihr die Wange runterläuft, nicht unterdrücken. Snape mustert sie besorgt, dann drückt er sie fest an seine Brust. Auch wenn es ihm schmerzte, dass es seiner Tochter schlecht ging, so war er erleichtert dass sie sich ihm öffnet.

Am nächsten Morgen tut Jane so als wäre nie etwas gewesen. Sie machte sich fertig und geht in die große Halle, wo Draco mit seinen Freunden sitzt. Kaum hat Jane die Halle betreten, trafen sich ihre Blicke auch schon. Doch bevor Jane auch nur einen Schritt Richtung Tisch machen konnte, stand eine aufgewühlte Hermine vor ihr. „Können wir bitte reden?", Jane sieht Hermine völlig überrumpelt an, doch nickt sie stumm und verlässt mit Hermine die große Halle.

Draco welcher das Szenario beobachtete, gefiel es gar nicht Jane mit diesem hinterhältigem Schlammblut zu sehen. Kaum ist er aufgestanden, wurde er von Blaise auch schon wieder herunter gezogen, „Was ist den los mit dir?", fragt er verwirrt und mustert Draco eindringlich. Draco sah Blaise nur überfordert an, dann wandert sein Blick wieder zur Tür. „Du bist verknallt in die kleine Snape", sagt Blaise belustigt so als würde er zu einer Erkenntnis kommen. „WAS? NEIN", weist Draco die Behauptung entsetzt ab und beginnt in seinem Essen herum zu stochern. Doch Blaise geht das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht.
Er was sich sicher.

Jane und Hermine saßen mittlerweile auf einer Bank in einem leeren Gang. Die Stille zwischen den beiden war erdrückend, doch dann platz es aus Hermine förmlich heraus. „Es tut mir so unglaublich leid, was gestern passiert ist! Wir hatten kein Recht dazu und wir wollten dich keinesfalls demütigen oder kränken!", sagt sie aufgewühlt und mit so viel Schuld in der Stimme, dass Jane sich fast sicher war, dass ihre Entschuldigung aufrichtig ist. Sie war vor Scham kaum in der Lage Jane anzusehen.

Jane bleibt weiterhin stumm. „Du warst in der Bibliothek so nett zu mir und ich wollte dich nicht ausnutzen, aber...", dann verstummt Hermine beschämt. „Aber Harry wollte es?", fragt Jane misstrauisch während sich ihre Augen gelb-gold färben. Hermine nickt verlegen, „Ich hätte da nicht mit machen dürfen, aber ich.. ich wollte-"
„Wissen was in dem Buch steht", beendet Jane ihren Satz. Wieder nickt Hermine verlegen.
Jane seufzt, „Nun weißt du es ja. Jetzt wisst ihr was mit Snape's mysteriösen Tochter nicht stimmt.", sagt sie in einem sarkastischen und genervten Ton. Hermine erwidert nichts, sie sieht nur beschämt auf den Boden. „Es darf niemand davon erfahren!", sagt Jane nachdenklich. „Von den magischen Anfällen?", fragt Hermine ebenfalls nachdenklich. „Von allem! Meiner Kraft, den Anfällen, dem Brief", sagte Jane aufgewühlt. Hermine nickt verständlich. Dann seufzt die Slytherin erneut, „Gras drüber", sagt sie enttäuscht und steht auf um zurück zur großen Halle zu gehen.

„Wie kann ich es wieder gut machen?", fragt Hermine eilig. „Halt mir Harry vom Hals!", sagt Jane kühl ohne Hermine auch nur eines weitern Blickes zu würdigen. Sie wollte keinen Groll gegen sie hegen, doch fühlte sie sich verraten und sie versprach sich, nie wieder so naiv zu sein.

Todesengel Where stories live. Discover now