29. Kapitel - Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung

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Zögerlich klopft Jane an die alte Holztür und beginnt dabei nervös auf und ab zu wippen. Die Tür öffnet sich erst einen Spalt und dann vollständig, so das die alte streng dreinblickende Professorin zum Vorschein kommt. Ihr strenges Gesicht lockert sich ein wenig, verfällt jedoch sofort in Verwunderung als sie Jane sieht. „Mrs. Snape? Was kann ich für sie tun?", fragt sie verwundert. McGonagall sieht dem Mädchen an, dass etwas nicht stimmt, denn sie sieht aufgebracht aus und hat gelbe glasige Augen. „Professor McGonagall, ich bitte um Verzeihung für mein plötzliches Erscheinen, aber ich...", Jane senkt beschämt den Kopf. Ihr war es plötzlich mehr als unangenehm, McGonagall nach einer Schulter zum Ausheulen zu fragen. Doch Minerva musste nichts weiter hören, sie tritt ein Schritt beiseite und legt sanft eine Hand auf Jane's Schulter, um sie dann in ihr Büro zu schieben. „Kommen Sie rein meine Liebe.", sagt sie nur mitleidig und kaum hat Jane den Raum betreten deutet Minerva auch schon auf einen Sessel. Jane setzt sich zögerlich und beobachtet die Professorin dabei, wie sie Tee in eine Tasse füllt und auf ein kleines Tablett stellt. „Nun meine Liebe, ich habe gehört was bei Ihnen und Umbridge vorgefallen ist. Und seien sie gewiss das auch wenn sie mein volles Verständnis für diese Handlung haben, so war es wohl ein äußerst unvorteilhafter Schachzug". Mit diesen Worten lässt sie sich neben Jane nieder und reicht ihr eine Tasse Tee. Jane nickt dankend und stellt die Tasse auf den kleinen Tisch vor ihnen ab. „Ich weiß, aber deswegen bin ich nicht hier".
„Und was führt Sie dann zu mir?"
Jane senkt ihren Blick und betrachtet ihre Finger, welche nervös aneinander herumpulen, „Ich habe mich mit meinem Vater gestritten und ich fürchte etwas gesagt zu haben, was ich hätte wohl nicht sagen sollen", gibt sie beschämt zu. „Meine Teuerste, man sagt bei einem Streit immer unüberlegte Sachen, welche man im Nachhinein nicht so gemeint hat. Reden sie einfach mit ihrem Vater und entschuldigen Sie sich", tröstet McGonagall sie sanft und legt ihr eine Hand auf ihr Knie. Jane's Augen werden grau und fade, was die Professorin etwas stutzig werden lässt. „Professor ich denke sie verstehen nicht recht. Was ich gesagt habe richtete sich keinesfalls gegen meinen Vater und ich fürchte ich habe es auch wirklich so gemeint.", wieder senkt Jane den Kopf und blickt bestürzt ihre Füße an, während sie versucht den Kloß in ihrem Hals herunter zu schlucken. Nun wird Minerva etwas bleich um die Nase und verunsichert mustert sie das junge Mädchen. „Was genau haben sie denn zu ihrem Vater gesagt?", fragt sie nun argwöhnisch. Jane hebt ihren Kopf und eine Träne läuft ihr die Wange hinunter, während sie Minerva verzweifelt ansieht, „das ich nicht mehr leben möchte", es schien eher eine Frage zu sein, denn Jane war sich der Bedeutung ihrer Worte nicht gänzlich bewusst. Minerva zieht scharf Luft, nicht nur das sie diese Worte schocken, doch Severus müssen diese Worte am Boden zerstört haben. Ein Seufzen entweicht ihren Lippen, „Wollen Sie das denn wirklich?". Jane zuckt mit den Schultern, „Ich denke es wäre einfacher. Ich wäre nicht mehr dazu angehalten zu kämpfen. Ich wäre frei von all dem Leid. Ich sehe keine langfristige Zukunft für mich Professor, also wofür kämpfe ich die ganze Zeit?"
„Für die Menschen die Sie lieben, Jane. Für die Menschen die Sie zurücklassen würden. Ich weiß Ihnen mag die Welt im Moment schwarz und weiß vorkommen, doch sie haben doch noch gar nichts von der Welt gesehen. Sie sind doch noch fast ein Kind. Sie sollten solche Sorgen noch nicht haben". Jane mustert die Professorin und setzt dann ein gequältes Lächeln auf. „Ich denke ich sollte mich vielleicht doch bei meinem Vater entschuldigen. Er braucht mich genau so sehr, wie ich ihn brauche". Minerva nickt zustimmend und Jane erhebt sich, doch bevor sie gänzlich das Büro verlässt dreht sie sich noch einmal zu ihr um, „Ich danke Ihnen Professor. Ich werde sie vermissen, wenn Umbridge mich wirklich rauswirft". Ohne eine Reaktion abzuwarten stolziert sie durch die Tür und schließt diese hinter sich.

Vorsichtig öffnet Jane die Tür von Snape's Büro und lässt ihren Blick durch dieses gleiten. Ihr Vater sitzt gerade an seinem Pult und scheint irgendwelche Notizen lesen. Jane nimmt all ihren Mut zusammen, betritt den Raum und geht gerade Wegs auf ihren Vater zu. Dieser erhebt seinen Blick und mustert sie überrascht, „Jane?", doch bevor er weiter reden kann umschlingt ihn seine Tochter auch schon mit ihren Armen und lässt ihren Kopf auf seine Schulter fallen. „Es tut mir leid was ich gesagt habe. Es ist allen nur so unglaublich schwer", flüstert sie verzweifelt, worauf auch Severus seine Arme um sie schließt und sie in eine feste Umarmung zieht. Er ist solch ein Verhalten von seiner Tochter nicht gewohnt, doch es erleichtert ihn. „Schon gut", ist das einzige was er hervor bringt bevor er ihr sanft über den Rücken streicht, so wie er es immer tat, als sie noch ein kleines Kind war. Jane löst sich von ihm, „Ich wollte dir keinen Ärger machen. Ich werde mich wohl bei Umbridge entschuldigen müssen", in ihrer Stimme liegt Abneigung und eindeutige Demotivation. „Das musst du nicht. Ich habe mit Dumbledore geredet. Er konnte sie etwas besänftigen und deinen Rauswurf verhindern, aber es hat mich zwei teure Veritaserum-Phiolen gekostet", sagt Severus etwas geknickt von seinem Verlust und streicht ihr eine Strähne aus ihren Gesicht. Jane setzt ein müdes Lächeln auf, „Danke". „Du solltest jetzt gehen, ich habe noch eine Menge Arbeit und dieser Malfoy Bengel hat schon nach dir gefragt". Jane's Augen beginnen sofort grün aufzuleuchten, als er Draco erwähnt. Mit einem breiten Grinsen nickt sie ihrem Vater zu und eilt dann wieder davon. Sie will Draco sofort die guten Neuigkeiten berichten.

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