Ardianas Sicht:
Ich wischte mir noch einmal mit dem Handrücken über die Wange und schlenderte zur Treppe. Während ich die Treppenstufen zählte, knallte ich plötzlich gegen jemanden und zuckte dadurch zusammen. Langsam und unsicher schaute ich nach oben, sodass meine Haare von den durchnässten Wangen noch etwas in meinem Gesicht klebten und vereinzelte Strähnen runterhingen. Lina.
Meine Stimme zitterte: ,,Lina..-a."
Sie nahm mein Gesicht in ihre Hände und fragte besorgt: ,,Ana? Noldu (was ist los)?"
Ich wollte es ihr sagen, mit ihr darüber reden, doch es ging nicht. Ich konnte nicht. Mein Herz schmerzte immer noch und ich hatte das Gefühl, durch meine kommenden Schluchzer zu ersticken. Also brachte ich nur einen Namen raus.
Ich hauchte brüchig: ,,E..-Enes."
Als ich einen Schluchzer von mir gab und meine Tränen sich vermehrten, schmiss ich mich in ihre Arme und weinte mich bei ihr aus. Sie legte ihre Arme natürlich direkt um mich und drückte mich fest, bis ich plötzlich eine raue Hand spürte, die meinen Arm berührte. Ich wusste direkt, einfach direkt, wer es war. Ich würde diese Hände überall spüren und erkennen, denn sie hatten etwas einzigartiges an sich. Sie gaben eine Wärme ab, die ziemlich komisch war. Den sie wärmte dich nicht, sie war einfach nur da. So war es. Aber nicht immer.
Nachdem ich direkt realisierte, dass es seine Hand war, schlug ich einmal um mich herum und traf seine Wange. Er hatte es verdient.
Ich weinte: ,,Mos'm prek (fass mich nicht an)!"
Er fasste sich an die Wange und sah mich mit geöffnetem Mund an. Auf seiner Wange bildeten sich schon leicht rote Flecken und seine Wange brannte wahrscheinlich schon.
Lina hauchte: ,,O mein Gott Ana."
Ab da blendete ich alles um mich herum aus. Nur Enes nicht.
Mein Herz schmerzte. Es pochte mir stark gegen die Brust und bei jedem Pochen durchfuhr mich ein Schmerz. Ich zitterte und lehnte mich an die Stange neben mir. Ich umklammerte sie zittrig mit meinen Fingern und fuhr mir einmal durch die Haare. Die lauwarmen Tränen auf meinen Wangen liefen an meinem Kinn runter und gingen meinen Hals entlang.
Er schrie: ,,Ist das dein Scheiß Ernst man! Was ist dein scheiss Problem?"
Meine Stimme brach ab: ,,Lass mich in Ruhe okay? Ich kann nicht mehr."
Enes kam mir näher und schrie: ,,Du bist schwach. Das schwächste Mädchen, das ich kenne."
Wieder versperrte sich meine Sicht durch den Tränenschleier und ich konnte erst wieder klarer sehen, als die Tränen mir aus den Augen quollen.
Lina schrie nun auch: ,,Enes es reicht! Du tust ihr weh verdammt! Willst du, dass sie stirbt estahfurrilah?"
Er schrie: ,,Weißt du was? Verpiss dich! Ich habe kein Bock mehr auf alles! Für dich schien sowieso alles ein verfi*kter Fehler gewesen zu sein! Verpiss dich!"
Er schaute mich noch einmal mit soviel Spott und Hass an, dass ich schon etwas Angst bekam und sich eine Gänsehaut auf meiner Haut bildete.
Ich schrie mit meiner letzten Kraft: ,,Und wenn das jetzt das Ende ist: du warst mein Lieblingsfehler."
Es war eine komplette Lüge.
Er schaute mir tief in die verheulten Augen und ballte eine Hand zu einer Faust. Dann drehte er sich um, lief auf sein Auto zu und fuhr mit extrem schneller Geschwindigkeit weg. Schwach.
Ich sah ihm noch einmal schluchzend hinterher und schon war er um die Ecke abgebogen.
War er der Richtige?
Wie lange ging das noch?
Wohin war er gefahren?
Macht er jetzt Scheiße?
Wie lange ging das überhaupt noch?
Während ich mir weitere Fragen im Kopf stellte, rüttelte Lina mich am Arm und umarmte mich sanft.
Sie flüsterte in mein Ohr: ,,Lass uns hoch."
Ich nickte nur und wir begaben uns ins Hotel. Ich stieg noch die letzten Treppen hoch und als wird dann schließend oben am Zimmer von Luisa ankamen, riss Lina die Tür einfach auf, da sie nicht einmal abgeschlossen war.
Doch wir platzten im falschen Moment rein, denn gerade als Luisa vom Bett aufspringen wollte, zog Amir sie wieder zu sich runter und sie knallte mit den Gesicht fast gegen seins.
Traurig lächelte ich ihnen zu, bis Luisa uns bemerkte und kurz danach auch meine glasigen Augen sah. Sofort stand sie auf, zog Amir mit sich zur Tür und schmiss ihn mit einem ,,Geh zu Ardian und sag nichts" aus dem Zimmer. Ok mit einem Kuss.
Lina lachte: ,,Übertreib es nicht."
Luisa meinte todernst: ,,Ana geht es nicht gut. Also wird er es verstehen."
Sie drehte sich nun zu mir und zog uns beide zum Bett. Nachdem wir alle auf dem Bett waren, nahm Luisa meinem Kopf und legte ihn auf ihren Schoß, damit sie meinen Kopf etwas massieren konnte. Puh ich hatte die besten Freunde.
Luisa fragte sanft und vorsichtig: ,,Ana Schatz was ist passiert?"
Eine Gänsehaut fuhr über meinen Körper und ich zitterte leicht, obwohl es extrem warm und stickig war. Ich knetete meine schwitzigen Hände und schaute auf das Kissen auf dem Stuhl gegenüber von mir.
Ich stotterte: ,,Ich..-ich glaube, dass es vorbei ist..-mit uns."
Schwach.
Luisa fragte schockiert: ,,Was?"
War ich wirklich so schwach, wie Enes es meinte? Hatte ich wirklich so wenig erlebt, dass ich so schwach wirkte? Ich hatte doch fürs 1. genug gelitten? Oder kam es nur mir so vor? Natürlich gab es schlimmeres auf der Welt, aber für mich war meine ganze Herzgeschichte eine riesige Herausforderung gewesen. Aber war ich schwach?
Ich fragte plötzlich: ,,Bin ich schwach?"
Luisa knurrte: ,,Wer hat das gesagt?"
Und ab da sprudelten die Wörter aus meinem Mund und ich erzählte ihnen alles, von A bis Z.
Luisa fragte plötzlich: ,,Geht es dir gut?"
Ich wischte mir meine Tränen mit meinen Fingern weg und nickte langsam.
Schwach.
Luisa: ,,Dir geht es nicht gut und es ist ok. Es ist ok. Dir muss es nicht immer gut gehen Ana. Es muss dir nicht immer gut gehen! Du darfst schwach sein!" (Bild oben)
Nachdem mir Luisa mit dem Daumen über die Wange strich und somit meine Träne wegwischte, stand ich von meinem Bett auf und begab mich auf den Balkon.
Meine nackten Füße berührten den kalten Betonboden und der Mond schien wie eine Lampe auf mich herab. Die Tränen trockneten langsam. Dafür, dass es schon 3 Uhr morgens war, hatte die Temperatur sich ziemlich gesenkt und es hatte sich draußen abgekühlt.
Ich schloss meine Augen und ließ den kühlen Wind durch meine Haare wehen. Langsam stellte ich mich auf Zehenspitzen und lehnte mich mit den Händen ans Geländer. Ich legte meine Finger um das kalte Geländer und umklammerte es fester, da der kühle Wind eine Gänsehaut auf meiner Haut hinterlassen hatte. Ich atmete auch eigentlich ganz regelmäßig, doch plötzlich hörte ich einen Knall und zuckte unwillkürlich zusammen. Dadurch ging mein Atem schneller und es entstand auch ganz plötzlich ein komisches Gefühl auf meiner Kopfhaut.
Plötzlich rief Luisa von hinten: ,,Ana!"
Ich zuckte einmal zusammen und begab mich dann so schnell wie möglich ins Innere. Doch als ich sah, wer im Zimmer stand, drehte sich mein Herz einmal rum und rutschte mir in die Hose.
Es war Loan höchstpersönlich.Wutgebrannt. O mein Gott.
Ich stotterte: ,,Loan."
Er zog seine Augenbrauen zusammen und kam auf mich zu. Ich versuchte mich immer kleiner zu machen, doch plötzlich packte er mich am Arm und zerrte mich zum Bett. Ich schrie einmal kurz auf, da ich mich wirklich erschrocken hatte und auch von Lina und Luisa kamen erschreckende Geräusche, während sie sich die Hände vor den Mund schlugen.
Ich fragte mit zitternder Stimme: ,,Loan?"
Er fauchte: ,,Mshele gojen (halt deine/n Fresse/Mund)! Ich bringe dich hier weg!"
Ich schrie: ,,Das kannst du nicht machen! Lina und Luisa..-"
Er knurrte: ,,Luisa kommt in 2 Tagen mit den anderen!"
Ich: ,,Aber..-"
Er knurrte: ,,Sei ruhig."
Luisa: ,,Loan lass sie bitte hier!"
Ich fragte eingeschüchtert: ,,Was ist denn los?"
Er nahm sich plötzlich mein Handgelenk, zog es mit sich mit und riss mich aus der Tür. An der Seite von ihm erkannte ich meinen Koffer, der anscheinend gepackt war. Ok?
Hinter mir hörte ich Lina plötzlich fragen: ,,Loan Abi was machst du?"
Loan drehte sich mit einem Mal um und drückte mein Handgelenk nun fester. Ich zitterte und da ich heute ja sowieso GARNICHT geweint hatte, quollen mir ganz plötzlich auch Tränen aus den Augen.
Meine Stimme bebte: ,,Loan, po'm dhem (es tut mir weh), bitte lass los."
Er zog seine Augenbrauen etwas zusammen und murmelte: ,,Halt deine Fresse du kleine..-"
Plötzlich hörten wir nur, wie jemand den Gang entlanggelaufen kam und nach meinem Namen schrie.
Mein Name hörte sich in der Stimme so gedämpft und bedeutungslos an, dass es schon fast lächerlich klang. Aber vielleicht redete ich es mir auch nur ein, denn eigentlich erwärmte sich mein Herz bei dieser Stimme. Eigentlich.
Luisa wimmerte: ,,Loan bitte. D..-du tust ihr weh."
Dieses Mal zog er mich sogar noch kräftiger am Handgelenk und ich konnte mir gerade noch die andere Hand auf den Mund schlagen, um nicht direkt loszuschreien. Ich drehte mich noch ein letztes Mal um und sah Enes mit glasigen Augen an. Meine Unterlippe bebte weiter und mir quoll eine Träne aus dem Auge, als er mir diesen bemitleidenden Blick schenkte, bei dem ich immer schwach wurde. Schwach.
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DAM DAM DAM DAM. Heeeeyo meine Sweeties oder EnAris❤️✋🏽
Es tut mir so leid, dass ich die Tage leider nicht updaten konnte. Ich hatte einfach keine Zeit zum Schreiben und deswegen kommt das Kapitel erst jetzt. Sry nochmal.
«Zu viele Gif's (diese Bilder, die sich bewegen)?
Ich dachte, vielleicht könnte ihr euch die Situation dann bildlich besser vorstellen.
«Hat Enes den Klatscher verdient?
«Könnt ihr euch schon
denken, warum Loan so durchgedreht ist?
Beantwortet und votet bitte fleißig! Wir sind nämlich in den "Charts" nach hinten gerutscht.
Naja bis dann! Alboos ❤️👐🏽