Ardianas Sicht:
Seine Augen weiteten sich und er löste sich. Kurz darauf lief er einpaar Schritte zurück und entfernte sich somit von mir.
Enes stotterte plötzlich: ,,Ich war das?"
Ich sage nichts und schaute zur Seite, während sich wieder Tränen in meinen Augen sammelten. Er fuhr sich nervös durch die Haare und zog sogar ein bisschen dran.
Enes: ,,Ich bin so ein Wichs..-"
Ich: ,,Hö..-ör auf. Enes es ist nicht..-"
Er schlug plötzlich gegen die Wand hinter mir.
Enes: ,,Ich habe dich nicht verdient man!"
Ich versuchte ruhig zu bleiben.
Ich: ,,Hör auf."
Enes: ,,Ich habe dich nicht verdient!"
Dies wiederholte er minutenlang und ich versuchte ihn zu beruhigen.
Enes: ,,War ich das?"
Ich gab nichts von mir und drehte mich langsam um, mit der Angst ich könnte hinfallen, da mir plötzlich ganz schwindelig wurde.
Enes: ,,Ardiana bitte."
Ich lief auf meine Zimmertür zu und hang meine Kaki (Farbe) Strickjacke von der Tür ab. Enes packte meinen Arm sanft und drehte mich um, während ich mir die Strickjacke überzog.
Enes: ,,Unsere Mütter meinten, dass wir reden sollen."
Meine Stimme klang brüchig.
Ich: ,,Was möchtest du bereden? Das es dir leid tut, dass du dich volltrinkst und dann sowas mit mir anstellst? Ich weiß nicht..-"
Dabei hob ich mein Handgelenk hoch.
Enes: ,,Ana..-"
Ich: ,,Mein Herz erträgt das nicht."
Enes senkte seinen Blick.
Enes: ,,Sag das nicht, bitte."
Ich: ,,Enes. warum trinkst du, schaust mir trotzdem in die Augen und ziehst mich in soviel Stress mit Mama? Erklär mir bitte, was meine Mutter jetzt denkt? Hmm? Ein Junge kommt mal so eben früh am Morgen aus meinem Zimmer..-"
Enes: ,,Ich verstehe, ich bin dir eine Last und ich KANN es auch verstehen. Keine hat mich länger als eine Nacht behalten."
Ich unterbrach ihn: ,,Ja, komisch, dass ich das schaffe."
Enes sah plötzlich komisch aus, verletzt?
Ich: ,,Versteh es nicht falsch..-"
Enes schrie mich plötzlich an.
Enes: ,,Was soll ich nicht falsch verstehen? Das du gerade versuchst mit mir Schluss zu machen?"
Was? Kam das so rüber?
Ich: ,,Nein..-"
Ich weiß nicht was in dem Moment mit ihm geschah, aber er zog mich am Kragen meiner Jacke zu sich und lehnte seine Stirn gegen meine.
Enes: ,,Versuch es so oft du willst, versuch alles, um mich von dir fernzuhalten, was mir gehört, war, ist und bleibt meins. Und es ist mir auch egal, ob unsere Mütter es zulassen, was ich jetzt tun werde."
Das Hauchen seines Atems auf meinen Lippen ließ mich erröten und er küsste plötzlich meine Stirn. Tränen flossen meine Wangen entlang und er küsste diese Tränen weg.
Enes: ,,Das."
Dabei schaute er auf meine Lippen. Eine Träne floss direkt auf meine Lippen zu und als sie meine Lippe erreichte, küsste er diese kurz weg und zog meine Lippen noch näher (wenn es überhaupt ging) zu seinen Lippen. Noch waren unsere Lippen nicht miteinander. Und plötzlich unterbrach uns der Ruf meiner Mutter und ich löste mich mit geröteten Wangen.
Mami: ,,Kommt bitte runter. Wir wollen mit euch reden."
Ich wollte einen Schritt zur Tür machen, doch Enes ließ es nicht zu.
Enes: ,,Gleich!"
Sheila: ,,Jetzt!"
Ich: ,,Wir kommen!"
Ich griff schnell nach der Türklinke und öffnete meine Zimmertür. Kurz danach betrat ich den Flur - gefolgt von Enes - und zusammen gingen wir die Treppen runter.
Unten angekommen betrat ich erst das Zimmer und Enes kam auch rein.
Mami: ,,Setzt euch."
Wir setzten uns nebeneinander auf das gegenüberliegende Sofa von unseren Müttern und schauten sie erwartungsvoll an.
Sheila: ,,Kinder, seit wann läuft das zwischen euch?"
Ich: ,,Was?"
Sheila: ,,Wir sind nicht dumm, um nicht zu merken, dass zwischen euch was ist. Und wir merken auch, dass Enes Sachen mit dir anstellt und..-"
O mein Gott. Mütter.
Enes: ,,Ani Mam shti (Mama ist ok jetzt)."
Mami: ,,Kinder, das ist ja auch schön, aber wie wollt ihr euch das vorstellen, so früh? Seid ihr bereit, um so eine Verantwortung von Liebe und Vertrauen zu übernehmen?"
Sheila durchbohrte Enes mit ihren Blicken, da sie wusste wie ihr Sohn war.
Enes: ,,Ich ändere mich."
Mami: ,,Ja mein Sohn, aber wieso brichst du das Herz meiner Tochter so oft?"
Enes: ,,Ich..-"
Sheila: ,,So oft, dass sie sich in den Schlaf hinein weinen muss. Schäm dich Enes, du hast dich die Nacht vollgetrunken und Fatmire hat das sogar gehört, wie du Ardianas Namen draußen rumgeschrien hast. Haben wir dir das alles beigebracht?"
Enes zog seine Augen zusammen und zuckte mit seinen Schultern.
Enes: ,,Und jetzt? Ihr wart sowieso nie da! Arbeit, Arbeit, Arbeit! Valon na ka rrit (Valon hat uns aufgezogen)! Was interessiert dich das jetzt so plötzlich?"
Der letzte Satz tat ihr weh, doch sie unterdrückte das verletzende Gefühl. Ich kniff ihm in die Seite, damit er vernünftiger mit seiner Mutter reden sollte.
Sheila: ,,Kinder, wir finden das zu früh. Fertig ist."
Enes: ,,Wir schaffen das. Ihr braucht euch darüber..-"
Sheila: ,,Ardiana mein Kind, wann hast du zuletzt wegen Enes deine Tränen vergossen?"
Ich blieb still und war wie gelähmt. Erst wussten sie irgendwie von allem Bescheid und jetzt drängt Sheila mich mit so einer Frage. Nein, ich werde Enes beschützen.
Ich: ,,Als er mich im Krankenhaus besucht hat, weil ich mich gefreut habe."
Mami: ,,Lüg bitte nicht Ana. Ich habe dein weinen gestern zuletzt gehört!"
Ich schüttelte meinem Kopf.
Ich: ,,Stimmt nicht."
Sheila: ,,Trinkt irgendjemand in der Familie Xhaka, in der ganzen Familie, einen Tropfen Alkohol? Hmm? Nein! Und dann trinkst du auch noch!"
Enes: ,,Ich hatte Streit mit Ardiana! Deswegen!"
Warte? Schiebt er gerade alles auf mich?
Ich: ,,Aber trinken?"
Mami: ,,So das reicht. Sheila und ich möchten, dass ihr erst eine ernste Beziehung führt, wenn Ardiana Mitte 18-19 ist, früher nicht. Wartet doch ein bisschen."
Enes: ,,Mit allem Respekt, aber ich glaube, dass etwas anderes euer Problem ist."
Sheila: ,,Eh shka (und was)?"
Enes: ,,Es geht euch nur um Geld, Hauptsache Geld! Hauptsache, sobald Ardiana erwachsen ist und ich mit ihr heiraten kann, werden wir schön das Autohaus übernehmen und doppelt so viel kassieren!"
Mami: ,,Enes, so..-"
Enes: ,,Weil ihr nicht das Risiko eingehen wollt, dass wir uns vielleicht trennen, so früh in dem Alter!"
War es so? Wollten sie das erreichen? Meine Unterlippe fing an zu zittern und mein Herz zog sich zusammen, derweil mein Bauch.
Ich ballte meine Hände zu Fäusten, ließ sie aber nach unten baumeln und schloss kurz meine Augen. Als ich sie wieder öffnete, klebten meine Wimpern ineinander und waren feucht. Ich war am weinen. Meine Tränen vermehrten sich und dabei vermehrte sich aber auch der Glaube an Enes' Aussage. Stimmte das? Oder meinten unsere Eltern das nur gut? Wenn ich das bloß wüsste. Plötzlich griff jemand nach meiner Hand und es war kein anderer als Enes.
Sheila: ,,Wenn ihr das nicht hinbekommt, dann..-"
Enes: ,,Dann gehen wir jetzt!"
Und somit packte er meine Hand fester und zog mich von der Couch.
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Heeeeeeyi meine Lieben❤ Ich hoffe, dass euch das 60. Kapitel gefällt. Und es tut mir einfach so leid, dass ich es wieder AUS VERSEHEN geupdatet habe. Naja, hier ist das Kapitel. Was sagt ihr dazu, dass Enes diese Behauptung den Müttern an den Kopf wirft? Wie reagiert Ardiana?Lasst es mich wissen, in dem ihr kommentiert.
Und bitte tut mir einen Gefallen. Meine Zeynoooo will ihre Geschichte löschen, da wirklich wenige Leser ihr Feedback geben. Ich liebe diese Geschichte und möchte echt nicht, dass ihr so eine männerheftige Geschichte verpasst❤ Also bitte voten und schön kommentieren.
GESCHICHTE 👉🏽Der lange Weg zum Glück👈🏽