𝐊𝐀𝐏𝐈𝐓𝐄𝐋 𝟏𝟑𝟗

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Mein Körper reagierte instinktiv - kaum war die Bombe durch das Fenster geschlagen, über den Boden gerollt und so unschuldig vor uns liegen geblieben, dass man die von ihr ausgehende Gefahr nur allzu leicht hätte unterschätzen können, sprang ich z...

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Mein Körper reagierte instinktiv - kaum war die Bombe durch das Fenster geschlagen, über den Boden gerollt und so unschuldig vor uns liegen geblieben, dass man die von ihr ausgehende Gefahr nur allzu leicht hätte unterschätzen können, sprang ich zurück. 

Das heißt, ich wäre zurückgesprungen, hätte mich nicht im selben Moment jemand mit einer solchen Kraft nach hinten gestoßen, dass ich rücklings durch den Raum flog, gegen die Badezimmertür krachte, sie aus ihren Angeln riss und unsanft auf dem gefliesten Boden dahinter landete. 

Nur eine Handbreit von dem Rucksack entfernt, den ich vor kaum einer viertel Stunde noch mit allen möglichen Dingen vollgestopft hatte, die für unser Überleben von Nutzen sein konnten - darunter ein paar halbwegs scharfe Messer.

Innerhalb von Sekundenbruchteilen hatte ich mich aufgerappelt und war - den stechenden Schmerz in meinem Rücken ignorierend - auf die hinter dunklem Stoff verborgenden Waffen zugehastet. 

Denn - so sehr ich den gezackten Flaschenhals in meiner Tasche auch zu schätzen wusste -, die Messer waren mir angesichts des feindlichen Supersoldaten und seines dreißigköpfigen Einsatztrupps doch um einiges lieber. 

Immerhin hatte ich keinen Metallarm, mit dem ich die Kugeln meiner Gegner ohne weiteres abwehren oder sie mit spielerischer Leichtigkeit ausschalten konnte - nein, ich besaß lediglich überdurchschnittlich gute Reflexe, ein halbes Dutzend Messer würde da kaum schaden. 

"Tür einschlagen!" konnte ich den gedämpften Befehl aus dem Treppenhaus hören und keinen Moment später wurde irgendetwas mit gewaltiger Wucht gegen unsere hölzerne Haustür gedonnert, während aus dem Wohnzimmer die ohrenbetäubende Explosion einer weiteren Bombe zu hören war. 

Mit fahrigen Fingern tastete ich nach den Klingen und brachte es dabei ausnahmsweise einmal fertig, nicht alles noch schlimmer zu machen, indem ich mir an dem scharfen Metall die Handflächen aufritzte oder etwas anderes, unglaublich Tollpatschiges tat.

Nein, diesmal schaffte ich es tatsächlich, unverletzt an meine Waffen zu kommen. 

"Zugriff! Zugriff! Zugriff!" verlangte eine laute Stimme, woraufhin drei Männer in voller Kampfausrüstung und mit so viel Munition durch die Fenster brachen, dass man hätte meinen können, sie würden eine hundert Mann starke Streitmacht umlegen wollen. 

Ohne lange darüber nachzudenken hechtete ich zur Seite. 

Und das keine Sekunde zu früh, denn kaum war ich in Deckung gegangen, war das unmissverständliche Rattern von schnell hintereinander abgefeuerten Schüssen zu hören und ein Kugelhagel durchlöcherte die Wand an der Stelle, an der ich bis gerade eben noch gestanden hatte. 

Mein Herz begann zu rasen - nicht etwa, weil ich den tödlichen Geschossen nur um Haaresbreite entgangen war, auch wenn das bestimmt mit hineinspielte, sondern weil ich nicht den blassesten Schimmer einer Ahnung hatte, ob auch mein bester Freund so unbeschadet davongekommen war, wie ich. 

𝐦𝐨𝐫𝐞 𝐭𝐡𝐚𝐧 𝐟𝐫𝐢𝐞𝐧𝐝𝐬 || 𝐛𝐮𝐜𝐤𝐲 𝐟𝐟Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt