𝐊𝐀𝐏𝐈𝐓𝐄𝐋 𝟏𝟏𝟗

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"Hey! Hallo! Ja

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"Hey! Hallo! Ja... ja Sie da! Wie lange sollen wir denn noch warten?!" 

Mit fest zusammengebissenen Zähnen und einem Lächeln, das unechter nicht hätte sein können, bahnte ich mir einen Weg durch das vollbesetzte Café, um zu dem jungen Pärchen zu gelangen, das einen der Fensterplätze belegte und - seit es sich vor kaum zwei Minuten dort niedergelassen hatte  - ungeduldig in meine Richtung gestikulierte. 

"Bitte verzeihen Sie die lange Wartezeit...", meinte ich und schaffte es dabei, den beißenden Sarkasmus weitestgehend aus meiner Stimme zu verbannen. "...was kann ich Ihnen bringen?" 

"Wie heißen Sie?" wollte der sommersprossige Junge herablassend und ohne auf meine -mehr oder weniger höfliche - Frage zu antworten wissen. 

Ich deutete wortlos auf das kleine, rechteckige Schild, das mit Hilfe einer Nadel an meine Uniform geheftet war und auf dem in fein geschwungenen Buchstaben ein falscher Name zu lesen war. 

"Also schön,  Lavinia ! Ich habe keine Ahnung, ob Sie uns absichtlich ignoriert haben oder ob es nur ein dummes Versehen war, aber ich möchte Sie darauf hinweisen, dass man seine Kunden nicht warten lässt! Vor allem nicht, wenn man vorhat, ihnen für überteuerte Getränke die Lei * aus den Taschen zu ziehen!" 

Beinahe wären mir angesichts seiner Worte die Gesichtszüge entgleist. 

Was erlaubte er sich eigentlich? 

Nur weil er durch die Tür dieses Cafés trat und sich an irgendeinen abgelegenen Tisch setzte, bedeutete das doch noch lange nicht, dass ich alles stehen und liegen lassen musste, nur um wie ein braver Hund, nach dem man gepfiffen hatte, zu ihm hinüber zu dackeln und seine Bestellung aufzunehmen! 

Es gab einen Haufen anderer - wesentlich höflicherer - Menschen, die vor ihm da gewesen waren und die ich um Welten lieber bedient hatte. 

Aber nein! Natürlich erwartete dieser halbstarke, sommersprossige Abklatsch eines Erwachsenen, dass sich die ganze Welt einzig und allein um ihn und seine kleine Freundin drehte! 

"Ich bitte um Entschuldigung!" presste ich hervor und konnte förmlich spüren, wie mein Lächeln sich verkrampfte und mein Gesicht sich verzog, als hätte ich in eine Zitrone gebissen. 

"Das sollten Sie auch, soetwas zeugt nämlich von mangelnder Arbeitsmoral und Unaufmerksamkeit Ihren Kunden gegenüber!" behauptete der Junge großspurig, woraufhin ich ungläubig die Augenbrauen hochzog. 

"Wie bitte?!" 

"Ich würde gerne Ihren Vorgesetzten sprechen!" 

Nun entgleisten mir die Gesichtszüge doch. 

"Sie wollen...? Warum das denn?" 

Der Halbwüchsige setzte einen selbstgefälligen, arroganten Blick auf und musterte mich, als wäre ich eine Ameise, die er mit einer einzigen Bewegung zertreten konnte, sollte ihm danach sein. 

𝐦𝐨𝐫𝐞 𝐭𝐡𝐚𝐧 𝐟𝐫𝐢𝐞𝐧𝐝𝐬 || 𝐛𝐮𝐜𝐤𝐲 𝐟𝐟Where stories live. Discover now