𝐊𝐀𝐏𝐈𝐓𝐄𝐋 𝟏𝟐𝟐

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Immer wieder huschte mein Blick über die scheinbar verlassene Straße hinter mir und obwohl ich zwischen den überfüllten Müllcontainern und den Straßenlaternen niemanden erkennen konnte, wurde ich das Gefühl nicht los, verfolgt zu werden

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Immer wieder huschte mein Blick über die scheinbar verlassene Straße hinter mir und obwohl ich zwischen den überfüllten Müllcontainern und den Straßenlaternen niemanden erkennen konnte, wurde ich das Gefühl nicht los, verfolgt zu werden. 

Die Angst, dass jemand hinter mir und meinem besten Freund her war, begleitete uns zwar schon seit Monaten - immerhin waren wir auf der Flucht vor dem gefährlichsten Geheimdienst der Welt -, aber bis zu diesem Moment war sie nur eine denkbare Möglichkeit gewesen, die früher oder später eintreten könnte, sollten wir nicht vorsichtig genug sein. 

Jetzt war sie Wirklichkeit. 

Das Scharren von mehreren Paar Füßen, das mir wie zufällig durch die dunklen Gassen folgte und das ganz sicher nicht von herumstreunenden Katzen oder entlaufenen Hunden stammte, war nicht mehr nur Befürchtung oder paranoide Einbildung. 

Nein, es war real und so bedrohlich, dass ich alle paar Meter gehetzt den Kopf zur Seite drehte und die Schatten der Häuser nach menschlichen Umrissen absuchte, als wären die möglichen Verfolger, die Hydra mir auf den Hals gehetzt hatte, nicht fähig, sich unter dem Mantel der Nacht zu verbergen und aus dem Verborgenen heraus zu agieren. 

Ich hastete - mich an den absurden und naiven Gedanken klammernd, dass ich es nur noch ein paar Querstraßen weiter, bis zur Wohnung schaffen musste, um in Sicherheit zu sein - weiter und unterdrückte den Impuls, alle Vorsicht beiseite zu schieben und so schnell wie nur irgend möglich davonzurennen. 

Denn ich war mir sicher, dass ein halbes Dutzend Kugeln oder Betäubungspfeile in meine Richtung fliegen würde, sobald ich auch nur an eine Flucht denken oder mein Tempo ein weiteres Mal steigern würde. 

Noch gab ich meinen Verfolgern keinen Grund abzudrücken, noch hatten sie die Oberhand und warteten ab, noch wurde die trügerischer Stille in den dunklen Straßen nur von leisen Schritten durchbrochen - doch das alles würde sich innerhalb eines Wimpernschlags ändern können, das wusste ich.

Ein Fehltritt, eine falsche Bewegung und ich wäre entweder tot oder so bewegungsunfähig, dass ich mich nicht mehr wehren konnte.  

Mein Inneres zog sich vor lauter Aufregung und Furcht zusammen. 

Wenn es wirklich Hydras Männer waren, die nun immer unvorsichtiger und lauter werdend hinter mir herjagten, dann würde ich sie nicht abschütteln können, ganz egal wie weit oder schnell ich jetzt auch lief. 

Sie würden mich wie ein verängstigtes Tier in die Enge treiben und dann wieder in einen Käfig sperren, um die Kontrolle zurückzuerobern, oder aber sie würden mir so lange folgen, bis ich sie - unbedacht, aufgelöst und voller leichtgläubiger Hoffnung, wie ich war - geradewegs zu dem Metallarmigen führen würde. 

Beinahe wäre ich stehen geblieben, als mich die Erkenntnis traf: 

Ich konnte nicht zurück. 

𝐦𝐨𝐫𝐞 𝐭𝐡𝐚𝐧 𝐟𝐫𝐢𝐞𝐧𝐝𝐬 || 𝐛𝐮𝐜𝐤𝐲 𝐟𝐟Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt