𝐊𝐀𝐏𝐈𝐓𝐄𝐋 𝟏𝟒

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"Leg die Pistole weg!" knurrte er, als meine Hand wie von selbst zu der Waffe geglitten war

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"Leg die Pistole weg!" knurrte er, als meine Hand wie von selbst zu der Waffe geglitten war. 

Ich erstarrte in der Bewegung, die Finger um das kalte Metall geklammert und nicht sicher, ob ich tun sollte, was er verlangte oder nicht. 

"Ich habe gesagt..." er stieß mir den Lauf seiner Waffe unangenehm heftig gegen den Hinterkopf. "... weg mit der Pistole!" 

"Okay! Okay, ist ja gut!" Ich lockerte meinen Griff, woraufhin die Waffe zu Boden fiel. 

Der Druck an meinem Hinterkopf verstärkte sich und ohne es zu wollen, erschauderte ich. 

"Aufstehen!" befahl der Mann. 

Ich schüttelte langsam den Kopf, was das Mutigste und gleichzeitig Leichtsinnigste war, das ich je im Leben getan hatte. 

"Das geht nicht!" sagte ich und meine Stimme zitterte vor Angst. Ja, ich hatte Angst, mehr als ich zugeben wollte, aber das hinderte mich nicht daran, auf dem Boden knien zu bleiben und mich den Befehlen des Mannes zu widersetzen. 

"AUFSTEHEN!" brüllte er und ich hörte das Klicken der Waffe, die entsichert wurde. Mein Herz begann noch schneller zu schlagen, als ohnehin schon uns mein Atem kam stockend, doch ich blieb trotzdem sitzen. 

"Das geht nicht! Wenn ich ihm nicht helfe, stirbt er!" sagte ich und deutete auf den Mann vor mir, der passenderweise genau jetzt anfing, zu röcheln. 

Ich war gerade dabei gewesen, ihm zu helfen, als der gegnerische Soldat beschlossen hatte, dem Kampf den Rücken zu kehren und sich stattdessen mit mir auseinanderzusetzen.  

War ja nicht so, als würde es andere geben, die bedrohlicher waren als eine Sanitäterin... 

Nein, er hatte sich ausgerechnet mich herausgepickt. Welch ein tapferer Held, eine Frau zu bedrohen, die nur versuchte, Leben zu retten, anstatt seinen Kameraden beizustehen und den richtigen Kampf auszutragen. Wirklich sehr mutig sowas! 

"Denkst du es interessiert mich, ob er stirbt?!" fuhr der Mann mich an. 

"Nein, das denke ich nicht! Aber mich interessiert es sehr wohl!" gab ich zurück und hätte mir im selben Moment am liebsten auf die Zunge gebissen. Das war dreist gewesen. Sehr dreist. 

Hätte er gewollt, hätte er jetzt einfach abdrücken können. Mit einem einfachen Finger krümmen, hätte er mir mein loses Mundwerk verbieten und mich für immer zum Schweigen bringen können. 

Aber er drückte nicht ab. 

Er tat gar nichts, außer mir die Waffe noch fester an den Kopf zu drücken. 

Ich wusste nicht, woran es lag. 

Vielleicht wollte er sich noch eine Weile vor dem richtigen Kampf drücken. Vielleicht wollte er keine Frau töten. Vielleicht hatte ihn meine große Klappe schlicht und einfach überrascht. 

𝐦𝐨𝐫𝐞 𝐭𝐡𝐚𝐧 𝐟𝐫𝐢𝐞𝐧𝐝𝐬 || 𝐛𝐮𝐜𝐤𝐲 𝐟𝐟Where stories live. Discover now