𝐊𝐀𝐏𝐈𝐓𝐄𝐋 𝟏𝟒𝟔

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Ich hatte den Kopf in den Nacken gelegt und die Augen geschlossen

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Ich hatte den Kopf in den Nacken gelegt und die Augen geschlossen. 

Mein Atem kam unregelmäßig und abgehackt, aber immerhin hatte ich mich wieder soweit unter Kontrolle, dass ich nicht nach Luft ringen musste. 

Meine Kehle schmerzte - ob das allerdings an meinen Schreien oder aber an den Wunden lag, die ich mir bei meinen aussichtslosen Fluchtversuchen wieder aufgerissen hatte, wusste ich nicht. 

Vielleicht hatte ja beides dazu beigetragen, dass meine Stimme nun kaum mehr als ein heiseres Flüstern war und die kühle Luft meinen Hals bei jedem Atemzug aufs Neue in Flammen zu setzten schien. 

Mein Herz raste noch immer völlig unkontrolliert und da ich die Tatsache, umgeben von zentimeterdicken Panzerglaswänden an einen gewaltigen Metallstuhl gefesselt zu sein, nicht so einfach verdrängen oder ignorieren konnte, würde sich das wohl auch nicht so schnell ändern. 

Ich erwartete noch immer, jeden Moment von den gleichen unerträglich qualvollen Schmerzen um den Verstand gebracht zu werden, die mich auf den Experimentiertischen des Professors so unzählige Male erwartet hatten. 

Mein Körper spannte sich an, als würde allein der Gedanke an diese schreckliche Zeit ausreichen, um noch mehr in Panik zu verfallen. 

Am liebsten wäre ich wieder von der Dunkelheit umfangen worden, die mich nach dem unsanften Aufprall auf dem Asphalt in eine Welt voller wunderschöner und unbeschwerter Erinnerungen hatte eintauchen lassen. 

Ich hätte alles getan, alles, um diesem Käfig entkommen und damit das fürchterlich beklemmende Gefühl los werden zu können, das sich mit eisiger Kälte in meiner Brust breit machte und mir die Luft abschnürte. 

Seit Jahren hatte ich mich keiner Angst mehr stellen müssen, die so real und bedrohlich war. 

Die Albträume, die mich schweißgebadet und mit einem gehetzten Ausdruck in den Augen Nacht für Nacht aus dem Schlaf hatten schrecken lassen, die paranoide Furcht vor jeder Kamera und jedem fremden Menschen, die ständigen, allgegenwärtigen Zweifel und Befürchtungen... 

Das alles war rein gar nichts im Vergleich zu dem hier. 

Denn die Bilder aus meinen Träumen waren nur Erinnerungen, die verblassten oder zumindest nicht mehr allzu greifbar waren, sobald ich die Augen aufschlug. 

Die Angst, von Hydra gefunden und wieder gefangen genommen zu werden, wenn wir uns auch nur den kleinsten Fehltritt erlaubten, war nichts weiter als Fantasie, beruhend auf alten und grauenhaften Erfahrungen. 

Und selbst die Sorge, diese hart erkämpfte Freiheit durch irgendetwas zu verlieren oder sie mit diesem Leben im Schatten zu verschwenden, sie damit kaputt zu machen, entsprang nur meinen wirren Gedanken. 

Das hier hingegen, diese unnachgiebigen, metallenen Schnallen, die sich um meine Handgelenke schlossen und mich an Ort und Stelle gefangen hielten, mir die Möglichkeit nahmen, mich zu verteidigen, waren sehr real. 

𝐦𝐨𝐫𝐞 𝐭𝐡𝐚𝐧 𝐟𝐫𝐢𝐞𝐧𝐝𝐬 || 𝐛𝐮𝐜𝐤𝐲 𝐟𝐟Onde histórias criam vida. Descubra agora