𝐊𝐀𝐏𝐈𝐓𝐄𝐋 𝟐𝟑

3K 230 21
                                    

Ich wachte immer wieder auf, wenn auch nie richtig und nie lange genug, um ganze Gespräche mit verfolgen zu können

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.


Ich wachte immer wieder auf, wenn auch nie richtig und nie lange genug, um ganze Gespräche mit verfolgen zu können. Ich erhaschte nur hier und da ein paar gemurmelte Worte, Fetzen einer Unterhaltung oder Bruchstücke von zusammenhanglosen Sätzen.

Die beiden Sanitäterinnen, die es sich zur Aufgabe gemacht hatten, über mich zu wachen und von denen ich inzwischen annahm, dass es Carlie und ihre Schwester Julie waren, ließen sich ziemlich oft über Bucky und Steve aus, die, nach dem was ich gehört hatte, fast nur dann von meiner Seite wichen, wenn sie auf irgendwelche Einsätze mussten.

Einmal war ich Zeuge eines kurzen Wortaustausches zwischen Steve und einer der beiden Schwestern, in dem Steve ziemlich erschöpft klang und wissen wollte, wann ich denn endlich aufwachen würde und obwohl ich selbst die Antwort nur zu gerne mitbekommen hätte, war ich wieder in das Land der alles verschlingenden Schwärze eingetaucht, bevor sie geantwortet hatte.

Als ich dann das nächste Mal aufwachte, war ich nur für wenige Sekunden bei Bewusstsein, doch das, was ich in diesen wenigen Augenblicken mitbekam, war einerseits amüsant und süß, nagte aber andererseits an meinem Gewissen.

Mein bester Freund hatte sich, starrköpfig wie er war, neben meinem Krankenlager auf einen Stuhl gepflanzt und weigerte sich strikt, mit Steve zurück in ihr eigenes Zelt zu gehen, der daraufhin meinte, dass das so nicht weiter gehen könne und Bucky jetzt schon dreimal eingenickt war uns sich jetzt endlich auch mal hinlegen sollte.

Wie ihr kleiner Streit endete, bekam ich allerdings nicht mehr mit, denn da war ich schon wieder weg.

Aber Bucky musste sich durchgesetzt haben, denn als ich dieses Mal zu Bewusstsein gelangte und es, nach all dieser Zeit, endlich schaffte die Augen aufzuschlagen, sah ich ihn neben mir sitzen, oder besser gesagt liegen, denn er hatte sich halb nach vorne gebeugt, den Kopf neben meinen gebettet und schlief.

Seinen dunklen Augenringen nach zu urteilen, war Steves Sorge um seinen Schlafmangel mehr als nur berechtigt und wäre es mir möglich gewesen, hätte ich ihn höchstpersönlich ins Bett gescheucht und gar nicht erst zugelassen, dass er sich so übermüdete.

Für einen kurzen Moment lang spielte ich mit dem Gedanken, ihn aufzuwecken, da diese Schlafposition wirklich nicht sonderlich bequem aussah, und ihm zu sagen, er solle sich in sein eigenes Bett legen.

Aber dann verwarf ich die Idee wieder. Wenn er sehen würde, dass ich wach war, würde er erst recht nicht mehr schlafen wollen und so lehnte ich mich lediglich in meinen Kissen zurück und musterte ihn.

Ich hatte zwar schon zu Ohren bekommen, dass Menschen im Schlaf jünger und um einiges entspannter aussahen, als sie eigentlich waren, aber mein bester Freund wirkte beinahe wie der sechzehnjährige Junge, mit dem ich nach dem Tod meiner Eltern so gut wie jede freie Minute verbracht hatte.

Zwar waren wir eigentlich schon so lange ich denken konnte beste Freunde, aber gerade in der Zeit, in der ich mich so unglaublich kalt, alleine und leer gefühlt hatte, waren wir unzertrennlich gewesen.

𝐦𝐨𝐫𝐞 𝐭𝐡𝐚𝐧 𝐟𝐫𝐢𝐞𝐧𝐝𝐬 || 𝐛𝐮𝐜𝐤𝐲 𝐟𝐟Where stories live. Discover now