𝐊𝐀𝐏𝐈𝐓𝐄𝐋 𝟗𝟓

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"Das ist wirklich passiert, oder?" 

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"Das ist wirklich passiert, oder?" 

"Ja..." 

"Du erinnerst dich?" 

"Nur an Buchstücke..." 

"Kannst du dich an die Schlucht erinnern?" 

Ich nickte leicht, den Blick noch immer starr auf die Leinwand gerichtet. Doch obwohl meine Augen die Bewegungen des Soldaten sahen und meine Ohren seine Worte hörten, bekam ich von dem, was er tat oder sagte, so gut wie nichts mit.

Es war, als hätte jemand meine Gedanken lauter gestellt, als die Stimme aus den Lautsprechern um mich herum, während sich vor meinem inneren Auge ganz allmählich ein Film - bestehend aus abgehackten Erinnerungen - abspielte. 

"Stimmt es, was sie gesagt hat? Die Sanitäterin?" wollte Bucky gleichermaßen neugierig und misstrauisch wissen. 

"Dass du aus einem Zug gefallen bist und irgendwo zwischen Eis und Schnee gestorben bist, während ich dich gesucht habe und dabei erfroren bin?" 

"Nein..." meinte er, von meinem schwachen Versuch die Stimmung zu lockern und einen Witz zu reißen, völlig unbeeindruckt. "...dass du zu stur warst um wieder zu verschwinden? Dass du geblieben bist?" 

Ich zögerte einen Moment, nicht sicher ob ich es ihm sagen sollte oder nicht - denn, so wie ich ihn kannte, würde es sich dafür nur unnötige Schuldgefühle einreden... 

"Weil wenn das stimmt...", fuhr er mit unsichere Mine fort, als ich ihm nicht sofort antwortet. "...dann wäre ich daran schuld, dass Hydra dich gefunden hat!" 

Und da hatten wir es! Er brachte es wieder einmal fertig, sich selbst für alles die Schuld zu geben!

Als würde ich es nicht selbst schaffen dumme, unüberlegte Entscheidungen zu treffen und mich oder andere damit in Gefahr zu bringen... 

Nein, ganz egal was für hinrissige Dinge ich auch unternahm, sobald etwas schief lief, zog er die ganze Schuld auf sich und fing an sich Vorwürfe für etwas zu machen, das einzig und allein mein Verdienst war! 

"Genau, weil du mich auch zum Bleiben gezwungen hast und das nicht einfach meine eigene Entscheidung war!" murmelte ich halblaut und wandte dabei den Blick von dem Schwarzweiß-Video ab, das nun wieder die tränenüberströmte Sanitäterin zeigte. 

Soweit ich mich erinnern konnte, hatte ich diese Frau noch nie zuvor im Leben gesehen, aber dennoch kam sie mir bekannt vor und die Tatsache, dass sie wegen meines angeblichen Todes so erschüttert war, verpasste mir Gewissensbisse. 

"Du bist meinetwegen dort gewesen, oder nicht?" hakte Bucky nach und wirkte schon wieder so, als würde ihn das Wissen quälen, mich in die Schlucht gelockt zu haben. 

"Ja, aber das war meine Entscheidung! Meine eigene, okay? Du hast überhaupt kein Recht dazu, dich für meine Entscheidungen schuldig zu fühlen!" in meiner Stimme schwang eine kalte Schärfe mit, die ihm gar nichts anderes übrig ließ, als das Thema fallen zu lassen. 

𝐦𝐨𝐫𝐞 𝐭𝐡𝐚𝐧 𝐟𝐫𝐢𝐞𝐧𝐝𝐬 || 𝐛𝐮𝐜𝐤𝐲 𝐟𝐟Where stories live. Discover now