𝐦𝐨𝐫𝐞 𝐭𝐡𝐚𝐧 𝐟𝐫𝐢𝐞𝐧𝐝𝐬 || 𝐛𝐮𝐜𝐤𝐲 𝐟𝐟

𝐊𝐀𝐏𝐈𝐓𝐄𝐋 𝟏𝟔𝟕

~Buckys PoV ~

Es war ein Kuss, der nach Feuer, Blut und Angst schmeckte, aber es dennoch fertig brachte, sein Herz auf eine unvergleichliche Art und Weise höher schlagen zu lassen.

Von der Zurückhaltung, die damals - auf dem wodka- und scherbengetränkten Badezimmerboden - ganz deutlich spürbar gewesen war, schien nichts mehr übrig zu sein.

Seine Lippen lagen fordernd, ja beinahe schon grob auf den ihren und suchten nach... was genau?

Einem Beweis dafür, dass die verrückten Psychospielchen nur ihre Gedanken und nicht ihr wahres Ich verändert hatten?

Dass sie noch immer sie selbst war? Er sie nicht verloren hatte?

Er wusste es selbst nicht.

Vielleicht hatten die schmerzhaften Tritte und Schläge, die er gegen den Kopf bekommen hatte, auch so irreparablen Schaden angerichtet, dass er sich das alles nur einbildete.

Möglich wäre es.

Immerhin erschien dieser Augenblick zu gut, um tatsächlich wahr zu sein.

Vor allem, wenn man bedachte, dass die Welt um sie herum wortwörtlich in Flammen stand und ihr Kampf noch lange kein Ende gefunden hatte.

Wie wahrscheinlich war es denn, dass dieses atemberaubende Szenario mehr war, als nur bloßes Wunschdenken?

Seine Lippen auf ihren.

Stürmisch.

Ungezügelt.

Wild.

Genau so, wie er es sich seit dem Moment erträumt hatte, in dem ihm klar geworden war, wie viel sie ihm - über ihre Freundschaft hinaus - bedeutete.

Es musste albern, wenn nicht sogar unbeholfen aussehen, wie er dort mit nur einem Arm auf dem Rücken lag und seine beste Freundin zu sich herabzog.

Doch das war ihm mehr als nur gleichgültig, denn das Gefühl, das dieser Kuss in seinem Inneren auslöste, war schlichtweg berauschend.

Und er würde niemals - nicht in einer Millionen Jahre - genug davon bekommen. Das war das einzige, was er im Augenblick mit Sicherheit sagen konnte.

Seine rechte Hand wanderte von ihrem Nacken in das dunkle Geflecht ihrer Locken und obwohl seine gebrochene Nase schmerzhaft protestierte, zog er sie noch näher.

Ob es verwerflich war sie gerade hier und gerade jetzt zu küssen?

Die Antwort auf diese Frage war ein ganz klares JA - immerhin hatte sie vor kaum fünf Sekunden noch schreiend und mit Tränen in den Augen auf ihn eingeschlagen.

Jeder halbwegs normale Mensch hätte da versucht, sie wieder zur Vernunft zu bringen oder aber zu trösten.

Und was tat er?