𝐊𝐀𝐏𝐈𝐓𝐄𝐋 𝟏𝟐𝟒

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"...ach komm schon, Darling! Nur dieser eine Tanz!" bat der Mann und schenkte mir ein Lächeln, das charmant gewesen wäre, hätte es bei genauerem Hinsehen nicht so unehrlich und heuchlerisch gewirkt. 

"Ein anderes Mal vielleicht!" antwortete ich und wollte mich schon von ihm abwenden, um zu meinen beiden besten Freunden hinüber zu gehen, die an der Bar standen und all ihr Glück auf die Probe stellten indem sie mit nichts weiter als einem Paar schlecht gefälschter Ausweise Alkohol kauften, als sich die Hand des Fremden um meinen Arm schloss und mich zurückhielt. 

"Aber was, wenn ich dich heute zum ersten und letzten Mal sehe, Darling? Sollten wir nicht jede Gelegenheit ergreifen, die sich uns bietet, anstatt die Zukunft dem Zufall in die Hände zu legen und auf das Beste zu hoffen?" 

Meine Lippen waren noch immer zu einem freundlichen Lächeln verzogen, doch in meinen Augen begann es gefährlich zu funkeln. 

"Ich denke nicht, nein! Ein wenig Hoffnung hat immerhin noch keinem geschadet!" 

"Und wenn mein Herz die Enttäuschung nicht verkraften könnte, dich nur aufgrund einer unglücklichen Schicksalsfügung niemals wieder zu sehen?" 

"Dann bin ich fest davon überzeugt, dass es das Schicksal nicht anders gewollt hat und ein erwachsener Mann wie du darüber hinwegkommen wird!" entgegnete ich und versuchte ihm mein Handgelenk zu entziehen, doch anstatt es aufzugeben und meine immer offensichtlicher werdende Abweisung zu akzeptieren, zog er mich näher zu sich heran. 

"Aber warum sollten wir es überhaupt so weit kommen lassen, Darling?", fragte er und sein Blick bohrte sich mit einer solchen Intensität in meinen, dass mir Unwohl zumute wurde.

Tanz mit mir! - schien der Ausdruck auf seinem Gesicht auf eine Art zu sagen, die nicht mehr länger nur als eine höfliche Aufforderung durchgelassen werden konnte, sondern beinahe schon etwas Befehlerisches an sich hatte - Tanz mit mir, hier und jetzt! 

"Weil ich im Moment wirklich nicht tanzen möchte, danke!" 

"Jetzt stell dich doch nicht so an, Darling! Mein Herz begehrt nichts weiter als diesen kleinen Tanz mit dir! Dann bist du frei zu gehen wo auch immer du möchtest!" 

Das war gelogen. 

Dieser Mann hatte etwas vollkommen anderes im Sinn, als nur einen harmlosen "kleinen Tanz" - soviel war sicher - und ich war ganz bestimmt nicht bereit, ihm seine Wünsche zu erfüllen - auch das stand außer Frage. 

Er konnte noch so scheinheilig Lächeln und mir mit seiner wortgewandten, hinterlistigen Zunge noch so viele verzaubernde Komplimente machen, ich würde mich von seinem Netzt aus fein gewebten Lügen nicht einspinnen lassen und auf ihn hereinfallen. 

Es war nicht so, dass ich ihn nicht attraktiv oder anziehen fand - er war mit seinen schwarzen, unbändigen Locken, den breiten Schultern und den silbrig-grauen Augen aber auch wirklich nicht zu verachten - nein, ich hatte für diese Abend lediglich andere Pläne und wollte nicht von irgendeinem fremden, aufdringlichen Typen abgeschleppt werden. 

𝐦𝐨𝐫𝐞 𝐭𝐡𝐚𝐧 𝐟𝐫𝐢𝐞𝐧𝐝𝐬 || 𝐛𝐮𝐜𝐤𝐲 𝐟𝐟Where stories live. Discover now