𝐊𝐀𝐏𝐈𝐓𝐄𝐋 𝟖𝟒

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"Hören Sie mir überhaupt noch zu?!" riss mich eine leicht angesäuerte Stimme aus dem Wirrwarr meiner eigenen Gedanken zurück ins Hier und Jetzt

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"Hören Sie mir überhaupt noch zu?!" riss mich eine leicht angesäuerte Stimme aus dem Wirrwarr meiner eigenen Gedanken zurück ins Hier und Jetzt.

"Bitte was?"

Ich hob den Blick und sah zu der blonden Ärztin hinauf, die vor knapp einer halben Stunde hier hereingekommen war und angefangen hatte mir irgendwelche Fachbegriffe und schrecklich kompliziert klingende Diagnosen an den Kopf zu werfen.

Anfangs hatte ich tatsächlich noch versucht aus den vielen verworrenen Worten schlau zu werden, als sie dann irgendwann aber begonnen hatte von Splitterfrakturen, plötzlich auftretendem Herztod und der Universalblutgruppe 0 Rhesus negativ zu sprechen, hatte ich vollkommen abgeschaltet und nur noch auf das Ende ihres Monologes gewartet.

"Ich habe gefragt ob Sie mir noch zuhören!" wiederholte die Ärztin und nun war es überdeutlich, dass sie angesichts meines offensichtlichen Desinteresses verärgert war, denn ihre Augen durchbohrten mich regelrecht.

"Nein, tut mir leid...ich bin kurz weg gewesen, wo waren Sie stehen geblieben?"

Ihr beleidigter Blick sprach Bände, als sie noch einmal von vorne begann und mir all die komplexen Sätze abermals einzutrichtern versuchte - ohne dabei ein anderes Ergebnis zu erzielen als bei ihrem ersten Versuch: Ich verstand rein gar nichts.

Ich wünschte mir einfach nur, dass sie endlich die Klappe halten und mich in Ruhe lassen würde, denn von den fürchterlich langen Sätzen begann mir der Kopf nur noch mehr zu schwirren.

"...Frakturen im Schädelbereich, die darauf hindeutet, dass irgendetwas Sie mit hoher Geschwindigkeit oder Kraft am Kopf getroffen hat! Wir vermuten einen Zusammenhang zwischen den Brüchen und der Wunde an Ihrer Schläfe... vielleicht ein Zusammenprall mit einem Stein, Metall oder Glasteil!"

Ihre Stimme begann mit dem immer gleichen Piepsen der Maschinen um mich herum zu verschmelzen, sodass ich sie bald vollkommen auszublenden begann.

"...allerdings deuten die Verletzungen an und in Ihrem Brustkorb auf eine Explosion hin! Sie haben sowohl innere als auch äußere Verletzungen, die von starken Druckwellen ausgelöst hätten werden können und außerdem mehrere Verbrennungen an Schulter und Taille, die unsere Theorie bezüglich der Explosion bestärken und..."

Ich zwang mich dazu die Augen offen zu behalten, um angesichts ihrer einschläfernden, monotonen Stimme nicht einzunicken und damit einen weitern anklagenden, wütenden Blick zu kassieren.

"Sie waren vollkommen durchnässt, als Sie hier angekommen sind und dem Schock Ihres...... nunja, Freundes? Dem Schock Ihres Freundes nach zu urteilen wäre ein Autounfall mit anschließendem Absturz in einen Fluss oder anderes Gewässer nicht auszuschließen..."

Ein kaum hörbares Seufzen entkam mir und die Stimme der Ärztin rückte noch weiter in die Ferne, als eine weitere Welle des Gleichmuts und der Verständnislosigkeit mich überrollte.

𝐦𝐨𝐫𝐞 𝐭𝐡𝐚𝐧 𝐟𝐫𝐢𝐞𝐧𝐝𝐬 || 𝐛𝐮𝐜𝐤𝐲 𝐟𝐟Where stories live. Discover now