𝐊𝐀𝐏𝐈𝐓𝐄𝐋 𝟑𝟖

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"Oh nein!" murmelte ich entsetzt als die Türen des Fahrstuhls leise aufglitten und den Blick auf eine Feier gewaltigen Ausmaßes freigaben, doch das war nicht die Uhrsache meiner geweiteten Augen, auch wenn es sicherlich nicht zu meiner Beruhigung ...

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"Oh nein!" murmelte ich entsetzt als die Türen des Fahrstuhls leise aufglitten und den Blick auf eine Feier gewaltigen Ausmaßes freigaben, doch das war nicht die Uhrsache meiner geweiteten Augen, auch wenn es sicherlich nicht zu meiner Beruhigung beitrug. 

Der Grund, oder besser gesagt die Gründe, meines Schreckens standen in gleichmäßigem Abstand um die Menge herum, jeweils eine Hand an der Waffe und mit grimmigen Gesichtern. 

Bodyguards - und wenn ich mich nicht gewaltig täuschte, eben die, deren Boss wir vor einigen Tagen um die Ecke gebracht hatten.

Die Mine meines Begleiter verfinsterte sich merklich, als sein Blick ebenfalls auf die Männer fiel, doch im Gegensatz zu mir blieb er nicht wie angewurzelt stehen sondern schritt, als wäre überhaupt keine Gefahr zu erkennen, in den Raum hinein und zog mich mit sich. 

"Was wird das?" fragte ich, als er mich direkt auf die Bar und damit auf einen der Bewaffneten zuführte und meine Hand sich ganz von selbst wieder um die Waffe unter dem Kleid klammerte. 

"Die haben keine Ahnung wie wir aussehen, also beruhig dich! Wir haben einen Auftrag, schon vergessen?" er griff nach zwei Sektgläsern, die zu dutzenden auf der Theke standen und drückte mir eines davon in die Hand. 

Er hatte recht, sie wussten nicht, wie wir aussahen. Ich war in lederner Montur und dunklem Helm gefahren, man hatte weder mein Gesicht noch meine Haare oder die Farbe meiner Augen erkennen können, das Einzige, was sie wussten, war, dass die Person auf dem Motorrad vermutlich eine Frau war, mehr nicht. 

Aber das traf nicht auf ihn zu. Man hatte zwar auch sein Gesicht nicht vor Augen bekommen, aber die Farbe seiner Haare und, was noch viel wichtiger war, seinen Arm. 

Jeder Wachmann, der eins und eins zusammenzählen konnte, würde sofort merken, wer wir waren, sollte irgendjemand einen Blick auf das silbrig glänzende Metall erhaschen. 

Offenbar schien ihm das auch klar zu sein, denn er vergrub seine Hand, noch bevor ich ihn darauf hinweisen konnte, in der Hosentasche, sodass nichts mehr von seinem linken Arm zu sehen war.

"Na dann, los!" murmelte ich, umklammerte das Glas in meiner Hand ein wenig fester und bahnte mir einen Weg durch die Menge, um nach unserer Zielperson Ausschau zu halten. 

Hier und da wurden wir von Geschäftsmännern oder deren Frauen angesprochen, die versuchten uns in ein Gespräch zu verwickeln, doch wir schafften es immer wieder, sie höflich aber bestimmt abzuschütteln, bis wir schließlich vor eben dem Mann  standen, auf den wir es abgesehen hatten. 

"Mr. Bangs? Es ist eine außerordentliche Ehre, Sie endlich persönlich kennenzulernen, ich bin Greyson McEvans und das ist meine Schwester, Gwendolyn!" stellte mein Begleiter uns freundlich vor und ich setzte ein überzeugendes Lächeln auf, als der ältere Mann erst meinem angeblichen Bruder und dann mir die Hand schüttelte. 

"Sehr erfreut! Wirklich, es ist mir ein große Freude sie beide willkommen heißen zu dürfen! Ich habe schon so viel von Ihnen gehört, nur Gutes selbstverständliche, aber dennoch hat mich niemand auf die umwerfende Schönheit ihrer Schwester vorbereitet! Ich bin ein wenig überwältigt, das muss ich zugeben!" sagte er und sein Blick wanderte ein wenig zu lange über mein Kleid, bevor er mir wieder ins Gesicht sah. 

𝐦𝐨𝐫𝐞 𝐭𝐡𝐚𝐧 𝐟𝐫𝐢𝐞𝐧𝐝𝐬 || 𝐛𝐮𝐜𝐤𝐲 𝐟𝐟Where stories live. Discover now