Dabi×Reader (My Hero Academia) II ✔

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(Y/N) = Dein Name

(Kleiner Spoiler ab Folge 45 und Kapitel 80)

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Dabis Sicht:


Wütend stürme ich aus dem Hauptquartier der Schurkenlieger und trete damit direkt in den strömenden Regen hinaus. Doch die Nässe störte mich in diesem Moment nicht im geringsten. Sie half mir eher mich wieder abzukühlen und runter zu kommen. 

Tomura geht mir einfach dermaßen auf den Geist. Jedes Mal wenn jemand nicht das möchte, was er will, dann spielt er bockiges Kind und verschanzt sich! Ob Stain wirklich etwas in ihm gesehen hat? Der Typ ist einfach noch viel zu unerfahren und…aaaah ich könnte ausrasten! In mir kochte es nur noch und ich hatte Probleme meine Flammen nicht raus zu lassen.

Ich bleibe also stehen und atme tief durch, wenn ich mich weiter aufrege, steck ich hier alles noch in Brand und das wäre definitiv ein unpassender Zeitpunkt.

Vor allem da ich in meiner Wut in die Innenstadt gelaufen bin, wo ein kleine Ausraster definitiv nicht unbemerkt geblieben wäre. Zwar sind nicht gerade viele Menschen in diesem strömenden Regen unterwegs, aber genug um Augenzeugen zu haben und alle könnte ich nicht auslöschen.

Meine Kleidung triefte schon von dem ganzen Wasser und langsam bereue ich es einfach so in den Regen raus gestürmt zu sein. Doch ich hatte mich zumindest ein wenig beruhigt.

Erneut atme ich tief ein und schließe für einen Moment die Augen und versuche mich zu entspanne. Manchmal hab ich einfach ein zu großes Temperament, was mit meiner Macke definitiv gefährlich werden kann.
Seufzend öffne ich meine Augen wieder und blicke nach vorne, doch anstatt das ich weiter entspannt bin, stellt sich alles in meinem Körper auf Angriff.

Nur wenige Meter von mir entfernt steht eine Heldin in ihrem Kostüm und starrt mich förmlich an. Eigentlich ist keinem bekannt, dass ich ein Bösewicht bin oder das ich jemals etwas schlimmes getan hätte. Doch vielleicht hatte ich mich irgendwie verraten oder man hat mich bei meiner letzten Tat doch gesehen. Tausend verschiedene Gedanken gehen mir durch meinen Kopf, was ich falsch gemacht habe, wie ich mich verraten habe und so weiter. Doch mir fiel nichts ein, wirklich überhaupt nichts. Ich war immer sorgfältig was das beseitigen von Beweisen angeht, also warum starrt mich diese Heldin an?!

Nicht nur das sie mich anstarrt, nein, sie blickt mir auch noch direkt in meine Augen, was in dieser Situation wirklich unangenehm ist. Ich meine, ich bin es gewöhnt, dass man mich aufgrund meiner Narben anstarrt, aber diese Frau….sie macht mich einfach nur nervös. Es macht mich regelrecht wahnsinnig nicht zu wissen, ob sie mich erkannt hat oder nicht.

Doch auf einmal wacht sie aus ihrer scheinbaren starre auf und kommt direkt auf mich zu. Mein Herz fängt an zu rasen und ich spüre wie das Adrenalin sich in meinem Körper ausbreitet. Mein Körper ist zum zerreißen gespannt und ich würde nicht zögern sie anzugreifen. Doch dies unüberlegt zu tun, wäre wahnsinnig, immerhin sind immer noch genügend Augenzeugen hier.

Nur wenige Meter vor mir bleibt diese Heldin stehen und…lächelt mich an?


(Y/N)s Sicht:

Eigentlich war ich schon genervt als ich heute aus dem Bett steigen musste, das Wetter verbesserte nicht gerade meine Laune, denn ich musste zur Patrouille. Ich meine ich mochte Regen und auch meinen Job als Heldin, aber dennoch gab es Tage, an denen man einfach keine Lust auf irgendwas hatte und solch ein Tag war heute.

Doch nun schien der Tag nicht mehr so grau und trüb zu sein wie ich dachte. Mir war es wirklich unangenehm das ich diesen jungen Mann angestarrt habe, aber…ich musste einfach. Nachdem ich wieder aus meine Starre erwachte, sah ich wie angespannt der arme Kerl ist. Ich meine es war auch echt unhöflich von mir.

„Verzeihung das ich Sie so angestarrt habe, aber…“ meine nassen Wangen färbten sich leicht rötlich, aber ich musste es ihm einfach sagen. Einerseits empfand ich es so und andererseits war ich es ihm schuldig. Doch der Schwarzhaarige schien sich nur weiter anzuspannen, wahrscheinlich wurde er deswegen schon öfter angestarrt und es ist ihm mittlerweile unangenehm.

„…aber ich finde Ihre Augen einfach nur wunderschön.“ Verlegen fasse ich mir an den Nacken, um irgendwie davon abzulenken, dass ich überhaupt verlegen bin. Ich weiß, es war schwachsinnig und viel zu offensichtlich.
Doch zu meiner Überraschung hatte er mit diesem Kompliment nicht gerechnet, denn auf einmal viel alle Anspannung von ihm und er sah mich mit verwunderten und ungläubigen Augen an.

„Sie…Sie finden meine Augen…schön?“ er klang nicht ganz sicher, ober er meine Worte zuvor richtig verstanden hatte. War es denn so seltsam?
Doch ich nickte lächelnd. „Ja! Sie erinnern mich an das Meer und…naja es ist mir schon echt unangenehm, aber irgendwie fühle ich mich wohl und entspannt wenn ich in Ihre Augen blicke.“ Doch sie hatten auch etwas Trauriges an sich. Naja, er hat einige Narben, wahrscheinlich war sein Leben bis jetzt nicht leicht gewesen.
Ich bin wirklich froh, dass der Regen meine erhitzten Wangen abkühlt, denn wahrscheinlich leuchtete ich schon rot vor Verlegenheit.

Der Schwarzhaarige schien nun langsam meine Worte verstanden zu haben, denn er sah mich, zwar immer noch erstaunt, aber auch ein wenig verlegen an. „Ich…ähm…Danke?“ irgendwie war es ja echt süß, dass er so unbeholfen mit dem Kompliment umgeht. Darum wurde mein Lächeln nur noch breiter und ein wenig kichernd erwidere ich: „Gerne doch. Und noch mal Sorry das ich Sie so angestarrt habe, aber es hat mir echt die Sprache verschlagen.“ Und nun fing ich wieder mit dem Schwärmen an. Ich räusperte mich kurz und hielt ihm daraufhin meine Hand entgegen. „Mein Name ist im übrigen (Y/N). Freut mich.“
Er sah etwas verwirrt und mit sich ringend auf meine Hand, bis er sie dann schließlich doch ergreift. „Ich heiße Dabi…Sie haben aber ein seltsamen Heldenname.“

Dabi..hmmm ein interessanter Name, wenn ich mich richtig entsinne bedeutet er ‚Einäscherung‘ oder in hebräischen ‚liebte‘. Ich lese mir eindeutig zu oft Babynamen durch. Aber wenn ich irgendwann Kinder habe ist es sehr praktisch.

Doch bei Dabis letztem Kommentar musste ich ein wenig lachen. „Nun, es wäre wirklich ein seltsamer Heldenname, aber es ist mein richtiger Name.“ Und erneut zeichnet sich ein wenig erstaunen und Verwunderung auf dem Gesicht meines Gegenübers ab. „Nun, ich fände es seltsam mich mit meinem Heldennamen vorzustellen. Immerhin hab ich Ihnen in den letzten zwei Minuten keine Ahnung wie oft Komplimente über Ihre Augen gemacht und alleine das ist schon sehr unprofessionell, dann brauche ich das ganze ja nicht ins Lächerliche zu ziehen.“ Erkläre ich mich.

Ich würde mir wirklich lächerlich vorkommen, immerhin flirte ich schon fast mit ihm, während ich im Dienst bin und dann stell ich mich auch noch mit meinem Heldennamen vor. Also lächerlicher geht es wohl nicht.

Dabi sah mich nachdenklich an, bis er dann wieder sein monotones Gesicht aufsetzt. „Nun (Y/N), darf ich Sie fragen, warum Sie eine Heldin werden wollten? Ich meine Sie sind eine wirklich attraktive Frau und es wäre doch nur schade, wenn Sie verletzt werden.“

Irgendwie…wurde er in diesem Moment etwas unheimlich. Nicht das ich angst vor ihm hätte, aber diese Frage hörte sich so seltsam an. So als hänge von ihr Leben und Tod ab. Mich schauderte es ein wenig, aber vielleicht hing es auch mit dem immer noch regnerischen Wetter zusammen.

„Nun…“ ich überlegte kurz, doch eigentlich wusste ich die Antwort schon. „…ich weiß nicht ob Sie schon mal in einer solchen Situation waren, aber ich musste einmal miterleben, wie eine geliebte Person von mir schwer verletzt wurde.“ Mein Blick trübte sich leicht und um meine aufkommenden Tränen zu kaschieren, blicke ich in den weinenden Himmel.

„Ich war vielleicht 13 oder 14 Jahre alt und es war am helllichten Tag, in einer belebten Straße. Ein gesuchter Schurke tauchte einfach so auf und griff Leute an. Keiner unternahm etwas und ich konnte einfach nicht tatenlos herumstehen. Meine Macke lässt mich schneller werden und so versuchte ich so viele Menschen wie es nur geht von diesem Mann weg zu bringen, doch wenige Sekunden danach tauchten auch schon die Helden auf und verbaten mir, weiter einzugreifen. Doch in diesem Moment schnappte sich der Kerl meinen besten Freund und…“ ein Kloß bildete sich in meinen Hals und ich versuchte ihn herunter zu schlucken oder durch Räuspern zu entfernen. Dabi wartete geduldig und blickt mich aufmerksam an.

„Ähm…nun er rammte meinem besten Freund ein Messer in den Rücken und keiner der Helden griff wirklich ein, also tat ich es und holte meinen Freund dort weg. Ich bekam großen Ärger, aber dafür lebt mein Kumpel noch, zwar ist er Querschnittsgelähmt, aber er lebt. Was ich damit sagen möchte ist, was nützen mir meine Fähigkeiten, wenn man mir nicht erlaubt damit Menschen zu retten, wenn diese in Not sind und ich sie retten könnte? Hätte ich damals nicht auf den Helden gehört und gleich gehandelt, könnte mein Freund heute noch laufen.“

Betrübt senke ich mein nasses Gesicht wieder und blicke zu Dabi. Dieser hat ein leichtes Glitzern in seinen Augen, welches sie noch heller und schöner erscheinen lassen, als sie es sowieso schon sind.
„Und…nun….ich hätte noch eine Frage, wenn ich darf. Ich finde es kontrovers das Helden für so etwas Geld verlangen, was sagen Sie?“ schon irgendwie seltsam, eigentlich sollte ich mich jetzt angegriffen fühlen, aber…ich finde es ist eine berechtigte Frage.

„Nun, ich würde es auch ohne Geld machen. Ich freue mich darüber, dass ich anderen Menschen helfen kann, doch leider geht es nicht ohne Geld. Tatsächlich habe ich sogar eine Ausbildung zur Erzieherin gemacht. Ich liebe Kinder einfach, aber Heldin zu sein und gleichzeitig in einem Kindergarten zu arbeiten ging nicht. Also entschied ich mich dazu lieber als Heldin zu arbeiten und Menschen zu retten.“

Es stimmt, ich liebte Kinder einfach und wäre ich nicht Single, hätte ich wahrscheinlich jetzt schon eins, aber das würde für mich auch gleichzeitig bedeuten, das Helden Dasein an den Nagel zu hängen.

Ich schüttelte mein Kopf, um wieder auf andere Gedanken zu kommen und blickte dann wieder zu Dabi, welcher zu meiner Überraschung ein leichtes Lächeln auf den Lippen trug. Es stand ihm wirklich sehr, aber leider hab ich schon viel zu viel Zeit verplempert.

„Es tut mir leid Dabi, aber ich muss jetzt auch weiter meine Runde machen. Aber es war wirklich schön Sie kennengelernt zu haben. Vielleicht sieht man sich ja nochmal.“

Schweren Herzens gehe ich an dem Größeren vorbei, doch nach wenigen Schritten höre ich schon ein „Warte!“
Verwundert drehe ich mich wieder zu dem Blauäugigen, welcher ein wenig unsicher wirkte. „Ähm…Also…hättest du vielleicht Lust mit mir ein Kaffee trinken zu gehen, also natürlich wenn du nicht mehr arbeiten musst.“
Ich konnte meinen Ohren nicht trauen. Dabi wirkte auf mich nicht so, als ob er Menschen schnell an sich heran lässt, vor allem nicht so. Er wirkte eher kühl und…auch irgendwie traurig.
Doch ich freute mich wahnsinnig, denn ich fand ihn wirklich sehr interessant und ich würde ihm am liebsten stundenlang in seine blauen Augen gucken.

„Ja! Also…ähm ja gerne, wirklich sehr gerne.“ Ich war ein wenig zu euphorisch, was mich gleich wieder ein wenig verlegen werden lässt, aber ich freu mich wirklich sehr über dieses Angebot. Und scheinbar fand Dabi meine Euphorie witzig, denn er fing tatsächlich ein wenig zu lachen an. Und ich wäre am liebsten dahin geschmolzen. Was ist an diesem Kerl denn bitte nicht Perfekt?!

Nachdem er sich wieder beruhigt hat, sieht er mich mit leuchtenden Augen an. „Wann hättest du denn Zeit?“ Ich hätte am liebsten jetzt gesagt, aber die Pflicht ruft…mehr oder weniger. „Nun, ich hätte heute um 18 Uhr Schluss und morgen…“ doch weiter kam ich nicht, denn Dabi unterbrach mich gleich. „18 Uhr klingt gut. Wo kann ich dich denn abholen?“ und ein Gentleman ist er auch noch.

„Warte kurz, ich gebe dir meine Nummer und dann schreib ich dir meine Adresse.“

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Und so kam es, dass ich die Nummer von dem süßesten Typen der ganzen Welt bekam. Und irgendwie…wurden wir ein Paar. Ich könnte immer noch vor freude Luftsprünge machen.

Lächelnd schmiegte ich mich näher an den warmen Körper neben mir. Er war einfach so schön warm und bequem und er roch gut. Ich liebe einfach alles an ihm.

Ich hebe mein Kopf ein kleines Stückchen an, um bessere Sicht auf das schlafende Gesicht meines Freundes zu haben. Er sah so friedlich aus, wenn er schläft, fast wie ein Engel.

Es bricht mir schon fast das Herz zu wissen, was alles in seiner Vergangenheit vorgefallen ist. Er hatte das alles definitiv nicht verdient. Er war ein so guter Mensch und…es machte mich echt traurig. Er wirkte oft auf einen sehr kühl, doch eigentlich hatte er nur Angst, von anderen verletzt zu werden.

Traurig sehe ich mir sein Gesicht genau an und streiche sanft mit meiner Hand über seine Wange, bis herunter zu seiner verbrannten Haut. Mich störten diese Narben nicht, sie erzählten nur eine Geschichte und irgendwie machen sie ihn noch einzigartiger.

Scheinbar war ich so sehr Gedanken vertieft, so dass ich nicht einmal bemerkte, dass Dabi aufgewacht ist. Erst als er seine warme Hand auf meine legte, erwachte ich aus meinen Gedanken und sah ihn daraufhin verschreckt an.

„Warum so traurig Cookie?“ seine Stimme war noch rau und verpasste mir eine leichte Gänsehaut, doch bei dem Spitznamen musste ich sofort wieder lächeln.

Als wir uns das erste mal trafen, gingen wir in mein Lieblings Café und die haben einfach die besten Kekse der ganzen Stadt. Und da ich eben öfters dort bin, kennen die Angestellten meine Gewohnheiten und stellten uns schon gleich am Anfang, noch bevor wir etwas bestellen konnten, eine riesengroße Schale mit Keksen und zwei Gläsern Milch hin.

Der Gesichtsausdruck vom Dabi war einfach nur genial. Es war ganz verwirrt und meinte so etwas wie. „Also so Jung sehen wir auch wieder nicht aus.“ Doch dann hab ich ihm lachend erklärt, dass ich die Kekse dort lieber und die Angestellten mir daher immer solch eine große Schüssel hin stellen. Er fand das so witzig, dass er mich ab da nur noch Cookie nannte.

Ich strich ihm weiter lächelnd mit dem Daumen über seine Wange und blickte ihm nun in seine strahlenden Augen. Je länger wir uns kennen, umso mehr strahlen auch seine Augen. Es ist schön, dass er so in unserer Beziehung aufgeht, zwar gibt es auch Tage, an denen er total fertig nach Hause kommt und am liebsten die ganze Wohnung in brand setzen möchte, doch so ist er nun mal und ich bedrängt ihn auch nicht mit der Frage, was passiert ist. Irgendwann wird er es mir schon erzählen.

„Ich musste nur daran denken, dass ich heute diesen stressigen Auftrag habe und ich dich sooo lange nicht mehr sehen werde.“ Schmollend schieb ich meine Unterlippe nach vorne und sehe ihn wieder traurig an. Ja auch das beschäftigt mich seid einiger Zeit.

Wir hatten herausgefunden, wo das Versteck der Schurkenlieger ist und heute würden wir den Schüler, der von ihnen entführt wurde, retten.
Es konnte echt gefährlich werden und ich machte mir Sorgen um diesen Jungen.
Aber das schlimme an der Sache ist auch, dass ich nicht mit Dabi darüber reden konnte, denn alles musste streng geheim gehalten werden.

Mein Freund zog mich noch näher an sich und drehte sich mit mir gemeinsam auf sein Rücken. „Jetzt guck doch nicht so, es wird alles gut gehen und wenn nicht, dann rette ich dich.“ Er strich mir sanft übers Gesicht und brachte mich so wieder zum lächeln. „Naaa gut, wenn ich weiß das mein Held auf mich aufpasst, dann kann ja nichts schiefgehen.“

Wir blieben so noch einige Zeit liegen und redeten entweder über belanglose Sachen oder schwiegen einfach und genossen die Nähe des Anderen. Doch langsam rückte der Auftrag immer näher und ich musste auch noch zu der Vorbesprechung, welche in weniger als einer Stunde stattfinden würde.

Seufzend richtete ich mich also auf und gab Dabi noch einmal einen Kuss, bevor ich mich wiederwillig von ihm löste. „Ich hab dich Lieb my Crumb.“ Bei seinem Spitznamen musste er nur noch breiter lächeln und drückte mich noch einmal näher an sich. „Ich hab dich auch Lieb Cookie. Und wehe du stellst irgendwas an oder kommst nicht heil nach Hause.“ Er sah mich ernst an und ich nickte nur schnell. „Ich werde mich schon nicht unterkriegen lassen. Immerhin hab ich jetzt ein Grund heil nach Hause zu kommen.“

Wir lächelten uns noch einmal an, bis ich widerwillig aufstand und mich fertig machte. Vielleicht sollte ich doch bald den Job wechseln, so wie mich Dabi darum gebeten hat. Ich hatte das Gefühl das es wirklich ernst zwischen uns ist und so sehr hab ich noch nie jemanden geliebt. Vielleicht ist er ja der Richtige. Ja, ich glaube das wird mein letzter Auftrag.

Glücklich mit dieser Entscheidung beeile ich mich, um an unseren Besprechungsort an zu kommen. Es wird zwar noch einige Stunden dauern, bis wir wirklich zur Tat schreiten können, aber es musste auch alles bis ins kleinste Detail besprochen werden. Immerhin sollte der arme Junge endlich befreit werden.

Selbst mein alter Lehrer Gran Torino war mit von der Partie und natürlich auch der Held Nummer Eins. Aber immerhin war es auch sein Schüler, den wir retten sollten.

Die Stunden bis zum Einsatz zogen sich wie Kaugummi, doch nun war es soweit, nun würde der Einsatz starten und es gab kein zurück mehr.
Ich war schon ein wenig nervös, dass was ich von den Kerlen gehört habe, klang nicht gerade sehr harmlos. Ich hoffte einfach, dass wir das alle gut überstehen werden.

Um mich brauchte ich mich nicht wirklich zu sorgen, ich würde mir den Jungen schnappen und ihn schnell weg bringen. Dafür war meine Macke perfekt geeignet, zwar hätte es auch Gran Torino machen können, doch er wollte sich ins Getümmel stürzen.
Wahrscheinlich auch besser so, nachher verwechselt er einen Schurken mit dem Jungen und „rettet" diesen versehentlich.

Ok, ich sollte mir nicht so viele Gedanken machen, es wird schon alles gut gehen. Nervös stand ich bei den anderen Helden, welche sich schon bereit positionieren hatten. Wir warteten nur auf das Zeichen eingreifen zu können. Jeder war angespannt und so still war es schon lange nicht mehr zwischen uns Helden. Dies verdeutlichte erneut, wie ernst die Lage ist.

Doch dann hörten wir ein lautes Krachen und schon begann die Operation.

Binnen weniger Sekunden war ich in der kleine Bar, um unsere Zielperson zu befreien. Doch was ich sah, verschlug mir die Sprache. Direkt vor mir stand ein…Bösewicht und er sah genauso aus wie Dabi. „Was…?“ mein Gegenüber schien genauso schockiert wie ich zu sein und wir beide hörten auf uns zu bewegen, geschweige denn zu atmen.

Doch bevor ich etwas weiter hätte sagen können, schrie mich auch schon Kamui Wood an. „Quick! Was machst du da!? Los rette den Jungen!“ gleichzeitig schrie von irgendwoher Tomura, dass Dabi den Jungen auf keinen Fall verlieren soll.

Wir beide waren definitiv am Arsch. Mir standen die Tränen in den Augen und ich wäre am liebsten abgehauen, doch das konnte ich nicht. Ich war wie eingefroren, doch meinem Gegenüber schien es nicht anders zu gehen.
Doch er machte ein Schritt auf mich zu und ich war so verschreckt und verwirrt, so dass ich schnell einen Schritt zurück machte und schützend die Arme vor meinem Körper positionierte. Meine eigene Reaktion brach mir das Herz, doch nicht nur mir, denn Dabis Gesichtsausdruck wirkt auch sehr verletzt.

Ich hätte ihn am liebsten in den Arm genommen, doch…war er überhaupt der Dabi, denn ich kannte? Mein Schädel brummte vor den ganzen Fragen, die ich mir in diesem Moment stellte, doch ich würde keine Antworten darauf finden. Nicht hier und auch nicht jetzt.

Es sind nur wenige Sekunden vergangen und ich hatte Glück, dass Gran Torino mit dabei war, denn er rettete mich aus dieser misslichen Situation und ich hätte ihm nicht dankbarer sein können. Doch gleichzeitig verfluchte ich ihn, da er mein Crumb angreift. Aber war er überhaupt mein Crumb? Oder hat er mir alles nur vorgespielt?

Doch ich durfte mich jetzt nicht mit diesem Gedanken beschäftigen. Ich musste den Jungen retten. Schnell rannte ich auf den Jungen zu und hob beschwichtigend meine Hände, da er einen nicht so freundlichen Eindruck machte. „Hey, keine Sorge. Wir sind hier um dich zu retten. Ich heiße Quick und ich werde dich jetzt hier raus bringen ok?“

Der Blondhaarige schien nicht gerade begeistert davon zu sein, doch er hatte keine andere Wahl und nickte. Zum Glück trafen in diesem Moment auch schon die Polizisten ein. Schnell schnappte ich mir die Hand des Gefangenen und brachte ihn rüber zu den Polizisten. Doch dann geschah etwas, womit ich nicht gerechnet hätte. Die Polizisten schossen und nicht auf irgendwas, sondern auf jemand. Schnell drehte ich mich um und konnte gerade noch so sehen, wie die letzte Kugel Dabi streifte. Sie schossen doch tatsächlich auf die Schurken.
Und sie setzten zum nächsten Schuss an.

Dabi sah genauso schockiert aus wie ich und wir beide blickten uns schweigend an. Die nächsten Schüsse würden ihn treffen und das wussten wir beide. Doch sobald Dabi mir in meine tränengefüllten Augen ansah, fing er an zu lächeln und formte stumm mit seinen Lippen „Ich liebe dich Cookie.“

Wie konnte ich nur jemals an ihm zweifeln?

Die Schüsse fielen und wenige Sekunden danach hörte man wie zwei Körper auf den Boden aufklatschten.
Ich…ich musste einfach handeln und schmiss mich vor Dabi. Ich hätte mir nie verziehen, ihn nicht gerettet zu haben.

Schockiert sieht mich Dabi aus seinen wundervollen Augen an, welche nun voller Schmerz und Tränen sind.
Ich lag wie heute morgen auf ihn, nur mit dem Unterschied, dass mein Rücken einige Schüsse abbekommen hat und ich ihn mit einem schmerzerfüllten lächeln ins Gesicht blickte.  Doch trotzdem strahlten meine Augen voller Liebe.

„Quick?“ sowohl die Helden, als auch die Schurken hielten inne und blickten verwirrt zu uns. Doch ich bekam es nicht mehr richtig mit, dass einzige was für mich gerade wichtig war, war Dabi. Angestrengt hebe ich meine Hand und wische ihm sanft mit meinem Daumen seine Tränen weg. Doch es brachte nicht viel, da immer mehr nach kamen.

„Hey, nicht weinen Crumb.“ Er nahm meine erhobene Hand von seiner Wange und umschloss sie mit seiner. Langsam und behutsam setzte er sich mit mir auf, was mich schmerzhaft aufstöhnen ließ. Er hielt sofort wieder inne, man sah ihm seine Verzweiflung deutlich an. Doch diese konnte ich ihm wohl dieses mal nicht nehmen.

„Es tut mir leid Crumb, ich konnte mein Versprechen wohl doch nicht halten.“ Ein bitteres Lächeln zierte nun mein Gesicht. Doch Dabi schüttelte hastig den Kopf. „Nein, nein ich konnte mein Versprechen nicht halten. Ich wollte auf dich aufpassen und…“ seine Stimme wurde immer brüchiger, bis er schließlich aufschlurzen musste und sein Gesicht beschämt von mir wegdreht. Er atmete einige male tief ein und aus und sah mich nun wieder mit einem gezwungenen Lächeln an.

„Es wird alles wieder gut Cookie, dass verspreche ich dir. Ich nehme dich mit und wir haben bestimmt irgendwo gute Ärzte. Du wirst schon wieder, das versp…“ doch ich unterbrach ihn. „Dabi, mach es dir nicht schwerer als es schon ist.“ Meine Stimme wurde immer brüchiger und leiser. Es gab für mich keine Heilung, eine Kugel hatte mich an meiner Lunge getroffen und die anderen führten dazu, dass ich schnell viel Blut verliere. Es gab für mich keine Heilung mehr.

Dabi schlurzte erneut auf und schüttelte vehement den Kopf. „Nein! Nein, sag so etwas nicht. Das darf so nicht enden, hörst du! Wir sind doch gerade erst zusammen gezogen und…und ich liebe dich! Du darfst mich nicht verlassen! Ich brauche dich doch…du bist doch mein Leben, meine Liebe.“ Seine Stimme wurde zum Ende hin immer leiser. Es kostete ihn viel Kraft und Überwindung. Doch leider konnten wir an der momentanen Situation nichts ändern.

Ich zog seine Hand zu meinen Lippen und küsste sie. Er sah mich aus diesen gebrochenen Augen an und ich hätte am liebsten alles getan, damit ich dieses Strahlen wieder sehen konnte, doch es würde nicht mehr gehen.

„Ich liebe dich auch, mehr als alles andere auf dieser Welt. Wir haben uns beide einfach die falschen Berufe ausgewählt. Ich hätte aufhören sollen, so…so wie du gesagt hast.“ Ich wollte aufhören, ich wollte es wirklich. Es sollte nur noch diese letzte Mission sein, noch ein letztes mal. Ich…ich hatte so viel geplant. Ich wollte wieder zu meinem alten Kindergarten und dort arbeiten und irgendwann, wäre auch Dabi und mein Kind dort hin gegangen. Ich hätte Dabi wieder eine Familie schenken können und wir wären glücklich geworden. Ich hatte mir alles schon genau ausgemalt, doch das konnte ich ihm nicht sagen, es hätte ihn noch mehr zerstört.

Mir liefen nun auch unaufhörlich die Tränen über das Gesicht. Es war ein schöner Traum, ein Traum, der nie wahr werden würde. Es brach mir das Herz Dabi alleine hier zu lassen, ihn jetzt zu verlassen, denn ich wollte mit ihm die Ewigkeit verbringen. Aber scheinbar war uns dieses Glück nicht versprochen.

Mein Blick wurde immer trüber und allmählich verließ auch die Wärme meinen Körper. Doch ich lag zumindest in den Armen meines Liebsten…

„Es tut mir leid…Crumb….so leid. Ich Liebe dich…Dabi, so wie ich noch nie jemanden…geliebt habe. Aber…ich kann nicht mehr…bei dir bleiben…aber…ich werde immer bei dir sein.“ Das letzte was ich sah, war das schmerzerfüllte Gesicht meiner großen Liebe.

„Ich liebe dich doch auch (Y/N), bitte verlass mich nicht, bitte!“

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...Bitte hasst mich nicht...ok?
Ich...also...wollt ihr ein Keks?

Ok *sich Räuspern* dieses Kapitel hat sich....also ich wollte das Kapitel und da hab ich es jetzt, zusammen mit einem gebrochenem Herzen.

Ich wollte mal wieder seid langen ein Sad End machen und...ich, also beim schreiben hat mich die Story gekillt. Also an alle die Gerade Tränen in den Augen haben und mich verfluchen, wie ich so ein trauriges und tragisches Ende schreiben konnte...ich hab mich auch verflucht und brauchte nach dem schreiben erst mal eine Stunde Pause, bis ich mich wieder beruhigt habe.
Ich hab auch echt lange überlegt ob ich das Ende so lassen kann oder es nicht doch in einem Happy End enden lasse...aber es kam mir irgendwie falsch vor.

Und eigentlich hatte ich mir noch eine Sache überlegt, welche ich auch ziemlich oft angedeutet habe, aber alleine daran zu denken treibt mir wieder die Tränen in die Augen.

Ach ja und Crumb ist englisch und heißt Krümel. You know? Cookie and Crumb?
Ok ich halte meine Klappe, es macht mich selbst traurig.

Aber ok. Puh...also wer wie ich nach der Story jemanden zum reden braucht oder eine Selbsthilfegruppe, ich stelle mich zur Verfügung und mache mit.

Ok...puh...wie hat euch die Story gefallen? (Wow fühlt sich das falsch an, dass zu Fragen.)

Mögt ihr Dabi?

Welche Story mit ihm fandet ihr besser, diese hier oder die Erste?

Geht es euch so wie mir? Oder findet ihr die Story gar nicht so traurig?

LG eure Raven♤

A Short Story - Oneshots Boy X Reader -Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt