Shikamaru×Reader (Naruto)

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(Y/N) = Dein Name

Beinhaltet Spoiler ab Folge 79 und Kapitel 325 (Naruto Shippuuden)

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Lächelnd säubere ich unser kleines Haus und bereitet anschließend das Abendessen vor. Heute würde Shikamaru bei uns Essen und ich freue mich, dass er sich so gut mit meinem Vater versteht. Naja ok sie sind auch Sensei und Schüler, da würde ich mich eher wundern wenn es nicht so ist. Vor allem, wer kann Asuma nicht mögen. Er ist wohl einer der liebenswertesten Personen die ich kenne. Und dann kommt natürlich gleich Shika auf meiner Liste. Lächelnd blicke ich auf die Küchen Uhr. Es ist schon recht spät, aber die zwei haben eine Mission, da ist es wohl nicht allzu verwunderlich, dass sie etwa später kommen. Das Essen, gebratene Makrele in Miso Soße, lasse ich noch ein wenig vor sich hin köcheln und Decke derweil den Tisch. Im Gegensatz zu meinem Vater bin ich kein Ninja. Ich hab zu wenig Kraft und könnte diesen mentalen Druck auch nicht standhalten. Ich arbeite lieber in einer ruhigen Bibliothek und helfe mal in andere Geschäften hier und dort aus.
Durch ein Klingel werde ich aus meinen Gedanken gerissen. Freudig stelle ich die Teller noch schnell an ihren Platz und beeile mich, an die Tür zu gehen. Dabei wundere ich mich nicht mal, wieso mein Vater klingelt und nicht einfach aufschließt. Mit Schwung reiße ich die Tür auf. „Willkommen zurück.“ Doch gegen meiner Erwartung begrüßt mich nicht Asuma mit Shikamaru, sondern ein eher bedrückter Kakashi. Mein verwunderten Gesicht weicht einem besorgten und ich mustere Kakashi genauer. Er sieht gar nicht gut aus. „Hey, ist alles ok mit dir? Willst du vielleicht rein kommen? Asuma ist zwar noch nicht da, aber du kannst auch gerne solange mit mir darüber reden oder mit mir auf ihn warten.“ Sein Gesicht wirkt noch gequälter und mir fällt jetzt erst auf, dass er mir die ganze Zeit über nicht in die Augen geguckt hat. „Kakashi?“ besorgt mach ich noch ein weiteren Schritt auf ihn zu und will besorgt meine Hand auf seine Schulter legen. Doch dann blickt er auf und sieht mir fest in die Augen. „(Y/N), dein Vater wird leider nicht mehr wieder kommen.“ Fragend sehe ich ihn an, bis mir klar wurde was er mir damit sagen möchte. Geschockt weiche ich von ihm und sehe ihn mit weit aufgerissenen Augen an. „Nein, nein so meinst du es doch nicht oder? Bitte, sag mir das du es nicht so meinst!“ noch bevor ich etwas dagegen tun kann, laufen mir die Tränen vom Gesicht. „Doch, es tut mir leid (Y/N), aber dein Vater ist während der Mission gestorben. Mein Beileid.“ Er senkt erneut seinen Kopf und auch meine Beine verlässt der Wille weitere zu stehen und ich sinke kraftlos zu Boden. Zitternd hebe ich meine Hände und versuche mein klägliches schluchzen zu dämmen, doch es hilft nichts. Kakashi sieht mich mitleidig an und hockt sich langsam zu mir auf den Boden und nimmt mich in den Arm. Wir sitzen einige Minuten so da, bis ich endlich genug Kraft gesammelt habe und ihn unter schluchzen Frage wie es Shikamaru geht. Ich weiß das es ihm wahrscheinlich genauso geht wie mir in diesem Moment. Doch bin ich auch ein wenig sauer, dass nicht er mir diese schreckliche Nachricht überbracht hat und das er mich jetzt nicht tröstend in seinen starken Armen hält. „Er…hat damit zu kämpfen. Er fühlt sich wohl für den Tod verantwortlich.“ Müde nickt ich und versuche aufzustehen, doch dies will mir nicht so recht gelingen. Der Ältere stützt mich und hilft mir in das Haus hinein und setzt mich auf das Sofa ab. Sein Blick richtet sich auf den Tisch, der noch immer für drei gedeckt ist und blickt mich erneut niedergeschlagen an. „Soll ich hier bleiben? Dir ein wenig Gesellschaft leisten? Du musst nicht alleine durch die Trauer.“ Es war lieb von ihm und ich bin ihm auch dankbar dafür, doch ich schüttle trotzdem nur den Kopf und ringe mich zu einem Lächeln. „Danke, aber auch du hast einen weiteren guten Freund verloren und ich brauch erst mal ein wenig Ruhe um mir selbst darüber klaren zu werden….Außerdem werde ich Nachher zu Kurenai gehen. Sie hat es wohl genauso schwer, wenn nicht sogar schlimmer getroffen, wie mich. Immerhin erwartet sie ein Kind von ihm.“ Meine Stimme war erstaunlich ruhig, dafür das mir immer noch unaufhörlich Tränen übers Gesicht rennen. Kakashi klopft mir aufmunternd auf die Schulter und sieht mir fest in die Augen. „Falls du jemanden brauchst, ich bin für dich da.“ Ich bedanke mich bei dem Freund meines Vaters und sehe ihm zu, wie er das Haus verlässt. Unser Haus. In dem ich nun alleine wohnen werde. Ich halte mich nicht mehr zurück, lass alles raus, was raus muss und reiße mich erst nach Stunden weinen zusammen und begebe mich mit einem Teil des Essens zu Kurenai. Diese sieht genauso verheult aus und wir beide fallen uns gleich in die Arme und erneut rennen mir die Tränen übers Gesicht. Wir beide geben uns gegenseitig halt, versuchen für den anderen da zu sein. Ich übernachte auch bei ihr. Ich konnte die Schwangere in so einer schweren Zeit nicht alleine lassen. Am nächsten morgen begebe ich mich jedoch wieder in mein „zu Hause", welches mir eher wie ein Monster der Trauer und des Schmerzes vorkommt. Dort ziehe ich mir meine schwarzen Klamotten an und begebe mich auf die Beerdigung…meines Vaters. Ich bin stolz auf mich, dass ich auf den Weg dort hin nicht weinen musste, doch sobald ich in die mitleidigen Gesichter meiner Freunde und Bekannten blicke, brechen bei mir erneut alle dämme. Meine Freunde nehmen mich sofort in den Arm und versuchen mich zu trösten, doch sie alle sind nicht die Person, die ich jetzt am ehesten brauche. „Ino, wo ist Shika?“ Ich blicke meine beste Freundin fragend an, doch diese schüttelt nur den Kopf. Niedergeschlagen begebe ich mich also wieder zu Kurenai und versuche ihr eine Stütze zu sein. Wir beide belieben bis zum Schluss vor dem Grab stehen, selbst bis alle anderen sich verabschiedet haben. Erst nach Stunden gehen wir und ich bringe die Mutter meines Bruders nach Hause. Als ich eben dieses betreten möchte hält sie mich nur auf und schüttelt lächelnd den Kopf. „Ich weiß doch, dass du am liebsten zu Shikamaru möchtest. Geh ruhig zu ihm, diesen Abend halte ich auch ohne dich aus.“ Erstaunt sehe ich sie an. War es so offensichtlich? Dankend nehme ich sie in den Arm und verspreche ihr, dass ich am nächsten Tag wieder zu ihr kommen werde. Ich beeile mich zum Haus der Naras zu komme und zu meinem Glück leuchtet immer noch Licht in eben diesem. Außer Atem bleibe ich vor der robusten Tür stehen und Klingel zögerlich. Schritte kommen näher und Frau Nara macht mir die Tür auf. Auch in ihrem Gesicht sieht man Spuren der Trauer und sobald sie mich erblickt, finde ich mich auch schon in ihren Armen wieder. „Süße, mein Beileid. Komm doch rein, du kannst so lange bei uns bleiben wie du möchtest.“ Ich bin von der Geste gerührt, bringe jedoch nur ein nicken und ein zaghaftes lächeln zustande. Auch Shikamarus Vater kommt auf mich zu und nimmt mich zu meiner Überraschung auch in den Arm. „Danke, dass du wegen ihm hier bist. Ich weiß das es für dich wahrscheinlich noch schwerer sein muss. Aber danke.“ Und wieder einmal bin ich überrascht wie durchschaubar ich anscheinend bin. Denn ich bin wirklich hier, um Shika eine Stütze zu sein. Wenn es ihm gut gehen würde, wäre er schon längst zu mir gekommen, also muss ich wohl den Schritt auf ihn zu gehen. Shikaku sagt mir, dass er draußen ist und ich mache mich sogleich auf den Weg dort hin. Auf der Veranda scheint er jedoch nicht zu sein, also bleibt nur noch das Dach übrig. Ich gehe also erneut wieder herein, gehe hoch in Shikas Zimmer, öffne dort das Fenster und trete erneut in die Nacht hinaus. Und dort liegt er, die Arme verschränkt hinter seinem Kopf und in den Himmel blickend. Ich trete näher zu ihm, doch da hat er mich schon bemerkt und sein Blick wechselt von Nachdenklich, zu traurig und dann zu wütend. „Was machst du hier?“ Bei seiner kalten Stimme zuckte ich etwas zusammen und trete einen Schritt von ihm weg. „Ich…also.“ Ich war zu schockiert von seiner kalten Art, als das ich vernünftig antworten könnte. „(Y/N) geh einfach.“ Nun klingt er nicht mehr wütend oder kalt,  eher erschöpft. Doch ich gehe nicht, nein ich hab mein Mut wieder gefunden und gehe auf ihn zu. „Das werde ich nicht. Ich lass dich nicht von deinen Schuldgefühlen auffressen. Du kannst nichts dafür und ich bin dir gewiss nicht böse. Ich danke dir, dass du versucht hast ihn zu retten.“ Ich lächle ihn an und will meine Hand auf seine Wange legen, doch er schlägt sie wütend weg und blickt mich erneut mit diesem hasserfüllten Blick an. Doch ich weiß das dieser Hass und diese Wut nicht an mich gerichtet ist, sondern an sich selbst. „Ich mein es ernst, verschwinde. Und woher willst du das alles überhaupt wissen? Du warst nicht dabei! Du hast es nicht mit angesehen!“ Tränen sind in seinen Augen zu sehen und ich kann mit seinen Schmerz nur zu gut vorstellen. Ich lächle ihn traurig an und nehme ihn in den Arm. „Du hast recht, ich war nicht mit dabei. Das bedeutet aber nicht, dass ich dich die ganze Last tragen lasse. Shikamaru ich liebe dich und das weißt du und ich könnte dir nie böse sein. Also hör auf dir die ganze schuld zu geben und fang endlich an zu trauern. Vielleicht brauchst du mich dafür nicht, aber ich brauche dich dafür.“ Mir laufen erneut Tränen übers Gesicht und ich versuche so gut wie möglich ihn an zu lächeln, doch er sieht mich nur schockiert an und löst langsam meine Arme von ihn. „Es tut mir leid (Y/N). Bitte geh jetzt.“ Er würdigt mich keines Blickes mehr und dreht mir seinen Rücken zu. Dies verletzt mich doch mehr, als ich es gedacht hätte und ich mache das, was er von mir verlangt. Unten wische ich mir die Tränen weg, sehe in die überraschten Gesichter seiner Eltern, die wahrscheinlich nicht damit gerechnet hätte, dass ich sie so schnell wieder verlasse werde und verabschiede mich mit einem aufgesetzten Lächeln. Danach versuche ich nur noch so schnell wie möglich nach Hause zu kommen. Dort schmeiße ich mich auf mein Bett und fange erneut an zu weinen. Und wieder bin ich alleine.

A Short Story - Oneshots Boy X Reader -Where stories live. Discover now