Ticky×Reader (D.Gray-Man)

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(Y/N) = Dein Name

(Tickys weiße Persönlichkeit)

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Schweißgebadet schrecke ich aus meinem Albtraum auf und setze mich schwer Atmend in meinem Bett aufrecht hin. Ich versuchte wieder Luft zu bekommen, doch es gelang mir nur schwer. Tränen liefen meine Wange herunter und ein schluchzen drang aus meiner Kehle. Das ist schon das dritte mal in dieser Woche, dass ich durch einen Albtraum aufwachte. Schon seid mehreren Monaten plagen mich diese Träume, doch bisher war es immer nur ein Albtraum in der Woche.
Langsam hab ich mich wieder beruhigt, doch ich wusste ganz genau, dass ich jetzt nicht mehr einschlafen konnte. Darum stehe ich leise auf und begebe mich zur einzigen Lichtquelle in diesem Raum. Ein großes Fenster lässt den Mond das Zimmer beleuchten, so das man trotz der Dunkelheit noch die Silhouetten der einzelnen Möbel sehen konnte. Ich setze mich immer noch leicht schluchzend auf die breite Fensterbank und lehne mich an das kühle Glas, das mich noch mehr zur Ruhe kommen lässt. Es war eine klare Nacht und die Sterne strahlten mit dem Mond um die Wette. Bei dem Anblick des Abendhimmels musste ich unwillkürlich Lächeln. Der Himmel sieht genau so aus wie damals, als wir uns kennen gelernt hatten.

3 Jahre zuvor

Eilig rannte ich die Straßen entlang, bis ich an einem alten Haus angekommen bin. Ich hatte Heute morgen verschlafen und bin schon fast eine Stunde zu spät. Das macht nicht gerade den besten Eindruck bei einer angehenden Ärztin. Ich konnte von Glück reden, dass mein Onkel mein Ausbilder ist und ich meine Arbeit bis jetzt immer tadellos vollrichtet habe. Schnell betrat ich das unscheinbare Haus. Der Empfang war leer und auch im Warteraum war niemand. Aber dies ist auch nicht verwunderlich, da wir erst jetzt öffnen, trotzdem sollte ich immer eine Stunde zuvor da sein. So konnte ich alle Medikamente und Akten noch einmal durch gehen und mich gut auf meine Patienten vorbereiten. Das Büro meines Onkels versuchte ich so leise wie es nur geht zu umgehen und ich hatte Glück, denn er schien mich nicht zu bemerken oder zu ignorieren. Ich verstand ja wieso er wollte das ich so früh da war und ich finde es auch richtig so, doch ich hab den ganzen letzten Abend mit lernen verbracht. Bald habe ich meine Abschlussprüfung und ich wollte einfach gut vorbereitet sein. Denn ich will endlich eine vollwertige Ärztin sein und keine einfache Hilfsärztin. Umgezogen begab ich mich an den Empfang und bereitete noch schnell die Papiere vor, bis ich die Türen aufschließe. Eigentlich wollte ich mich noch bei meinem Onkel entschuldigen, doch eine ältere Dame, die kein seltener Gast war, betrat gerade die Praxis. Lächelnd begrüßte ich sie und sie schenkte mir noch ein breiteres Lächeln, als sie mich durch ihre Runde und klobige Brille an sah. „Ah (Y/N) Kindchen. Schön dich zu sehen. Gut siehst du aus meine kleine. Hast du endlich einen Freund gefunden?" die Dame trat näher an mich heran und nahm meine Hände in ihre. Sie sah mich besorgt und neugierig an. Fast jeden Tag kam sie hier her, da sie, laut eigenen Angaben, Probleme mit der Hüfte hatte und immer husten muss. Doch ich vermute, dass sie sich mehr für mich, als für ihre Gesundheit interessiert. „Nein Frau Morscheck, leider hab ich noch keinen Mann fürs Leben gefunden. Doch momentan brauche ich auch keinen, denn ich will mich lieber auf meine Ausbildung konzentrieren." Ich lächelte die alte Dame beruhigend an, doch sie schüttelt nur tadelnd den Kopf. „Liebes du bleibst nicht immer so jung und hübsch wie heute. Du solltest dir jemanden suchen bevor es zu spät ist. Ich hab einen Enkel in deinem Alter..." gerade wollte sie mir wieder von ihrem tollen Enkel erzählen, der doch perfekt zu mir passen würde, doch zum Glück öffnete sich die Tür vom Büro meines Onkels und genau dieser trat mit einer ernsten meine heraus. „Guten Morgen Mrs. Morscheck, dürfte ich kurz mit meiner Nichte reden." Die ältere Dame sah überrascht bei dem ernsten Gesicht meines Onkels auf und nickte nur verschreckt. Mit einem unguten Gefühl folgte ich meinem Onkel in sein Büro und wollte mich schon dafür entschuldigen, das ich zu spät war, doch er wank nur ab. „Darum geht es jetzt nicht. Du kennst doch das alte Bergwerk hier ganz in der Nähe." Langsam nickte ich. Was hat er denn jetzt mit dem Bergwerk? Ich meine so schlimm war es doch nun auch wieder nicht, dass ich zu spät kam. „Gut, du musst heute dort hin und zwar sofort." Ich wollte gerade protestieren, doch da sprach der alte Mann vor mir schon weiter. „Es kam so eben ein Anruf rein, dass dort eine Zündung schief gegangen ist und somit viele Leute verletzt wurden. Ich kann hier leider nicht weg, doch kann ich auch die Menschen dort nicht einfach sterben lassen, darum schick ich dich dort hin. Pack alles zusammen was du brauchst. Es könntet auch sein das du dort für ein oder zwei Wochen bleiben musst. Die Leute dort werden dann Nachschub an Medikamenten holen, also mach dir darum jetzt keine Sorgen. Der Zug kommt in einer Stunde, bis dahin musst du fertig sein. Denke du, du bist dieser Aufgabe gewachsen?" Ich sehe meinem Onkel fest in die Augen. „Ja, auf jeden fall. Ich mach mich gleich ans Packen." In meiner Stimme hörte man kein zögern oder Angst, ich war fest entschlossen den Menschen dort zu helfen. Mein Onkel nickte und half mir auch gleich beim packen von Medikamenten und Verbänden. Mit einer knappen Verabschiedung und einem großen Koffer machte ich mich auf dem weg zum Bahnhof. Zuvor war ich noch einmal in meiner Wohnung und packte ein paar Klamotten und was ich sonnst noch alles brauch würde, in einen Rucksack. Mit dem schweren Gepäck kam ich gerade noch pünktlich um in den Zug zu steigen. Ich muss zugeben, ich war schon etwas nervös. Immerhin ging es hier um Menschenleben. Doch ich war mir ebenso sicher, das ich es schaffen würde.
Auf meinem Platz angekommen stellte ich auch schon eine Liste von Dingen zusammen, die ich bestimmt brauchen würde. So konnte ich diese auch gleich den Leuten dort geben, damit sie mir davon Nachschub holen.
Nach einer halben Stunde Fahrt, kam der Zug auch schon an mein gewünschtes Ziel an. Schnell sprang ich aus dem Fahrzeug und ging mit schnellen Schritten zur Mine. Zum Glück war diese direkt neben dem kleinen Bahnhof. Schon vom weiter weg könnte ich vielen weißen Zelte sehen und Schreie hören. In den Zelten hat man wahrscheinlich die verletzten untergebracht. Doch bevor ich dort hin ging, machte ich mich erst auf dem Weg zu einem Haus, dass so aus sah, als könnte man sich dort anmelden. Denn ich wollte erst Bescheid geben das Unterstützung da ist.
Im Haus angekommen ging ich auch sogleich zu einem Schalter, an welcher eine blasse und aufgeregte Frau stand. „Guten Tag, ich bin eine Ärztin von einem Dorf hier ganz in der Nähe. Ich bin hier um den verletzten zu helfen." Auf dem Gesicht der Frau zeichnete sich Erleichterung ab und sie kam schnell hinter dem Schalter hervor. „Gott sei dank sind Sie hier. Vielen Dank. Komm Sie, ich zeige Ihnen am besten wo Sie arbeiten." Die Frau eilte voraus und ich hinter her. Sie erklärte mir, das zwei weitere Ärzte schon da wären und man deshalb die Zelte aufgeteilt hat und diese nun Ärzten zugeteilt werden. Sie erzählte mir was genau passiert wäre und wie viele betroffen waren. Momentan hat man 100 Menschen gefunden, doch es werden immer mehr. Die Zelte wurden in die Schwierigkeitsgrade der verletzten Menschen aufgeteilt. Pro Zeit gab es 20 Leute, bedeutet ich hab einen langen Tag vor mir. In meinem Zelt angekommen schlug mir sogleich der stickige Geruch von Blut und Schweiß entgegen. Die Menschen auf den Liegen stöhnten und weinten vor Schmerz. Ich hatte nicht wirklich Zeit mich bei den Menschen vorzustellen oder zu begrüßen, denn die Zeit drängte. Nur knapp stellte ich mich bei jedem Patienten kurz vor und fragte sogleich was sie hätte oder wo es am schlimmsten wäre. Und so begann ich mit meiner Arbeit.
Erst spät Abends konnte ich einmal durchatmen, da ich alle Patienten behandelt hatte. Ich hatte wirklich sehr viel schlimmes gesehen und musste so manches noch verschlimmern. Bedeutet einige Gliedmaßen waren nicht mehr zu retten. Mir taten diese ganzen Menschen schrecklich leid, doch es gab keine andere Lösung. Betrübt ging ich aus dem Zelt und setzte mich einige Meter weit weg in den Rasen. Die kühle und frische Nachtluft tat mir gut und ich konnte endlich einmal durchatmen. Einige Minuten saß ich so da und versuchte ein bisschen zu entspannen und zur Ruhe zu kommen. Doch dann hörte ich jemanden schreien. „Hilfe, ich brauche einen Arzt! Schnell!" Sofort war ich wieder auf den Beinen und rannte schon in Richtung der Schreie. Im Dunkeln erkannte ich eine große Gestallt, die jemand kleineres trug. „Ich bin Ärztin." Ich trat näher an den Mann heran und sah das er einen kleinen verletzten Jungen auf dem Arm trug. „Ich bin vor wenigen Minuten mit ihm erst aufgewacht, wir waren etwas weiter weg von der Explosion, doch wir wurden zugeschüttet. Bitte helfen Sie ihm." Es zerbrach mir fast das Herz den Jungen so zu sehen. Noch mehr rührt mich, dass der Mann um das Leben des kleineren besorgter ist, obwohl er ebenso viele Wunden hat. „Natürlich werde ich ihm helfen, bitte folgen Sie mir schnell." Wir beide rannten zu dem Zelt, für das ich zuständig war. Im Laufe des Tages wurden mehr Liegen in das Zelt gestellt. Für den Fall, das noch mehr Menschen gefunden wurden. Ich wies den schwarzhaarigen, wie ich jetzt im Licht sehen konnte, an den Kleinen auf eine freie Liege zu legen und sich auf eine andere zu setzen. Ich holte meine Materiealien und setzte mich mit einen Hocker vor das Bett. Gerade wollte ich anfangen die Wunden zu reinigen, da machte der kleine Junge panisch die Augen auf und fing an sich zu wären. „Hey, Hey ruhig Kleiner. Ich will dir nur helfen." Der Mann kam auch sogleich angerannt und hielt den Jüngeren fest. „Alles ok, sie will dir nur helfen ok?" Der Mann lächelte ihn an und er wurde ruhiger, sah mich jedoch noch immer aus angsterfüllten Augen an. „Wie heißt du denn? Ich bin (Y/N)." sanft lächelte ich ihn an. Ich wollte schnell sein Vertrauen gewinnen, damit er mich seine Wunden behandeln lässt, denn die Zeit drängt und wenn er Angst vor mir hat, wird das ganze nur noch schwieriger. „Eaze" zögernd sah er mich an. „Freut mich dich kennen zu lernen Eaze. Weißt du, ich bin hier um den ganzen verletzten Menschen zu helfen. Und so würde ich auch dir gerne helfen, wenn du mich lässt." Der blond oder braunhaariger Junge, ich konnte es bei dem ganzen Staub auf seinem Körper nicht genau sagen, zögerte noch immer. Nun wand sein Begleiter sich wieder an ihn. „Hör zu kleiner, die nette Ärztin will dir wirklich nur helfen. Den ganzen Menschen in diesem Zelt hat sie schon geholfen, jetzt sind nur noch wir zwei da. Also am besten lassen wir sie ihre Arbeit machen, damit sie nicht so besorgt ist und sie noch mehr Menschen helfen kann." Der Mann lächelte den Kleinen an, welcher zögerlich nickte. „Super und wenn du ganz tapfer bist, Schenk ich dir, sobald du gesund bist, ein Eis. Ok?" Ich lächelte ihn weiterhin an und dieses mal erwiderte er es unter Schmerzen und nickte. „Ok und jetzt ist leg hin, ich werde dir gleich etwas Spritzen und dann hast du keine Schmerzen mehr. Einverstanden?" etwas zögerlicher stimmte er zu. Und so konnte ich mich an die Arbeit machen. Eaze ist schon bald wegen der Spritze eingeschlafen und ich konnte mich in Ruhe um seine Verbrennungen und Fleischwunden kümmern. Während der ganzen Behandlung hielt der Mann die Hand von ihm, was ich wirklich süß finde.
Nach einer halben Stunde war ich fertig, Wort wörtlich, doch ich hatte noch einen Patienten. Ich sah den älteren an, der auch schon ziemlich müde und geschafft aussah. „So jetzt kann ich mich um Ihre Wunden kümmern." Müde lächelte ich ihn an, was er auch sogleich erwiderte. „Danke, von so einer hübschen Ärztin lass ich mich doch gerne behandeln." Müde zwinkert er mir zu und entlockt mir ein leises kichern. „Na wenn das so ist, werde ich gleich mal raus gehen und nach einer suchen." Lächelnd setze ich mich vor ihm und bereite meine Materialien vor. „Ich bin eigentlich ganz zufrieden mit der vor mir. Ich heiße im übrigen Ticky und bitte duzen sie mich doch." Lächelnd schüttle ich den Kopf. „Na gut Ticky, aber nur wenn du mich auch duzt. Ich bin im übrigen (Y/N)." noch immer lächelnd mach ich mich an die Arbeit und reinige seine Wunde am Arm. „Liebend gerne. Du hast einen schönen Namen." Ich wurde doch tatsächlich etwas rot im Gesicht und bedankte mich leise. Wir blieben die ganze Zeit über still, doch es war angenehm. Auch dir anderen Patienten schienen endlich ihre Ruhe gefunden zu haben. Nach dem ich seinen Arm verarztet hatte, den ich nebenbei gesagt viel schlimmer in Erinnerung hatte, machte ich mich daran seine Wunde im Gesicht zu behandeln. Bei dem schwachen Licht musste ich mich weiter vorlehnen, um die Wunde besser begutachten zu können. Doch so konnte ich nicht nur seine Wunde besser sehen, sondern auch sein Gesicht, das nebenbei gesagt wirklich attraktiv war. Vor allem seine braunen, fast schon goldenen Augen haben es mir angetan, denn sie strahlten solch eine Wärme aus, wie ich sie noch nie gesehen habe. Eben diese waren auch auf mich gerichtet und als ich bemerkte, dass ich mehr ihn als seine Wunde an sah, wurde ich rot und kümmerte mich sofort wieder um eben diese. Es war zum Glück nur etwas oberflächiges und nichts tiefes, so wurde ich auch schnell fertig. „So jetzt kannst du dich hinlegen und schlafen. Brauchst du noch Schmerztabletten?" Ich räumte meine Sachen auf und sah kurz fragend zu ihm. Er schüttelte den Kopf und lächelte mich wieder an. „Nein danke." Ich nickte nur und wand mich wieder dem aufräumen zu. Als ich fertig war sah ich noch einmal zum schwarzhaarigen, der in der Zwischenzeit aufgestanden ist und zu dem kleinen Jungen guckt. „Falls er aufwachen sollte und Schmerzen hat, gib ihm bitte die hier." Ich drückte Ticky ein paar Tabletten in die Hand und schulterte dann meinen Rucksack. „Vielen Dank." Er lächelte und deutete dann fragend auf meinen Rucksack. „Gehst du schon wieder?" „Nein, ich geh bloß in mein Quartier, morgen, oder eher nachher bin ich schon wieder da." Tatsächlich war es schon drei Uhr morgens, was mir ein Blick auf meine Uhr verriet. „Dann ist ja gut, ich wüsste nicht wie ich das sonnst Eaze erklären sollte." Wir beide sahen lächelnd zu besagten Jungen, der ruhig schlief. „Na immerhin hab ich ihm ja etwas versprochen. Na dann gute Nacht und Ruh dich bitte aus." Ich begab mich zum Eingang des Zeltes, doch wurde ich von einer Stimme zurück gehalten. „Soll ich dich noch begleiten? Ich meine es ist schon recht spät...oder eher früh." Lachend dreh ich mich wieder zu Ticky um und schüttelte nur den Kopf. „Nein danke, dass ist zwar sehr lieb, aber du bist verletzt und jetzt Ruh dich bitte aus." Er sah zwar besorgt aus, gab sich jedoch geschlagen und legte sich wieder auf seine Pritsche.
Ich machte mich derweil auf dem weg zu dem großen Haus, in welchen ich mich auch angemeldet hatte. Die nette Dame sagte mir, das dort die eigentlichen Unterkünfte der Arbeiter war, doch man wegen den verletzten extra Zelte aufgebaut hat, damit keiner sich ansteckt oder sich gestört fühlt. Durchgefroren durch die kalte Abendluft kam ich in eben diesem Haus an und bezog gleich das mir zugeteilte Zimmer. Ich zog mir schnell meine dreckigen Sachen aus und viel auch schon erschöpft ins Bett.

A Short Story - Oneshots Boy X Reader -Where stories live. Discover now