Kapitel 62

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Außer der Nummer stand nichts auf der Rückseite des Blatts. ,,Sollen wir wirklich da anrufen?", fragte Karin Anna zögernd und lehnte sich gegen Alexander, der sie vorsichtig umarmte.  ,,Ja!", erwiderte die Angesprochene mit fester Stimme. ,,Okay", antwortete Karin. Sie griff nach dem Telefon, das neben ihr auf einer Kommode stand und wählte die Nummer. Bevor sie auf den grünen Hörer drückte, schaute sie nochmal zu Anna und sah sie fragend an. Als diese ihr mit einem Kopfnicken signalisierte, dass sie es tun solle, drückte sie den Knopf und stellte das Telefon auf Lautsprecher. Martina war kurz nachdem Alexander gekommen war, gegangen. Eine lange Zeit passierte nichts, man hörte nur das Tuten des Telefons. Karin stand zitternd an Alexander gelehnt da und wartete. Anna hatte sich hingesetzt und sah die beiden Kölner erwartungsvoll an. Eine gefühlte Ewigkeit später tat sich was und es meldete sich am andren Ende der Leitung jemand. ,,Kriminalpolizei München, Bauer Apparat Hahn. Was kann ich für sie tun?" ,,Arthur!", hauchte Karin und schaute verwirrt auf das Telefon. Auch Alexander konnte man die Verwirrung über ihren Gesprächspartner ansehen. ,,Hallo! Wer ist denn da?", fragte Arthur nach. Alexander nahm Karin das Telefon ab und übernahm das Reden. ,,Arthur, Alexander hier!", fing er an. ,,Alexander! Ist was passiert? Warum rufst du auf Katharinas Diensttelefon an?", wollte der Münchner wissen. ,,Ist eine längere, ziemlich verwirrende Geschichte", erwiderte Alexander. ,,Ich höre!", meinte Arthur. ,,Warte mal Arthur. Wir kommen nach München!", fragend sah Alexander Anna und Karin an. Als die beiden bestätigend nickten, wandte er sich wieder an Arthur. ,,Wir fahren sofort los. Wenn wir gut durchkommen, sind wir in knapp 4 Stunden da!", entgegnete er. Ohne auf eine Antwort von Arthur zu warten legte er auf.
,,Los geht's!", kommandierte er und zu dritt machten sie sich auf den Weg zu Alexanders Auto. Kurz vor der Tür wurden sie von Martina aufgehalten. ,,Wo wollt ihr denn hin?", fragte sie mit einem undefinierbaren Unterton.  ,,Geht dich eigentlich nichts an", erwiderte Karin ganz ruhig. ,,Aber ich sag es dir trotzdem. Wir fahren nach München zu Bekannten von Alexander und mir", fügte sie hinzu. ,,Na dann mal gute Fahrt", entgegnete Martina, wandte sich ab und ging wieder ins Innere des Hauses. Die beiden Kölner und Anna setzten sich schweigend in Alexanders Auto und fuhren los. Am Steuer saß Anna, da Alexander bei Karin bleiben wollte. Die Kripo Beamtin saß zusammengesunken auf der Rückbank und hatte den Blick zu Boden gerichtet. Als Alexander einstieg, hob sie für kurze Zeit  den Blick und sah ihren Freund an. Ihr Blick war einfach nur leer. Der Staatsanwalt setzte sich zu ihr und nahm sie in den Arm. Sie lehnte sich einfach nur gegen ihn und genoss seine Nähe. Anna startete den Wagen und fuhr los. Die komplette Fahrt verlief äußerst schweigsam und man redete nur über das wichtigste. Nach gut 4 Stunden Fahrt und zwei Pausen, kamen die drei in München an.

Feuer & EisWhere stories live. Discover now