Kapitel 60

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Alexander saß auf dem Sofa und schaute traurig auf den Bilderrahmen den er in der Hand hatte. Auf dem Bild waren er und Karin, sie saß auf seinem Schoß und er hatte den Arm um ihre Taille gelegt. Die Erinnerungen daran bohrte sich tief in sein Herz hinein. Ohne Karin fehlte einfach so viel. Er wusste das er selbst Schuld war, aber trotzdem ertrug er es nicht, dass sie nun einfach weg war. Er legte sich auf die Couch und starrte an die Decke. Ihm liefen ein paar Tränen über die Wange, die er aber schnell wieder wegwischte. Karin drehte sich im Schlaf unruhig hin und her. Dann fuhr sie hoch und schaute sich traurig um. Trotz allem was passiert war musste sie an Alexander denken, er fehlte ihr, andererseits war sie immer noch sauer auf ihn. Sie stand auf und wühlte neugierig in den Kisten die im Zimmer herum standen. Ihr fiel ein Brief in die Hände, nach kurzem zögern öffnete sie ihn und lass ihn durch. Was da stand traf sie wie ein Schlag. Sie las ihn nochmals leise vor:,, Liebe Karin, liebe Anna. Wenn ihr diese Zeilen lest bin ich schon lange nicht mehr unter euch. Das was ich euch jetzt sagen möchte wird ein ganz schöner Schlag für euch sein, aber es muss gesagt werden. Martina ist nicht eure Schwester, sie ist die Tochter von einer meiner besten Freundinnen gewesen, die aber bei der Geburt von Martina gestorben ist. Der Vater ist unbekannt und deshalb habe ich Martina damals aufgezogen. Eure richtige Schwester heißt Katharina, ich habe sie kurz nach ihrer Geburt an eine andere Freundin abgegeben. Es war mir einfach zu viel mit vier Kindern damals. Ich weiß es war nicht richtig, aber ich hatte keine andere Wahl. Nach dem Martina größer war habe ich ihr alles erzählt und sie gebeten euch diesen Brief zu geben. Es tut mir leid das ihr es so erfahren müsst, aber ich kann es euch zu diesem Zeitpunkt nicht mehr mitteilen. Mit lieben Grüßen, eure Mutter..." Karin sackte zusammen, ihr ganzes Leben brach gerade zusammen. Als sie sich wieder gefangen hatte, rannte sie auch unten und fuhr Martina an:,, Du hast es all die Jahre gewusst und nichts gesagt!" Anna hielt Karin fest und fragte:,, Was ist den los?" Karin gab ihr den Brief und Anna las ihn durch. Sie blickte langsam auf und fuhr Martina an:,, Ist das war! Du bist gar nicht unsere Schwester?" Martina schluckte und antwortete zögernd:,, Ja es stimmt, ich bin nicht eure Schwester. Meine Mutter ist bei meiner Geburt gestorben und eure Mutter hat sich mir angenommen. Ihr wurde es aber später mit vier Kindern zu viel und sie hat dann eins an eine Freundin abgegeben. Ich bin bis heute froh das sie mich aufgezogen hat, ich hatte damals niemanden und ich weiß es ist für euch schwer nachvollziehbar aber ich bin froh das sie damals nicht mich abgeben hat." Karin war am Ende und sackte langsam zusammen. Anna nahm sie vorsichtig in die Arme und sank mit ihr zu Boden. ,,Ruhig, Karin beruhig dich", sagte sie leise und wippte leicht hin und her. Karin befreite sich aus ihrem Griff und lief nach oben. Sie schloss die Tür hinter sich und sank an der Wand hinunter. Ihr ganzes Leben brach in sich zusammen. Erst das mit Alexander und nun hatte sie erfahren das Martina gar nicht ihre richtige Schwester war und ihre Mutter sie jahrelang angelogen hatte. Es war zu viel für sie. Aus Verzweiflung griff sie schließlich nach ihrem Handy und wählte die Nummer von Alexander.

Feuer & EisWhere stories live. Discover now