Kapitel 52

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Karin schlief eine Weile und wachte erst wieder auf als die Schwester sie leicht am Arm rüttelte. Sie fuhr hoch und fragte:,, Gibt es etwas neues?" Die Schwester antwortete:,, Ja, er ist außer Lebensgefahr, wurde aber ins künstliche Koma versetzt da er noch etwas instabil ist. Wir haben ihn auf die Intensivstation verlegt." Karin atmete erleichtert auf und fragte:,,Wieso ins Koma?" Die Schwester meinte:,, Weil er noch sehr schwach ist und wir gucken müssen wie sich der Riss in der Lunge regenerieren tut, aber das künstliche Koma ist dabei nur eine Vorsichtsmaßnahme, sobald er einigermaßen stabil ist holen wir ihn aus dem Koma heraus. Aber im Moment ist es dafür noch zu früh." Karin nickte und fragte zögernd:,, Kann ich zu ihm?" Die Schwester nickte und brachte sie zu dem Zimmer. Bevor sie Karin zu ihm ließ sagte sie noch:,, Machen Sie etwas langsam, er liegt zwar im Koma, aber er bekommt seine Umgebung trotzdem mit. Reden Sie mit ihm oder so, zeigen sie ihm das er nicht alleine ist." Karin nickte und die Schwester ließ sie zu ihm. Karin zögerte, sie näherte sich ihm nur langsam und setzte sich schließlich neben ihn. Sie nahm seine Hand und murmelte leise:,, Es tut mir alles so leid... Ich wünschte ich könnte das alles Ungeschehen machen. " Ihr liefen Tränen über die Wange und sie lehnte den Kopf an ihn. Sie blieb eine Weile sitzen und versuchte Ruhe zu bewahren. So ganz gelang es ihr aber nicht, starke Schuldgefühle plagten sie und ließen keine Ruhe zu. Sie ließ ihn schließlich alleine und machte sich auf den Weg nach Hause. Sie setzte sich auf die Couch und blickte sich unsicher um. Ohne ihn war es so ruhig und leer. Er fehlte ihr, sehr sogar. Sie stand kurz auf und kramte einen Bilderrahmen aus dem Schrank. Sie setzte sich wieder auf die Couch und schaute auf das Bild herab. Auf dem Bild waren sie beide, glücklich wie eh und je. Sie saß auf seinem Schoß und er hatte den Arm um ihre Taille gelegt. Im Hintergrund spiegelte sich der Rhein und der Kölner Dom. Es zerriss ihr das Herz, auf dem Bild waren sie so glücklich und nun, lag er im Krankenhaus und daran war sie Schuld. Ihr liefen dicke Tränen über die Wange und sie vergrub den Kopf in einem Kissen. Sie wusste nicht was sie tun sollte, die Schuldgefühle fraßen sie auf. Sie legte das Bild auf den Tisch und ging nach oben. Sie ließ sich ins Bett fallen und starrte an die Decke. Es dauerte eine ganze Weile bis sie endlich in den Schlaf sank.

Feuer & EisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt